Schon Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe war gegen den DFB vor Gericht gezogen - nun bahnt sich der nächste große Fall an. Und wieder lautet der Vorwurf „Altersdiskriminierung“. Anders als bei Gräfe, der im Alter von 47 Jahren aussortiert wurde, fühlt sich Francisco Lahora bereits im Alter von 28 Jahren benachteiligt und verklagt die DFB Schiri GmbH auf Entschädigung.
Gräfe 2.0? Schiri verklagt DFB
Denn trotz Top-Leistungen in den regionalen Verbänden hat ihn der DFB nicht in die sogenannte Coaching-Liste für die 3. Liga aufgenommen. Für diese Liste dürfen Regional- und Landesverbände ihre besten Schiedsrichter nominieren, die besonders gefördert werden, um mindestens in der 3. Liga Fuß zu fassen.
Der ausschlaggebende Punkt war allerdings nicht Lahoras Leistung. Hier hätte der 28-Jährige auf einer internen Bewertungsliste unter den Top-Kandidaten gestanden, so behauptet er es. Stattdessen argumentierte der DFB wohl damit, dass Lahora für die Fördermaßnahmen schlichtweg zu alt sei.
Lahora: „Leistung sollte das entscheidende Kriterium sein“
Im Juni war der gebürtige Bonner, von Beruf Projektmanager, mit dieser Begründung auf einem Lehrgang konfrontiert worden. Ein festgelegtes Alterslimit für den Aufstieg gebe es nicht. Allerdings dient ein Alter von maximal 25 Jahren als Orientierungspunkt und wäre gelebte Praxis, argumentierte der DFB.
„Leistung sollte das entscheidende Kriterium sein, nicht das Alter oder andere willkürliche Faktoren“, fordert Lahora, der vom kicker zitiert wird, nun im Rechtsstreit.
Gegenüber der Bild fand er deshalb deutliche Worte: „Das ist maximal unfair“, beschwerte sich Lahora, der Schiedsrichter ist, seitdem er zehn Jahre alt ist. „Es gibt sicher Gründe für gewisse Altersgrenzen. Aber in meinem Fall ist die Frage, ob 28 wirklich grenzüberschreitend ist.“
Was ihm dabei ein Anliegen ist: „Mir geht es nicht um Geld, sondern um Fairness. Es gibt genug andere Kollegen, die sich an den Altersgrenzen stören. Aber die trauen sich nicht, das anzusprechen. Es ist eine Systemfrage.“