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1. FC Kaiserslautern - 1. FC Saarbrücken: Koschinat mit Giftpfeil Richtung Antwerpen

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1. FC Kaiserslautern - 1. FC Saarbrücken: Koschinat mit Giftpfeil Richtung Antwerpen

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Giftpfeile vor heißem Derby

Der 1. FC Kaiserslautern empfängt am Sonntag den 1. FC Saarbrücken. Vor ausverkauftem Haus. Die Roten Teufel können einen Riesenschritt in Richtung 2. Liga machen. Der Gäste-Trainer teilt schonmal aus.
Lautern untermauert im Spiel gegen Duisburg ihre Aufstiegsambitionen, spielen sich in einen Rausch und gewinnen 5:1. Die Zebras verpassen es damit sich aus dem Liga-Keller zu befreien.
Der 1. FC Kaiserslautern empfängt am Sonntag den 1. FC Saarbrücken. Vor ausverkauftem Haus. Die Roten Teufel können einen Riesenschritt in Richtung 2. Liga machen. Der Gäste-Trainer teilt schonmal aus.

„Hier ist Kaiserslautern, hier ist der Betzenberg.“

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Das wird FCK-Stadionsprecher Horst Schömbs am Sonntag wieder aus voller Kehle rufen, bevor er die Mannschaftsaufstellungen präsentiert und wenig später der Anstoß erklingt für das Saarpfalz-Derby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken (ab 14 Uhr im LIVETICKER).

Das Fritz-Walter-Stadion wird mit 46.895 Zuschauern ausverkauft sein. Die Rahmenbedingungen könnten besser nicht sein. Die Roten Teufel sind als Tabellendritter dem großen Ziel ganz nah, das da heißt: Aufstieg in die 2. Liga. (DATEN: Die Tabelle der 3.Liga)

Eintracht Braunschweig hat mit dem 1:0-Heimsieg gegen die Würzburger Kickers vorgelegt, doch schon mit einem Remis kann der FCK aufgrund des besseren Torverhältnisses wieder auf Platz zwei springen.

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Mit einem Sieg kann das Team von Trainer Marco Antwerpen sowieso einen entscheidenden Schritt in diese Richtung machen. Gleichzeitig könnte man den Tabellensechsten aus dem Aufstiegsrennen werfen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 3. Liga)

„Es ist auf jeden Fall eine Auszeichnung für die Liga und die beiden Vereine, dass das Spiel gegen Saisonende dermaßen elektrisiert“, sagt Saarbrückens Trainer Uwe Koschinat im Gespräch mit SPORT1. „Jeder freut sich auf dieses Südwestderby. Es hat ja sowieso eine sehr eigene Geschichte.“

Jahrzehntelanges Warten

Die Menschen im Saarland haben viele Jahrzehnte auf die Rückkehr dieses Duells gewartet. Als es dann so weit war, hat Corona im ersten Jahr diesem Duell einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Aber welche Wucht das Derby hat, habe ich im Hinspiel am eigenen Leib erfahren“, betont Koschinat.

Der 50-Jährige kam vor der Saison zum FCS, hat das Derby im vergangenen November erstmals als Trainer der Saarländer erlebt. Damals gewannen die Lauterer mit 2:0 im Saarbrücker Ludwigspark.

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„Natürlich kribbelt es, das steht außer Frage“, bekundet FCK-Coach Antwerpen seine Vorfreude auf das ausverkaufte Stadion. „Wir werten das auch als eine Art Belohnung für unsere guten Leistungen. Im Sommer haben wir darüber gesprochen, dass das unser Ziel ist, und dementsprechend ist es jetzt ein überragendes Gefühl.“

„Sehnsucht nach der 2. Liga“

Dass der FCK kurz vor der Rückkehr in die 2. Liga steht, elektrisiert die Massen in der Pfalz.

„Die Sehnsucht nach der 2. Liga ist sehr groß“, weiß Koschinat natürlich, doch er merkt selbstbewusst an: „Auch wir spielen eine ganz hervorragende Runde. Wenn uns dieses Pech mit dem Sechs-Punkte-Abzug aus der Türkgücü-Nummer nicht so hart getroffen hätte, wären wir in einer noch besseren Ausgangssituation.“

Die Saarbrücker verloren nach Annullierung der Türkgücü-Partien sechs Punkte und damit mehr als jeder andere Aufstiegskandidat. Dadurch rutschte der FCS von Relegationsplatz drei auf vier ab. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 3. Liga)

Saarbrücken-Trainer stichelt gegen FCK

Koschinat hat dies inzwischen akzeptiert, stichelt nun aber gegen den FCK, wenn von Auferstehung des Pfälzer Traditionsvereins die Rede ist.

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„Man muss immer etwas vorsichtig sein. Diese Auferstehung hat schon einen etwas faden Beigeschmack. Der FCK hat eine wahnsinnige Bedeutung in der Stadt und in der ganzen Pfalz. Da ist nicht immer alles so gelaufen, wie man sich das vorgestellt hat“, meint Koschinat: „Der Verein hat das eine oder andere Mal schon etwas mehr Geld ausgegeben, als man realistisch einnehmen konnte. Man weiß um die Wichtigkeit des Klubs und mit dieser Situation spielt man ein bisschen.“

In der vergangenen Saison hätten die Verantwortlichen des FCK die neu geregelte Insolvenz-Situation „ausgenutzt und durch den Klassenerhalt konnte man einen sehr teuren Kader zusammenstellen“, betont Koschinat.

Lob für das FCK-Team - Kritik am DFB

Mit Blick auf den Kader des Konkurrenten gibt Koschinat dann aber doch ein Lob ab.

„Da wurde in allen Teilbereichen ein guter Job gemacht“, meinte der Saarbrücken-Trainer: „Topspieler wie Boyd und Wunderlich sind eingeschlagen. Aber man hat auch ein gutes Auge bewiesen bei Spielern, die aus der Regionalliga kamen und bei Spielern, die eigentlich schon abgeschrieben waren wie Winkler oder Ritter. Die Gruppe hat sich toll gefunden und der Trainer macht da einen sehr guten Job.“

Der DFB habe da eine Tür geöffnet und der FCK sei durchgegangen. „Von daher muss sich der Verband die Frage stellen, was okay ist oder was nicht. Und der FCK hat sich eine völlig neue Ausgangssituation geschaffen, diese aber dank einer starken Personalpolitik gut umgesetzt. Das gehört zur Wahrheit dazu.“

Konträrer könnte jedenfalls ein Spielstil der beiden erstplatzierten Klubs FCK und 1. FC Magdeburg vor dem 34. Spieltag kaum sein.

Der 1. FC Magdeburg mit seinem „spielerischen Abenteuerfußball“, wie es Koschinat nennt und „mit vielen quirligen Jungs und der FCK mit dieser enormen Wucht und körperliche Kontrolle, mit der oft zu Null gespielt wird.“

Der Kader sei in der Spitze und in der Breite sehr stark. Und man habe seit kurzem auch wieder die Fans als Faustpfand.

“Für uns ist die Ausgangssituation klar, wir müssen dort punkten und im Idealfall gewinnen“, weiß Koschinat. „Das wird schwer genug. Sportlich haben wir aber die Chance, dass uns das gelingt, denn wir sind nicht weit voneinander entfernt. Uns trennen keine Welten.“

Sein Team müsste das eigene Nervenkostüm im Griff haben. „Falsch wäre es, nur auf Konter zu setzen“, verrät Koschinat. „Ich orientiere mich an unseren Spielen gegen Braunschweig und Waldhof, da haben wir eine gute Dominanz auf den Platz gebracht. Wenn es kurz vor Schluss 0:0 steht, werden wir auf Sieg spielen.“

Attacke auf Antwerpen: „Nicht immer so sauber“

Nach Antwerpen befragt, packt Koschinat plötzlich die Keule aus. „Er geht mit Kollegen und Schiedsrichtern nicht immer so sauber um. Jeder hat aber seine eigene Art. Nicht alles, was er da so macht, ist richtig.“

Einmal in Fahrt, teilt er weiter aus. „Und wenn ich mir die Zahl der Kollegen anschaue, die mit ihm Probleme hatten, dann sagt das einiges über ihn. Das heißt nicht, dass er ein schlechter Trainer ist.“

Koschinat lobt Antwerpen für dessen Arbeit. „Er ist mit Braunschweig in die 2. Liga aufgestiegen, da muss also inhaltlich einiges dahinterstecken. Aber es fällt mir schwer, großartig lobende Worte zu finden. Wir sind in der Art, wie wir uns geben, zu weit auseinander. Vielleicht hat er auch gerade einen Höhenflug.“

Wird er Antwerpen am Sonntag die Hand geben? „Ich werde kein Jahr weniger alt, wenn er mir am Sonntag nicht die Hand gibt.“

Und Antwerpen? Er sagt dazu nichts. Vielleicht wird er die Sätze seines Kollegen an die Kabinentür hängen und auf die Reaktion seiner Spieler warten. Der Betze brennt jedenfalls…