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Verkabelter Coach gibt exklusive Einblicke: "Ich war in meinem Tunnel"

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Verkabelter Coach gibt Einblicke

Spannende Einblicke von der Seitenlinie! Der verkabelte Trainer Olaf Janßen verrät SPORT1, ob sich dadurch etwas geändert hat und ob er es nochmal machen würde.
Ein Novum im deutschen Profifußball! Mit Olaf Janßen gab es exklusiv bei MagentaSport den 1. Trainer, der sich während des Spiels verkabeln ließ. So gab es Einblicke in die Perspektive des Trainers, die es so vorher noch nicht gab.
Reinhard Franke
Spannende Einblicke von der Seitenlinie! Der verkabelte Trainer Olaf Janßen verrät SPORT1, ob sich dadurch etwas geändert hat und ob er es nochmal machen würde.

Es war ein Pilotprojekt von MagentaSport in der 3. Liga: Olaf Janßen, seit dem 1. Februar 2021 Cheftrainer von Viktoria Köln, wurde beim Heimspiel gegen den VfL Osnabrück am vergangenen Spieltag verkabelt. Dadurch erhielten die Fans spannende Einblicke in seine Arbeit während eines Spiels seiner Mannschaft. Die Kölner gewannen mit 2:0, und Janßen coachte leidenschaftlich.

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„Die überladen die Seite bei Simon (Handle, Anm. d. Red.), aber er muss da raus, wenn Bryan (Henning, Anm. d. Red.) so tief steht“ oder „Jungs, mehr Fußball, traut euch!“, rief er von außen - und jedes Wort war deutlich zu hören.

„Ich war in den 90 Minuten in meinem Tunnel, da habe ich auch gar nicht darüber nachgedacht, dass andere mithören können, was ich sage. Darauf konnte ich mich vorbereiten“, sagt Janßen im Gespräch mit SPORT1.

Janßen erklärt seine Entscheidung

Das Projekt wurde vom Deutschen Fußball-Bund unterstützt. „Ich habe das gemacht, um etwas mehr Verständnis für den Beruf des Trainers zu schaffen“, erklärt der 58-Jährige. „Wir müssen in den 90 Minuten einiges leisten, wichtige Entscheidungen treffen - und das unter starken Emotionen. Ich wollte das Ganze transparenter machen.“

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Janßen wollte vor allem auch etwas an die Zuschauer zurückgeben. „Die Fans zahlen jeden Euro für uns, und ich wollte ihnen einfach mal näherbringen, was ein Trainer leistet.“ Es habe sich für ihn „gut angefühlt und wenn ich da einen kleinen Beitrag zu mehr Transparenz leisten konnte, ist das gut.“

Janßen betont, dass er sich nicht verstellt hat, nur weil er für dieses eine Spiel verkabelt wurde. Im Vorfeld habe er sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Für ihn sei es ganz wichtig gewesen, „dass meine Mannschaft dadurch nicht negativ beeinflusst wird. Das hatte für mich oberste Priorität.“ Janßen habe mit den Spielern gesprochen und ihnen erklärt: „Ich bleibe der Gleiche.“

Janßen: „Nein, nein, nein, jetzt nicht!"

Lächelnd fügt er hinzu: „Es gibt ja einige Szenen, in denen man sieht, dass ich nicht darüber nachdenke, was ich sage.“ In einer Szene hatte Osnabrück eine riesige Torchance, und Janßen rief nur: „Nein, nein, nein, jetzt nicht!“ Dabei sah er aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen.

Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf ihn und nicht etwa auf den emotionalen Claus-Dieter Wollitz, Cheftrainer von Tabellenführer Energie Cottbus?

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„Die Leute vom Sender begleiten mich, seit ich bei Viktoria bin. Offenbar haben sie mich als sehr kommunikativen Trainer kennengelernt - als jemanden, der seine Kollegen und die Journalisten respektvoll behandelt“, erklärt Janßen. Es spiele natürlich auch „eine gewisse Erfahrung“ eine Rolle. „Deshalb fallen einige schon mal raus. Es muss jemand sein, der das Geschäft gut kennt und darauf Lust hat.“

Kein Feedback von den Spielern

Ein Feedback von seinen Spielern bekam Janßen übrigens nicht. „Das hängt damit zusammen, dass alles genau so gelaufen ist, wie ich es wollte. Meine Jungs haben es gar nicht wahrgenommen, weil das schwarze Mikro auf meiner schwarzen Jacke kaum zu sehen war.“

Weiter erklärt er: „Ich wurde auch erst an der Bank verkabelt und nicht in der Kabine.“

Ein weiteres Mal will sich Janßen nicht verkabeln lassen. „Man kann das nicht wiederholen. Das sollten dann Trainer mit einem anderen Profil als ich übernehmen. Das macht mehr Sinn, als wenn man das gleiche Konzept noch einmal mit mir umsetzt.“

Trotzdem ist Janßen stolz darauf, für dieses Projekt ausgewählt worden zu sein. „Ich habe das als Anerkennung empfunden, und das ist natürlich schön.“