Verhandlung I: Das DFB-Sportgericht beschäftigt sich am Donnerstag (9. Januar) mit dem Skandalspiel von Köpenick. Der Einspruch des VfL Bochum gegen die Wertung des 1:1 bei Union Berlin, bei dem Torhüter Patrick Drewes von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden war, wird mündlich verhandelt. Der Sportgerichts-Vorsitzenden Stephan Oberholz leitet die Sitzung. Drewes hatte nach dem Treffer nicht weiterspielen können. Das Spiel war nach dem Vorfall lange unterbrochen, ehe es mit einem Nichtangriffspakt zu Ende geführt wurde. Da die Bochumer Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft waren, stellte sich Stürmer Philipp Hofmann ins Tor. Das Feuerzeug war aus dem Union-Block geworfen worden, deshalb hofft der VfL auf eine Spielwertung zu seinen Gunsten.
Wichtige Termine zum Jahresstart
Auftakt: Die Bundesliga startet mit einer Top-Begegnung des 16. Spieltags ins neue Jahr. Am Freitag (10. Januar) trifft Champions-League-Finalist Borussia Dortmund auf Doublegewinner Bayer Leverkusen (20.30 Uhr im LIVETICKER). Der BVB hatte die kürzeste Winterpause aller Klubs, zwischen dem letzten Spiel im vergangenen Jahr (3:1 beim VfL Wolfsburg) und der ersten Partie 2025 liegen gerade einmal 19 Tage. Nach einem äußerst wechselhaften Saisonverlauf möchte Dortmund ein anderes Gesicht zeigen, die Leverkusener wollen ihre Aufholjagd fortsetzen. Nur noch vier Punkte liegen Florian Wirtz und Kollegen hinter Bayern München. Der Spitzenreiter muss am Samstag bei Borussia Mönchengladbach antreten.
Verhandlung II: Im „Sommermärchen“-Prozess rund um die undurchsichtigen Geldflüsse bei der WM 2006 soll am 13. Januar Reinhard Grindel aussagen. Der frühere DFB-Präsident ist der zweite Ex-Boss des Verbandes, der vom Landgericht Frankfurt/Main geladen wurde. Zuletzt machte bereits Fritz Keller eine Einlassung, nach Grindel ist Wolfgang Niersbach an der Reihe. Auf der Anklagebank sitzt nur noch der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger. Ursprünglich mussten sich neben Zwanziger auch Niersbach und Ex-Generalsekretär Horst R. Schmidt verantworten.
Richterspruch: Das Bundesverfassungsgericht verkündet am 14. Januar sein Urteil im Streit um Polizeikosten bei Hochrisikospielen. Die Diskussion darüber köchelt seit Jahren, nachdem das Land Bremen der DFL 2015 erstmals eine Rechnung für einen Einsatz stellte. Es folgten juristische Niederlagen des Ligaverbands vor dem Oberverwaltungsgericht Bremen und dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht wurde im April 2024 eröffnet. Sollte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer in seiner Praxis des Rechnungsschreibens bestätigt werden, dürfte er weitere Mitstreiter für eine jährliche Beteiligung der DFL in Höhe von rund 20 bis 30 Millionen Euro in Form eines Fonds finden. Die Liga argumentiert, dass die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit außerhalb der Stadien eine staatliche Kernaufgabe sei, die grundsätzlich aus Steuermitteln zu finanzieren ist.
Vorstellung: Jürgen Klopp ist seit Jahresbeginn „Head of Global Soccer“ beim österreichischen Brausekonzern Red Bull. Am 14. Januar will der frühere Erfolgstrainer bei seiner Vorstellung erläutern, wie er sich seine Arbeit vorstellt. Die Kritiker betrachten das Engagement mit Argusaugen. Schließlich fiel die Reaktion der Fanszene auf Klopps Schritt heftig aus. Wut und Unverständnis prasselten auf den 57-Jährigen ein, nachdem er den Seitenwechsel verkündet hatte.
Streit: In der Diskussion um die künftige Verteilung der Mediengelder soll eine außerordentliche Versammlung der 36 Profiklubs für ein Meinungsbild sorgen. Die Klubchefs treffen sich am 16. Januar in Frankfurt/Main. Der Termin liegt günstig, da die meisten Bosse an jenem Tag ohnehin zum Neujahresempfang der DFL anreisen. Die Vereine haben allerdings keine Entscheidungsbefugnis über die rund 1,1 Milliarden Euro, die es ab der kommenden Spielzeit pro Saison für die deutschsprachigen Medienrechte gibt. Den Verteilerschlüssel bestimmt laut Satzung das neunköpfige DFL-Präsidium um Sprecher Hans-Joachim Watzke. Zuletzt haben vor allem die Traditionsklubs auf einen höheren Anteil gepocht, andere Vereine widersprachen deutlich. Eine Entscheidung soll bis Ende Januar fallen.