Schluss für Türkgücü München - das Chaos in der 3. Liga ist perfekt!
Aus für Türkgücü besiegelt!
„Die zu erwartenden Einnahmen aus dem Spielbetrieb bis Saisonende können die laufenden Kosten bei weitem nicht decken“, erklärte Geschäftsführer Max Kothny in einer Pressemitteilung und bedauert: „Trotz intensiver Bemühungen in den vergangenen Wochen konnte leider kein neuer Investor gefunden werden.“
Am Donnerstag informierten der Klub und der Insolvenzverwalter nach übereinstimmenden Medienberichten auf einer Betriebsversammlung die Mannschaft und die Angestellten über das Aus. Ab dem 1. April kann der Verein die Gehälter der rund 40 Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 3. Liga)
Türkgücü-Aus: Chaos in der Tabelle
Die Folge des Türkgücü-Rückzugs: Sämtliche Spiele der Münchner werden gemäß der DFB-Spielordnung nun annulliert und fallen aus der Wertung. (DATEN: Die Tabelle der 3.Liga)
Das hat massive Auswirkungen auf den Aufstiegskampf. So hat der 1. FC Saarbrücken (zwei Siegen gegen Türkgücü) nun sechs Punkte weniger auf dem Konto, während der TSV 1860 München (eine Niederlage, ein Remis) nur einen Punkt einbüßt.
Dadurch hat Saarbrücken als Tabellenvierter mit 49 Zähler auf dem Konto und 1860 mit nun 48 Punkten direkt im Nacken. Der Dritte Braunschweig steht bei 51 Zählern.
Saarbrücken hat bereits rechtliche Schritte angekündigt, „um dieses unsportliche und unfaire Vorgehen des Punktabzuges zu verhindern“. Sportdirektor Jürgen Luginger schimpfte bei SPORT1: „Das ist eine absolute Katastrophe für die dritte Liga. Jetzt ist passiert, was nicht hätte eintreten sollen, eine klare Wettbewerbsverzerrung im Kampf um den Auf- und Abstieg.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 3. Liga)
Der frühere Türkgücü-Trainer Alexander Schmidt hat im Gespräch mit SPORT1 vollstes Verständnis für Saarbrückens Ärger und übt ebenfalls Kritik: „Dass vom DFB eine Lizenz erteilt wird und die Saison nicht zu Ende gespielt werden kann, ist erstaunlich. Das ist ein Riesen-Nachteil bzw. Wettbewerbsverzerrung und ärgerlich in allen Bereichen. Mir tut es leid für die Mitarbeiter, die Spieler und die Türkgücü-Fans.
Suche nach Investor schlägt fehl
Bis zuletzt hatte Türkgücü noch auf einen Investor gehofft, um die Spielzeit noch abschließen zu können. Ohne Erfolg.
„Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hat. Das hat auch potenzielle Geldgeber beeindruckt, die jedoch schlussendlich durch das hohe Risiko eines Abstiegs in Folge des drohenden Punktabzugs abgeschreckt wurden“, erklärte Kothny.
Ob, und wenn ja in welcher Liga, es mit dem Verein in der Saison 2022/23 weitergehen wird, soll sich in den kommenden Wochen entscheiden.