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Kann sich Rangnick jetzt alles erlauben?

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Kann sich Rangnick jetzt alles erlauben?

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Der Rangnick-Knall und die Folgen

Ralf Rangnick geht aus dem Machtkampf beim österreichischen Verband als Sieger hervor. Aber was heißt das für die Zukunft?
Im Österreichischen Fußball-Bund kommt es zum großen Knall: Rangnick-Widersacher Klaus Mitterdorfer tritt ab. Übertreibt es Machtmensch Rangnick?
Ralf Rangnick geht aus dem Machtkampf beim österreichischen Verband als Sieger hervor. Aber was heißt das für die Zukunft?

Ein Leserbrief reicht aus, um zu erahnen welche Tragweite der Knall um Ralf Rangnick besitzt. Wie sehr die Eskalation um den Teamchef, sprich Nationaltrainer, das Land Österreich beschäftigt.

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Ingo Fischer aus der 2800-Einwohner-Gemeinde Lavamünd hat diesen Brief verfasst, die Salzburger Nachrichten veröffentlichten ihn auf ihrer Homepage. Fischer, ganz offensichtlich glühender Fußball-Fan schreibt da von einem „wahrlich unwürdigen Schauspiel“, von „purem Gift“ und einer „Schande für den Sportstandort“ Österreich.

Sauer ist er allerdings nicht auf Rangnick, den Trainer aus dem ungeliebten Nachbarland, sondern auf seine Landsleute im ÖFB-Präsidium, auf den zurückgetretenen Präsidenten Klaus Mitterdorfer.

Rangnick „maßgeblich an Demontage beteiligt“

Man könne angesichts dieses ganzen Chaos im Verband nur hoffen, dass Rangnick „nicht das Weite sucht“, er sei schließlich „der beste Trainer, den unsere Mannschaft seit Langem hatte“, argumentiert Fischer. Und diese Meinung hat er nicht exklusiv.

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„In der Öffentlichkeit steht Rangnick wegen der fußballerischen Erfolge sehr gut da“, erklärt ÖFB-Insider Hubert Gigler im Gespräch mit SPORT1.

Im verbliebenen Präsidium gebe es im Hintergrund allerdings schon auch kritische Stimmen, die Rangnick „Kompetenzüberschreitung vorwerfen“, betont Gigler, der Rangnick und das ÖFB-Team als Journalist für die Kleine Zeitung eng begleitet.

„Normalerweise entscheidet letztlich der Präsident in Abstimmung mit dem Präsidium, wer Teamchef wird. Und in dem Fall war der Teamchef plötzlich entscheidend an der Demontage seines Chefs beteiligt“, gibt Gigler die einigermaßen absurde Situation wieder.

Kann sich Rangnick jetzt alles erlauben?

Die Frage, die sich nun, da sein größter Widersacher nicht mehr im Amt ist, stellt: Kann sich Rangnick jetzt alles erlauben, wer bremst ihn noch ein?

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Zunächst muss relativ kurzfristig ein Interimspräsident gefunden werden, der aus dem Kreis der vier Vizepräsidenten kommen könnte. Am 18. Mai 2025 steht dann die nächste Bundeshauptversammlung an, aus der der neue ÖFB-Präsident herausgehen wird.

Und auch hier wird es rund um Rangnick noch einmal spannend. „Im Hintergrund positioniert sich der Unternehmer Roland Schmid, der schon einmal zur Wahl als ÖFB-Präsident angetreten, knapp gescheitert und ein Freund von Rangnick ist“, klärt Insider Gigler auf.

Schmid ist ein millionenschwerer Immobilien-Unternehmer und derzeit Vizepräsident bei Rapid Wien. Pikant: Rangnick ist ein offizielles Werbegesicht für Immo United, Schmids Unternehmen.

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„Wenn er Präsident werden würde, wäre das eigentlich ein klassischer Fall von Unvereinbarkeit“, meint Gigler: „Schon beim vorletzten Präsidenten Gerhard Milletich gab es Vorwürfe, er würde den Verband für private wirtschaftliche Zwecke missbrauchen“. Am Ende trat Milletich im Januar 2023 wegen der anhaltenden Korruptionsvorwürfe zurück.

Seither hat sich die Lage im ÖFB-Präsidium nie so wirklich beruhigt. Egal, wie der Präsident heißt, seine vermeintlichen Mitstreiter machen es ihm alles andere als einfach. Oder wie es Ingo Fischer in seinem Leserbrief ausdrückt: „In unserem Land gibt es offensichtlich zu viele ‚Experten‘, die glauben sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen“.

„Die Gefahr einer Rangnick-AG ist durchaus gegeben“

Angst, dass Rangnick das alles zu viel wird, muss Fan Fischer allerdings vorerst nicht haben. „Er hat Vertrag bis zur WM 2026 und glaubhaft versichert, dass er ja nicht am 1. Mai ein Angebot des FC Bayern und eines weiteren deutschen Spitzen-Klubs ausschlägt und beim ÖFB verlängert, nur um dann von sich aus den ÖFB zu verlassen. Das wird sicher nicht passieren“, bekräftigt Gigler.

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Doch was passiert nach der WM? Macht sich der ÖFB abhängig von Rangnick, hinterlässt der Ex-Leipzig-Trainer schlussendlich verbrannte Erde?

„Die Gefahr einer Rangnick-AG ist durchaus gegeben“, warnt Gigler: „Und man weiß nie, was passiert, wenn wieder ein Angebot kommt. Das kann jederzeit passieren.“

Die Mannschaft steht rund um all die Querelen in jedem Fall hinter ihrem Trainer: „Ralf Rangnick bekommt unsere volle Unterstützung. Er ist extrem wichtig für uns“, betonte Abwehrspieler Philipp Lienhart im SPORT1-Interview. „Dank ihm können wir inzwischen auch größere Nationen unter Druck setzen.“

Klar ist aber, öffentliche Grabenkämpfe gefährden am Ende auch den sportlichen Erfolg.

Und so spricht Ingo Fischer aus Lavamünd wahrscheinlich vielen seiner Landsleute aus der Seele, wenn er schreibt: „Es ist zu hoffen, dass im ÖFB bald Ruhe einkehrt.“