Tuchel singt Hymne nicht - Presse reagiert sofort

Thomas Tuchel hat die englische Nationalhymne vor seinem ersten Spiel als Nationaltrainer wie angekündigt nicht mitgesungen. Als „God Save The King“ im Wembley-Stadion erklang, schwieg der deutsche Coach der Three Lions.

Die Entscheidung hatte er schon vor der Partie in der WM-Qualifikation gegen Albanien angekündigt. Das Mitsingen müsse er sich erst „mit Ergebnissen verdienen“, hatte er vor einigen Tagen gesagt.

Tuchel? Das Hymnen-Thema brodelt schon länger

Dennoch sorgte Tuchels Auftritt während der Hymne für viel Beachtung in der englischen Presse. So verkaufte die Daily Mail das Schweigen als Breaking News. Auch The Mirror, The Sun und Express sprangen sofort auf das Thema an.

Dazu sei gesagt: Tuchels Vorgänger, der Interimstrainer Lee Carsley, hatte die Hymne ebenfalls nicht mitgesungen und damit für Diskussionen auf der Insel gesorgt. Carsley ist Ire.

Die Hymne „bedeutet mir sehr viel“, hatte Tuchel versichert. Allerdings sehe er sie nicht als „Selbstverständlichkeit“. Er spüre, „dass ich mir das Recht, sie zu singen, erst verdienen muss, weil sie so bedeutungsvoll, emotional und kraftvoll ist“.

Fans heißen Tuchel willkommen

Der ehemalige Trainer des FC Bayern wolle „ein Gefühl erzeugen, bei dem vielleicht sogar ihr irgendwann sagt: Jetzt ist es an der Zeit“, so Tuchel, „jetzt ist er einer von uns.“

Eine erste Annäherung der Fans gab es bereits. Auf der Tribüne war ein großes Banner mit den Worten „Willkommen in der Heimat des Fußballs, Thomas“ zu sehen. Wie die BBC schreibt, gab es auch schon vor Anpfiff erste Fangesänge zu Tuchel.

Ein guter Start für den Coach, dessen deutsche Herkunft von einigen Fans und Experten in England kritisch gesehen wird. Ein Trainer aus der eigenen Heimat wäre ihnen lieber gewesen.