Pionierin Sabrina Wittmann will sich vor dem Start ihrer ersten Saison als Cheftrainerin des Fußball-Drittligisten FC Ingolstadt von der großen medialen Aufmerksamkeit nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Ich spüre schon Verantwortung. Aber es ist nicht so, dass es mich erdrücken würde“, sagte die 33-Jährige vor dem Liga-Auftakt gegen den SV Waldhof Mannheim am Sonntag (19.30 Uhr).
Erste Trainerin: „Spüre Verantwortung“
Wittmann war im Mai von der U19 der Schanzer zu den Profis aufgerückt und hatte zunächst interimsweise die Nachfolge von Michael Köllner angetreten. Dabei empfahl sie sich als Dauerlösung beim ehemaligen Bundesligisten und wurde schließlich zur ersten Cheftrainerin im deutschen Männer-Profifußball ernannt. Zu Beginn seien es "sehr viele Eindrücke" gewesen, sagte Wittmann, aber "mit den Jungs ist es sehr schnell zu einer Selbstverständlichkeit geworden."
Die Ingolstädter streben einen Platz unter den Top drei an. "Mir war wichtig, ein Ziel auszugeben. Ich bin total zufrieden damit", so Wittmann. Die gebürtige Ingolstädterin ist seit 19 Jahren im Verein und will sich einer Vorbild-Rolle nicht erwehren: "Ich bin bereit dafür und will das annehmen. Aber ich möchte es nicht überbewerten. Ich werde ein Vorbild sein, wenn ich meinen Job mache. Aber ich würde es gerne unaufgeregt angehen."
Ex-Nationalspielerin Inka Grings (SV Straelen) und Imke Wübbenhorst (Sportfreunde Lotte) hatten zuvor vor Wittmann schon einmal Männer-Viertligisten trainiert, beim Bundesligisten Union Berlin vertrat Marie-Louise Eta zu Jahresbeginn als Co-Trainerin gemeinsam mit Danijel Jumic den gesperrten Chefcoach Nenad Bjelica an der Seitenlinie. Wittmann aber ist die erste Chefin in einer der drei Profiligen.