Hasan Ismaik fiebert bereits dem 16. Juni enthusiastisch entgegen. Der Investor von Drittligist 1860 München will an diesem Datum bei der Mitgliederversammlung den großen Umschwung beim Traditionsverein herbeiführen. Und vor allem will er Präsident Robert Reisinger loswerden. Die beiden machen aus der gegenseitigen Abneigung keinen Hehl.
1860-Investor: „In fünf Jahren neben Bayern“
Ismaik will bei der Sitzung unbedingt anwesend sein und wirbt bereits bei Besuchen von Fanclubs für seine Pläne.
Ismaik schießt gegen 1860-Funktionäre
Eines steht für ihn fest: „Was wir jetzt im Verein haben, ist ungesund, für 1860 schädlich“, sagt Ismaik beim BR. Er fügt an, dass „die amtierenden Funktionäre nur das Ziel haben, mich loszuwerden, und sie verursachen Schaden. Meiner Meinung nach versuchen sie, 1860 zu zerstören.“
Was den Jordanier stört, macht er klar. „Wir sehen, dass viel zu wenig und zu negativ gearbeitet wird. Es gibt Leute, die wollen 1860 nur als einen Drittligisten oder Regionalligisten sehen. Mir fehlt da der Blick, die Orientierung nach weiter oben“, wütet Ismaik. Seit sechs Jahren spielt der Klub in der 3. Liga. Von einem Aufstieg waren die Münchner aber weit entfernt und kämpften in der abgelaufenen Saison gegen einen Abstieg.
Vor allem Reisinger bekommt von Ismaik einen kräftigen Seitenhieb verpasst. „Die Funktionäre, die jetzt seit 13 Jahren da sind, haben uns in diese Situation gebracht. Die haben viel Schaden angerichtet und Fehlentscheidungen getroffen. 1860 hat mehr verdient als das.“
Ismaik hat zudem nicht vergessen, dass Reisinger ein besonderes Angebot des Investors 2017, kurz vor dem Zwangsabstieg in die Regionalliga, ablehnte.
„Sie haben die 50+1 Regel gegen mich benutzt. Es gab damals zwei Optionen: Entweder steigt 1860 ab oder wir zahlen elf Millionen“, erinnert Ismaik: „Ich habe ein Sponsorenangebot gemacht mit elf Millionen, dann wären wir Drittligist geblieben, aber sie haben das alles ignoriert. Meine E-Mail oder meine Anfrage - sie haben sich nie gemeldet.“
Laut Ismaik sei der Plan der 1860-Funktionäre gewesen, den Geldgeber mit dem Gang in die vierte Liga loszuwerden und man habe deshalb auf eine Rettung verzichtet.
Mit Blick auf die Zukunft posaunte Ismaik nun: „Ich sehe 1860 in fünf Jahren als Bundesligist neben dem FC Bayern.“