Max Kruse warf einen kurzen Blick auf die Tabelle, grinste zufrieden und verschwand (Tabelle der Bundesliga).
"Nein, heute nicht", sagte der Nationalspieler kurz angebunden, flüchtete in die Kabine und brüllte erst dort seine ganze Freude heraus.
Max Kruse warf einen kurzen Blick auf die Tabelle, grinste zufrieden und verschwand (Tabelle der Bundesliga).
"Nein, heute nicht", sagte der Nationalspieler kurz angebunden, flüchtete in die Kabine und brüllte erst dort seine ganze Freude heraus.
Dabei hätte der Stürmer nach dem riesigen Schritt von Borussia Mönchengladbach in Richtung Champions League doch genug zu erzählen gehabt (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga).
Zum dritten Mal in Folge erzielte Kruse beim 3:0 (0:0) im "Millionenspiel" gegen Bayer Leverkusen das 1:0 für die Fohlen, sein Anteil an der fast schon märchenhaften Auferstehung des fünfmaligen Meisters ist beträchtlich. Und doch schwieg der 27-Jährige erneut über seine Zukunft.
Klartext sprach dafür Sportdirektor Max Eberl, zumal Kruses Abgang zum VfL Wolfsburg mehr als ein offenes Geheimnis ist.
"Voraussichtlich wird es nächste Woche verkündet", sagte der Ex-Profi und lobte dann die Einstellung seines Angestellten in höchsten Tönen: "Es ist herausragend, wie Max sich verhält. Wir sind stolz, so einen Jungen in unserer Mannschaft zu haben."
Stolz sein durfte Eberl auch auf seine eigene Arbeit. Denn nach den Toren von Kruse (50.), Patrick Herrmann und (81.) und Ibrahima Traore (88.) steht die Borussia mit einem Bein in der Champions League.
"Ich müsste meinen Vater fragen, wann das das letzte Mal der Fall war. Das ist schon etwas ganz Besonderes", sagte Eberl angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf Leverkusen bei nur noch zwei ausstehenden Spielen: "Jetzt kann man wirklich sagen: Wir haben es in der eigenen Hand."
Unmittelbar nach Schlusspfiff glichen die Szenen im Borussia-Park dann auch ein wenig einer Meisterfeier. Die Mannschaft drehte eine Ehrenrunde, mehrere Spieler trugen ihre Kinder auf den Schultern, die Fans sangen "Auf, auf, auf in die Champions League" und wollten einfach nicht gehen. Alle schienen zu spüren: Hier ist soeben ein kleines Märchen wahr geworden.
Noch vor vier Jahren kämpfte die Borussia gegen den Abstieg, danach gelang zwei Mal die Qualifikation für die Europa League und nun als Krönung wohl der größte Erfolg seit dem Pokalsieg 1995.
Und das alles ohne neureichen Sponsor, sogar der Stadionname ist noch immer nicht verkauft. Mönchengladbach erlebt eine nicht für möglich gehaltene Wiedergeburt. Mit 63 Punkten hat der VfL schon jetzt die beste Saison seit dem Beinahe-Titel 1983/84 gespielt und sogar mehr Zähler gesammelt als in zwei seiner fünf Meisterjahre.
"Die Früchte unserer Aufbauarbeit zu ernten, ist wunderschön", sagte Eberl und riss sich dann wieder zusammen: "Wir brauchen noch einen Punkt. Wir müssen das jetzt seriös zu Ende spielen."
Eine ähnliche Parole gab Leverkusens Trainer Roger Schmidt aus, wenn auch etwas leiser. "Wir werden weiter alles geben, das sind wir unseren Fans schuldig", sagte der 48-Jährige und klammerte sich an einen letzten Strohhalm: "Rechnerisch ist es noch möglich."
Zwei Sätze später erkannte aber auch Schmidt, dass Platz drei wohl endgültig an die Gladbacher verloren ist.
"Ich denke, dass wir in die Qualifikation müssen. Das wird gleich zu Saisonbeginn ein extrem wichtiges Spiel", meinte der Coach und versprach: "Wir werden uns super vorbereiten und alles dafür geben, uns dort durchzusetzen."