Der Jubel war groß im Grünwalder Stadion im Stadtteil Giesing.
Die Rekord-Löwen
1860 München gewann beim 3:1 gegen den Halleschen FC auch das fünfte Spiel der Saison und stellte damit den Startrekord von den Kickers Offenbach ein. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 3. Liga)
Martin Kobylanski (34.), Yannick Deichmann (61.) und Joseph Boyamba (79., Foulelfmeter) hatten die Rekord-Löwen zum erneuten Erfolg geschossen.
„Kompliment an meine Mannschaft. Fünf Spiele, fünf Siege – das ist außergewöhnlich“, lobte 1860-Trainer Michael Köllner nach dem Spiel und fügte an, „dass wir nach fünf Spieltagen eine weiße Weste haben, das hätten uns im Vorfeld nur wenige zugetraut. Deshalb freut es mich ungemein für die Mannschaft.“
Teamgeist als Erfolgsfaktor bei 1860
Doch selbst die Verantwortlichen dürften überrascht sein. Schließlich haben die Münchner, die in der vergangenen Saison den Aufstieg nur knapp verpassten, einen großen Umbruch hinter sich. Acht Profis verließen den Verein und neun Neuzugänge kamen zu den Löwen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 3. Liga)
Dabei achteten Köllner und Sport-Chef Günther Gorenzel auf ein wichtiges Merkmal: Charakter. „Wir sind eine Mannschaft auf dem Platz“, schwärmt der Coach in der Abendzeitung München.
Dabei zeigt der 52-Jährige jedem Spieler seine Wertschätzung und scheut auch nicht davor, große Namen mal auf die Bank zu setzen. So fand sich gegen Halle Routinier Quirin Moll nicht in der Startaufstellung.
Während dies bei einigen Teams zu Unmut und Frust führt, ist bei dem Traditionsverein das Gegenteil der Fall. „Die Spieler von der Bank ziehen voll mit. Die, die runtergehen, sind nicht beleidigt. Das ist ein Riesen-Faustpfand“, meint Köllner.
„Geiler“ Start von 1860 München
Das jüngste Beispiel für diese These ist Boyamba. Der offensive Mittelfeldspieler kam erst zur zweiten Hälfte und fügte sich nahtlos ein.
Erst legte er mit einem wunderschönen Pass das 2:0 von Deichmann auf, ehe er dann sicher den Elfmeter zum Endstand verwandelte. „Vom Punkt bin ich ein kalter Hund“, sagte Boyamba im Anschluss.
Nervenstark zeigten sich auch seine Teamkollegen. Trotz der zahlreichen Verwarnungen und des Platzverweises von Tim Rieder (56.) ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen und holten sich den fünften Sieg in Serie. „So einen Start hingelegt zu haben, ist schon geil“, meint Marius Willsch.
Dennoch bleiben die Sechziger auf dem Boden der Tatsachen, denn laut Deichmann wissen sie, „dass wir jetzt nicht durch die Liga marschieren.“ Offenbach ist das warnende Beispiel, denn die Kickers wurden nach ihrem Startrekord 2010/11 nur Siebter.
Mit Viktoria Köln wartet am Freitag bereits das nächste „knüppelharte Spiel“ auf den Tabellenführer. „Aber wenn wir uns diesen Spirit beibehalten, dann schaut es gut aus“, ist sich Deichmann sicher. (DATEN: Die Tabelle der 3.Liga)