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Ex-Bayern-Megalatent am Scheideweg: Vom Hype in die Provinz

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Ex-Bayern-Megalatent am Scheideweg: Vom Hype in die Provinz

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Letzte Chance für Ex-Bayern-Talent?

Bei Bayern wurde er einst als nächstes Top-Talent gehandelt, wurde neben Jamal Musiala und Josip Stanisic Meister in der 3. Liga. Dort ist er nach einigen Rückschritten wieder angelangt und versucht, seine Karriere wieder in den Gang zu bekommen.
Oliver Batista Meier galt als Mega-Talent des FC Bayern
Oliver Batista Meier galt als Mega-Talent des FC Bayern
© IMAGO/Lackovic
Johannes Behm
Johannes Behm
Bei Bayern wurde er einst als nächstes Top-Talent gehandelt, wurde neben Jamal Musiala und Josip Stanisic Meister in der 3. Liga. Dort ist er nach einigen Rückschritten wieder angelangt und versucht, seine Karriere wieder in den Gang zu bekommen.

Einst galt er als eines der größten Bayern-Talente, debütierte unter Hansi Flick sogar in der Bundesliga und wurde als kommendes Gesicht des Rekordmeisters gehandelt. Nun kickt er in der Provinz bei Drittligist SC Verl. Oliver Batista Meiers Karriere verlief nicht wirklich nach Plan.

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500.000 Euro war der damals 15-Jährige Deutsch-Brasilianer den Bayern wert, als er sich den Münchnern 2016 von seinem Heimatverein Kaiserslautern anschloss. Schnell hatte sich der variabel einsetzbare Offensivspieler am Campus etabliert und durfte bei den Profis mittrainieren. Währenddessen sorgte er in den Nachwuchsmannschaften weiter für Furore.

2018 wurde er vom DFB in der U17-Altersklasse mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber ausgezeichnet. Zum Vergleich: In der U19-Kategorie erhielt ein gewisser Kai Havertz die Gold-Medaille.

„Er ist ein feiner Fußballer mit viel Geschwindigkeit und einem super Dribbling. Unser Ziel ist es, ihn jetzt weiterzuentwickeln“, sagte der damalige Sportdirektor Hasan Salihamidzic, als 2018 der Vertrag des Teenies verlängert wurde. „Bayern bindet Mega-Talent“ war daraufhin bundesweit in den Medien zu lesen.

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Drittliga-Meister mit Musiala, Zirkzee & Stanisic

Batista Meier galt zu diesem Zeitpunkt als eines der Top-Talente, wurde vom englischen Guardian als Top-60-Spieler des Jahrgangs 2001 bewertet. Und auch bei den Bayern wurde er geschätzt, kam in der Saison 2019/20 aber lediglich in der Drittliga-Reserve der Bayern zum Zug.

Dort trug er mit vier Toren und einem Assist in 18 Einsätzen seinen Teil zur Meisterschaft bei - neben heutigen etablierten Profis wie Josip Stanisic, Angelo Stiller, Malik Tillmann, Joshua Zirkzee oder Jamal Musiala.

In der nächsten Saison (2020/21) sollte mit einer Leihe zum niederländischen Erstligisten SC Heerenveen der nächste Schritt folgen, der jedoch nicht vollständig gelang. Der damals noch 19-Jährige kam nach 15 Einsätzen und drei Torbeteiligungen zurück nach München, wo er zwar unter Hansi Flick sein Bundesliga-Debüt feierte, aber sonst nur bei der inzwischen abgestiegenen 2. Mannschaft in der Regionalliga kickte.

„Er muss aus dem Talentstatus herauskommen“

Im Januar 2022 folgte dann für eine Ablöse von 300.000 Euro der Absprung zu Zweitligist Dynamo Dresden, nachdem Batista Meier die Regionalliga mit 20 Scorern in 24 Einsätzen mühelos dominiert hatte. Doch auch bei Dresden blieb der erhoffte Effekt des „deutsch-brasilianischen Straßenfußballers“, wie er sich einst selbst beschrieb, aus.

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Mit Dynamo stieg er ab und ging mit in die dritte Liga, wo er unter dem neuen Trainer Markus Anfang immer weniger zum Zuge kam. „Oli ist ein sehr großes Talent. Aber er muss mal schauen, dass er aus dem Talentstatus herauskommt und sich durchsetzt“, kritisierte Anfang das einstige Top-Talent.

„Nach Trainerwechsel einfach die Chance nicht bekommen“

„In der 2. Liga lief es für mich persönlich noch, da hatten wir als Team keinen Erfolg“, blickte Batista Meier zurück und zeigte sich bei der Bild enttäuscht über in der Folge ausbleibende Einsatzzeiten in der Drittliga-Saison.

„Nach dem Trainerwechsel habe ich in der 3. Liga einfach die Chance nicht bekommen. Daran lag es“, betonte er, nahm sich selbst aber nicht vollständig aus der Schuld. „Vielleicht habe ich irgendwo einen Anteil, aber solange ich keine Einsätze kriege, ist es schwierig.“

Im nächsten Transferfenster folgte dann der nächste Rückschritt, nachdem für Batista in der Hinrunde magere 41 Minuten Spielzeit heraussprangen. Für das einst gehypte Top-Talent ging es leihweise zu Drittligist Verl in die Provinz.

„Dieses Ländliche hat auch seinen Charme“

„Die Wege sind kurz, es gibt keinen Stau in der Stadt und dieses Ländliche hat auch seinen Charme“, sagte er dem Portal liga3.online über seinen Wechsel, während Dresdens Sportchef Ralf Becker weiterhin beteuerte, dass man weiterhin von seinen fußballerischen Qualitäten überzeugt wäre und Spielpraxis der entscheidende Faktor sei.

In Verl unterschrieb der inzwischen 22-Jährige einen Leihvertrag bis 2024 und steuerte in seinen ersten vier Liga-Einsätzen auch gleich ein Tor und eine Vorlage bei, ehe es wieder bergab ging. In den letzten zwölf Saisonspielen geriet Batista Meier vollständig ins Hintertreffen, saß meistens über die volle Distanz auf der Bank oder schaffte es gar nicht erst in den Kader.

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Diese Saison könnte Batista Meiers letzte Chance sein

In der selben Liga, in der er drei Jahre zuvor noch mit den Bayern-Amateuren Meister geworden war, kam er nicht mal mehr auf Einsatzzeiten. Seine Karriere ist an einem Scheidepunkt angelangt. Für die nächste Saison steht er noch leihweise bei Verl unter Vertrag, ehe es danach in sein letztes Vertragsjahr für Dynamo geht.

Die kommende Saison könnte seine letzte Chance sein, um im höherklassigen Profi-Fußball Fuß zu fassen. Findet er in dieser Saison wieder zurück zu alter Stärke oder rutscht der deutsch-brasilianische Straßenfußballer endgültig ab?