Die Fußballvita von Emre Can kann sich wahrhaftig sehen lassen. Stationen wie Bayern München, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und dem FC Liverpool, sowie Training unter Jürgen Klopp und Pep Guardiola - Can hat als Fußballer gefühlt schon alles erlebt. Nun blickte der Nationalspieler auf seine Zeit in München zurück und verrät, wieso seine Zeit unter Guardiola von nicht allzu langer Dauer war.
Als Can vor Guardiola flüchtete
Der gebürtige Frankfurter wechselte 2009 nach München, im zarten Alter von 15 Jahren. Auch in der U15-Nationalmannschaft wurde Can berücksichtigt. „Dann wurde ich Deutscher. Zwei Tage später habe ich gespielt und war Kapitän. Eine krasse Story“, erinnert sich Can im Interview mit Youtuber und Fußball-Influencer Bilal Kamarieh zurück.
Can erklärt Bayern-Abgang
Im Juli 2012 wurde Can zu den Profis berufen und debütierte beim 2:1-Erfolg im Supercup, ausgerechnet gegen seinen derzeitigen Verein Borussia Dortmund. Unter Jupp Heynckes absolvierte Can 21 Pflichtspiele. Ein Jahr später wurde Pep Guardiola in München als Trainer vorgestellt und es war ungewiss, mit wieviel Einsatzzeit Can unter dem neuen Trainer rechnen darf. „Dann kam Guardiola und ich habe die Vorbereitung noch mitgemacht“, erzählt Can.
Doch plötzlich verschlug es ihn nach Leverkusen, stolze fünf Millionen Euro Ablöse bezahlte der amtierende Deutsche Meister damals. „Mein Berater und ich wussten, ich muss spielen! So hoch wie möglich, aber ich muss jede Woche Fußball spielen. Wenn es geht Bundesliga, wenn nicht, dann halt 2. Bundesliga“, erklärt Can wie es zu dem Wechsel kam. Leverkusen habe damals „zum Glück viel Geld bezahlt“.
Den Kontakt mit Guardiola habe er jedoch trotzdem aufrecht erhalten. „Er wollte nur das Beste für mich. Wir haben ein offenes Gespräch gehabt und er hat zu mir gesagt: Du bist jung, ich kann dir kein Versprechen geben“, hieß es.
Nach Guardiola-Aussprache: „Ich muss weg“
Er würde sicherlich seine Einsätze bekommen, aber es war eben ungewiss, wie sehr Can wirklich zum Zuge gekommen wäre. „Dann war für mich klar, ich muss weg“, lässt Can die Zeit Revue passieren.
Leverkusen sei dann ein „super Step“ gewesen, den Wechsel bereut Can keineswegs. Anschließend verschlug es den BVB-Kapitän zum FC Liverpool, wo er von Oktober 2015 an unter Jürgen Klopp trainierte. „Klopp war für mich Gold wert, ich habe mich auf Anhieb sehr, sehr gut mit ihm verstanden“, huldigt Can den Kult-Coach.
„Ich glaube, unter Klopp habe ich die beste Leistung meiner gesamten Karriere gezeigt“, befindet der 30-Jährige und bat darum, sein legendäres Fallrückziehertor gegen den FC Watford einzublenden. Die Fans an der Anfield Road seien echt großartig gewesen, aber „die besten Fans der Welt“ habe nun mal sein aktueller Verein Borussia Dortmund.
Dort ist Can nach seiner Roten Karte gegen Mainz noch für ein weiteres Spiel gesperrt. Bereits beim 4:0-Heimerfolg gegen den SC Freiburg war Can zum Zuschauen verdammt, der DFB sprach eine Sperre von zwei Spielen aus. „Ich bin halt ein bisschen ein Hitzkopf und ein emotionaler Typ“, steht Can ein. „Manchmal kracht es halt, aber dann gibt man sich die Hand und alles ist gut.“