Die FIFA hat die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 offiziell Saudi-Arabien zugesprochen. Das Turnier wurde zusammen mit der WM 2030 vergeben, die in Spanien, Portugal und Marokko stattfindet – mit drei Eröffnungsspielen in Südamerika.
Wann kann Saudi-WM stattfinden?
Während die Vergabe der WM 2034 geklärt ist, bleibt der Termin des Turniers ungewiss. Die Sommermonate Juni und Juli, die üblicherweise für Weltmeisterschaften genutzt werden, sind aufgrund der extremen Hitze in Saudi-Arabien keine Option.

Laut FIFA-Prüfbericht könnten die Temperaturen in der Hauptstadt Riad, wo acht der 15 geplanten WM-Stadien stehen sollen, über 40 Grad Celsius steigen. Das zwingt die FIFA, nach einem alternativen Zeitfenster zu suchen – eine Aufgabe, die sich als äußerst kompliziert erweist.
Terminkollision mit Olympia und Pilgerfahrt
Eine Austragung im Februar 2034 scheint unwahrscheinlich, da die Olympischen Winterspiele vom 10. bis 26. Februar 2034 stattfinden. Gianni Infantino, der als FIFA-Präsident auch IOC-Mitglied ist, wird eine Überschneidung mit den Winterspielen vermutlich vermeiden wollen.
Doch auch die Zeit danach ist problematisch: Direkt im Anschluss an die Olympischen Spiele beginnt die jährliche Haddsch-Pilgerfahrt (26. Februar bis 3. März), die Millionen Muslime nach Mekka zieht – ein Großereignis, das die Infrastruktur des Landes an seine Grenzen bringt.
Der April oder Mai 2034 wäre eine weitere Option, doch auch dieser Zeitraum ist alles andere als ideal. In dieser Phase laufen die entscheidenden Spiele der europäischen Fußballligen sowie die letzten K.o.-Spiele und das Endspiel der Champions League.
Eine WM zu dieser Zeit würde den internationalen Fußballkalender massiv durcheinanderbringen. Zudem steigen die Temperaturen in Saudi-Arabien ab Mai stark an und erreichen erneut die 40-Grad-Marke.
Ramadan erschwert Katar-Szenario
Eine Alternative wäre die Austragung im Spätherbst, ähnlich wie bei der WM 2022 in Katar. Doch auch der Herbst 2034 ist mit Herausforderungen verbunden. Vom 11. November bis 10. Dezember 2034 läuft der Ramadan, der den Spielbetrieb stark beeinträchtigen könnte.
Zudem finden vom 29. November bis 14. Dezember 2034 die Asienspiele statt, eines der größten Multisport-Events der Welt. Eine gleichzeitige Durchführung der WM würde zu Terminüberschneidungen und logistischen Problemen führen.
Ein noch späterer Start bis Ende Dezember ist ebenfalls schwierig, da das Weihnachtsfest am 25. Dezember und die Neujahrsfeiertage das Zeitfenster zusätzlich einschränken.
WM 2034: Januar und Februar als einzige Lösung?
Ein naheliegendes Zeitfenster könnte der Januar bis Anfang Februar 2034 sein. Dieser Zeitraum würde Kollisionen mit den Olympischen Winterspielen vermeiden, da diese erst am 10. Februar beginnen.
Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat bereits signalisiert, dass es eine Verschiebung der WM in diese Zeit als unproblematisch ansieht. „Das Risiko einer Terminkollision ist sehr gering“, sagte IOC-Exekutivdirektor Christophe Dubi.
FIFA erkennt Probleme bei der Terminfindung
Im Prüfbericht der FIFA heißt es, dass die Suche nach einem geeigneten Zeitfenster „einige Schwierigkeiten mit sich bringt“. Der internationale Fußballkalender ist bislang nur bis 2030 terminiert.
Hinzu kommen die Neuerungen im Wettbewerb: Ab 2026 wird die WM mit 48 Teams und 104 Spielen über fünf Wochen ausgetragen – eine Woche länger als bisher. Außerdem startet ab 2025 die erweiterte Klub-WM mit 32 Teams, die den Kalender zusätzlich belastet.
Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich die FIFA optimistisch. Sie betont, dass Saudi-Arabien „Flexibilität und einen Geist der Zusammenarbeit“ bewiesen habe.