Der langjährige Bundesligist MSV Duisburg hat sich mit einem Fan-Eklat in seinem letzten Heimspiel in Richtung Viertklassigkeit verabschiedet. Am vorletzten Spieltag der 3. Liga stürmten vermummte und offenbar gewaltbereite Anhänger der Duisburger kurz vor dem Ende der Partie gegen Erzgebirge Aue beim Stand von 2:2 das Feld.
Übler Fan-Eklat in Duisburg!
In der Folge entstanden Auseinandersetzungen, die Polizei schritt ein. Offenbar gab es mehrere Verletzte, die abtransportiert wurden. Das Spiel wurde für über eine Stunde unterbrochen, ehe nach Aufräumarbeiten die letzten rund zehn Minuten ohne nennenswerte sportliche Ereignisse noch absolviert werden konnten.
„Das macht unfassbar traurig, und ich glaube, wir sollten die letzten fünf, sechs Minuten in der 3. Liga noch zu Ende spielen. Der Sport sollte im Mittelpunkt stehen und nicht die Gewalt“, sagte MSV-Interimstrainer Uwe Schubert während der Unterbrechung bei MagentaTV.
“Die Jungs haben auch ihre Protokolle und müssen abwarten, was die Sicherheitsbehörden sagen“, erklärte Matthias Heidrich, Geschäftsführer Sport Erzgebirge Aue, nach der Partie bei MagentaTV, hinsichtlich des Austausches mit den Schiedsrichtern und ergänzte: „Es war dann so weit, dass die Polizei gesagt hat, es kann gespielt werden und dann hat der Schiedsrichter gesagt es wird gespielt.“
Kritik an Fortsetzung der Partie
Die Entscheidung die Partie fortzusetzen sei laut Heidrich dennoch auch kritisch zu beurteilen. „Es gibt einen formellen Akt des zu Ende Spielens, der ist vielleicht okay und muss so gemacht werden, aber rein emotional und für den Fußballsport ist das auch nicht verantwortungsvoll den Spielern gegenüber“, kritisierte Heidrich und verwies auf eine Verletzung von Aues Omar Sijaric, der nach dem Wiederbeginn (87.) ausgewechselt wurde.
Der MSV Duisburg stellte nach dem endgültigen Abpfiff der Partie keinen Verantwortlichen für ein Interview bereit und bat darum, diese Entscheidung zu respektieren.
Duisburg stand bereits als Absteiger in die Regionalliga fest, der frühere deutsche Vizemeister und Pokalfinalist spielt damit künftig erstmals nur noch in der vierthöchsten deutschen Klasse.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)