Stuttgart entdeckt das Siegen wieder, auch Hannover und Freiburg hoffen auf die Fortsetzung ihrer Serien. Nur Paderborn ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Die Daten-Analyse vor den Abstiegsduellen.
Stuttgart entdeckt das Siegen wieder, auch Hannover und Freiburg hoffen auf die Fortsetzung ihrer Serien. Nur Paderborn ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Die Daten-Analyse vor den Abstiegsduellen.
Pünktlich zum Saisonfinale beginnen die Abstiegskandidaten zu punkten.
Die Mini-Serien der Kellerkinder kommen wohl gerade zum richtigen Zeitpunkt, stehen aber vor den direkten Duellen auf dem Prüfstand.
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Hannover 96 ist erstmals in der Rückrunde seit drei Spielen ungeschlagen, vier Spiele ohne Niederlage gab es in dieser Saison allerdings noch nicht. Am Samstag gastiert der punktgleiche SC Freiburg (ab 15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) in der HDI-Arena. Die Breisgauer waren auswärts zuletzte ein zäher Brocken, spielten dreimal in Folge remis - das würde zum Klassenerhalt reichen.
Ein Unentschieden wäre unter Umständen zu wenig für den VfB Stuttgart. Allerdings gelangen den Schwaben erstmals seit September 2013 wieder zwei Siege in Folge. Ein dritter beim SC Paderborn (ab 15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) und der VfB spielt auch im nächsten Jahr in der Bundesliga.
Paderborn zur falschen Zeit am falschen Ort
Von solchen Serien kann Gastgeber Paderborn indes nur träumen, doch der Aufsteiger kämpfte bislang tapfer um den Ligaverbleib. Aber soll der lange Kampf am Ende doch vergeblich sein?
32 Spieltage stemmte sich der SC Paderborn erfolgreich gegen die Rote Laterne. Kurz vor Schluss sind die Paderborner nach dem 1:2 auf Schalke aber nun doch am Tabellenende angekommen. Ein klassischer Fall von "Zur falschen Zeit am falschen Ort". Denn: In der Bundesliga-Historie stieg ein Team, das nach dem 33. Spieltag Tabellenletzter war, immer ab.
Vor dem spannendsten Abstiegs-Finale seit Jahren spricht vor dem Heimspiel gegen Stuttgart fast alles gegen das Team von Coach Andre Breitenreiter.
Auch Hannover 96 und der SC Freiburg dürfen sich vor dem direkten Duell noch nicht zu sicher fühlen.
SPORT1 beleuchtet, was vor Paderborn - Stuttgart und Hannover - Freiburg den Teams im ultimativen Showdown Mut machen kann, andererseits aber auch, was Anlass zur Sorge gibt. Die Daten dazu kommen aus einer von deltatre für Bundesliga Aktuell zusammengetragenen Analyse.
SC Paderborn (Platz 18, 30:63 Tore, 31 Punkte)
Das macht Mut:
Kampfgeist: Gegen die anderen aktuell noch zitternden Mannschaften (Hertha, Freiburg, Hannover, Stuttgart und HSV) gelangen ordentliche 17 Punkte. Auf Schalke stand Paderborn zwar mit leeren Händen da, 22 Torschüsse zeigen aber, dass sich das Team noch nicht aufgegeben hat. Sollte die erste Hälfte gegen den VfB schadlos überstanden werden, erhöhen sich statistisch zudem die Chancen auf Punkte. 23 der 30 Treffer erzielte der SCP in den zweiten 45 Minuten.
Das gibt Grund zur Sorge:
Formkurve: Paderborn verlor zehn der 16 Rückrunden-Spiele. Nur ein Sieg aus den letzten zehn Spielen und Platz 18 der Heim-Tabelle sprechen ebenso gegen das ostwestfälische Wunder.
Offensivflaute und Schießbude: Nur neun Tore brachte der SCP in der Rückrunde zustande, dem stehen 37 Gegentreffer gegenüber (63 insgesamt). Allesamt ligaweit Negativ-Werte.
Nervenflattern: In der Schlussviertelstunde leidet die Konzentration bedenklich (19 Gegentore).
Formkurve: Erstmals seit September 2013 gelangen wieder zwei Siege in Folge. 13 Punkte aus den letzten acht Spielen bedeuten ligaweit Platz fünf. Der VfB hat es komplett selbst in der Hand und ist bei einem Sieg definitiv gerettet.
Hoffnungsträgertrio:Daniel Ginczek, Filip Kostic und Martin Harnik sind "on fire". Ginczek kommt seit dem 26. Spieltag auf acht Scorerpunkte (6 Tore, 2 Assists), Harnik war in den letzten sieben Spielen immer an mindestens einem Tor beteiligt (4 Tore, 5 Assists). Auch bei Kostic (2/4) scheint der Knoten geplatzt.
Das gibt Grund zur Sorge:
Auswärtsmisere: Der VfB verlor in der Fremde die letzten vier Spiele. Bei einer Pleite wären die 2015 auswärts noch sieglosen Schwaben definitiv abgestiegen.
"Keller-Abo": In der Rückrunde schaffte es das Team von Coach Huub Stevens nie "über den Strich", belegte stets einen der letzten drei Plätze.
Ruhende Gefahr: Bei gegnerischen Standards herrscht im Strafraum Alarmstufe Rot: Kein anderes Team kassiert nach Frei- oder Eckstößen mehr Gegentore als der VfB (20).
Hannover 96 (Platz 15, 38:55 Tore, 34 Punkte)
Das macht Mut:
Formkurve: 96 ist seit drei Spielen ungeschlagen, landete gegen Augsburg den ersten Dreier nach 16 sieglosen Spielen. Das dürfte Auftrieb geben. Mit einem Sieg wäre Hannover definitiv gerettet.
Hoffnungsträger Stindl und Briand: Kapitän Lars Stindl erzielte in den letzten drei Spielen je einen Treffer und stellte mit zehn Saisontoren einen persönlichen Rekord auf. Auch Jimmy Briand blüht nach seinem Wechsel ins Sturmzentrum auf: An vier der letzten fünf Treffer war der Franzose direkt beteiligt.
Das gibt Grund zur Sorge:
Löchrige Abwehr: Der Absturz nach Rang acht an Weihnachten lässt sich vor allem an der anfälligen Defensive festmachen. 96 blieb in der Rückrunde nie ohne Gegentor.
Trend: Hannover blieb in dieser Saison noch nicht vier Spiele in Folge ohne Niederlage.
Historie: Nur ein Dreier in der Rückrunde reichte in der Bundesliga-Geschichte bisher nie zum Klassenerhalt.
Brennpunkt HDI Arena: 2015 gelang noch kein Heimsieg, Michael Frontzeck ist als Coach gar seit 15 Heimspielen sieglos. Durch Gegentore in der Schlussviertelstunde verspielte 96 zuhause schon acht Punkte.
Trend: Gegen den FC Bayern feierten die Badener den ersten Sieg nach fünf sieglosen Spielen. Auswärts gab es zuletzt drei Remis. Ein weiteres würde aufgrund der guten Tordifferenz die Klasse sichern.
Nervenstärke: Der Sportclub verlor 2014/2015 kein Auswärtsspiel bei einem Abstiegskonkurrenten (Sieg bei Hertha, Remis in Stuttgart, Hamburg und Paderborn).
Edeljoker Petersen: Die Leihgabe aus Bremen ist in der Rückrunde Freiburgs Lebensversicherung. Der Stürmer netzte in den letzten elf Spielen acht Mal, fünf Treffer erzielte er als Joker. Nils Petersen trifft im Schnitt alle 60 Minuten - ein Top-Wert. Auch Angreifer-Kollege Admir Mehmedi, der in den letzten beiden Spielen traf, kommt wieder auf Touren.
Das gibt Grund zur Sorge:
Verflixte letzte Minuten: Ab der 88. Minute beginnt beim SCF das große Zittern. Sechsmal kassierten die Breisgauer bei einer Ein-Tor-Führung in den Schlusssekunden noch den Ausgleich. Im Hinspiel nutzte Joselu einen Patzer von Keeper Roman Bürki in der Nachspielzeit zum 2:2-Ausgleich.