Der scheidende DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig hat die Fußballfans in Deutschland aufgefordert, an der Eindämmung von Gewalt in den Stadien der Bundesliga aktiv mitzuwirken.
Rettig: Fans müssen Gewalt eindämmen
"Wer das stillschweigend toleriert, macht sich mitschuldig", sagte er dem Express.
Weiterhin hält der 51-Jährige eine offene Diskussion über eine Veränderung der Anstoßzeiten für sinnvoll.
Am Beispiel der 2. Bundesliga erklärte er: "Bei den Samstagsspielen, die um 13 Uhr angepfiffen werden, haben wir höhere Zuschauerzahlen als im Gesamtschnitt. Zunächst haben sich aber alle über diese Anstoßzeit beschwert, inzwischen hat sie sich bewährt. Nicht alles, was neu ist, muss also schlecht sein."
Zugleich beruhigte Rettig die Fans: "Es ist ausgeschlossen, dass es künftig neun Anstoßzeiten gibt wie in Spanien, das ist rechtlich gar nicht möglich."
Das derzeit gängige Prinzip der Zentralvermarktung werde nur unter der Bedingung vom Kartellamt akzeptiert, dass es "einen Kernspieltag gibt".
In der ersten Liga werden an regulären Spieltagen fünf der neun Partien samstags um 15. 30 Uhr angestoßen.
Als wichtige Herausforderung für die Zukunft sieht Rettig die Einführung einer Altersvorsorge für Profis. Nicht einmal jeder zehnte Spieler der 1. und 2. Bundesliga habe "am Ende der Karriere finanziell ausgesorgt", erklärte Rettig, der auf ein Modell aus den Niederlanden und Belgien verwies.
Dort wird vom Bruttogehalt der Spieler ein gewisser Prozentsatz zurückgehalten und eingefroren.
In Deutschland hake eine Umsetzung allerdings an Steuerrechtsfragen.
Anfang Januar hatte Rettig verkündet, sein Amt als Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) zum 15. März vorzeitig aufzugeben.
Wohin es den früheren Manager des SC Freiburg, 1. FC Köln und des FC Augsburg zieht, ist noch nicht bekannt.