Jerome Boateng weiß, was in der Premier League gefragt ist. Das Jahr bei Manchester City hat den Abwehrspieler mitgeprägt, seit der Saison 2010/11 kennt er die Spielregeln im englischen Fußball nur zu gut.
Boateng warnt Schweinsteiger
Der Profi des FC Bayern hat also eine sehr gute Vorstellung davon, was Bastian Schweinsteiger jetzt bei Manchester United erwartet. Im SPORT1-Interview spricht Boateng über Schweinsteigers Wechsel auf die Insel, die Ansprüche dort und die Folgen für die Münchner.
SPORT1: Herr Boateng, Sie sind gerade aus dem Urlaub zurück, da werden Sie mit dem Abschied von Bastian Schweinsteiger konfrontiert. Was sagen Sie dazu?
Jerome Boateng: Das ist natürlich schade, es ist ein Verlust für den FC Bayern. Aber jetzt geht es weiter. Er hat natürlich sehr viel für den Klub und die Nationalelf getan. Er macht den nächsten Schritt und geht einen neuen Weg.
SPORT1: Können Sie nachvollziehen, dass er nach 17 Jahren in München nun ins Ausland will?
Boateng: Ja, absolut. Er hat viel gewonnen, alles erreicht. Da ist seine Entscheidung natürlich nachvollziehbar.
SPORT1: Sie haben selbst in England bei Manchester City gespielt. Worauf muss sich Schweinsteiger einstellen?
Boateng: Dass die Schiedsrichter nicht jedes Foul pfeifen, fast gar keines, um genau zu sein. Das Spiel wird schneller. Daran muss Basti sich erst gewöhnen, aber er hat dafür die Klasse, das wird er schaffen. Und er hat die Persönlichkeit, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.
SPORT1: Und die Medienlandschaft? Ist die vergleichbar mit Deutschland?
Boateng: Es ist sicher ein bisschen härter. Darauf muss er sich gefasst machen. Entweder man spielt gut oder aber...
SPORT1: Wie werden die englischen Fans auf ihn reagieren? Er ist ja eine deutsche Ikone.
Boateng: Die englischen Fans sind sehr fair, sie werden ihn gut aufnehmen. Ich hoffe, es wird ein tolles Erlebnis für ihn und er kann sich weiterentwickeln.
SPORT1: Muss der FC Bayern jetzt die Red Devils mit Trainer Louis van Gaal noch mehr fürchten? Wie stark schätzen sie Manchester United ein?
Boateng: United investiert viel Geld, sie hatten schon eine sehr gute Mannschaft und wollen jetzt sicher angreifen.
SPORT1: Der FC Bayern muss jetzt ohne einen wichtigen Leader auskommen. Was heißt das für die Mannschaft?
Boateng: Wir werden es auf verschiedene Schulter verteilen, wir haben aber eine intakte Gruppe. Wichtig ist es, gut zu starten. Es sind jetzt andere Spieler gefragt, die mehr Verantwortung übernehmen müssen.