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Als Hummels' neuer Coach das "Wunder des Jahrhunderts" vollbrachte

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Als Hummels' neuer Coach das "Wunder des Jahrhunderts" vollbrachte

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Die Legende von „King Claudio“

Claudio Ranieri unterschreibt bei Mats Hummels‘ Roma - und lässt damit alte Legenden wieder aufkeimen. Wie der Italiener vom „Nearly-Man“ zur Legende wurde.
Claudio Ranieri wurde nach Leicesters Meisterschaft von Torwart Kasper Schmeichel die Krone aufgesetzt
Claudio Ranieri wurde nach Leicesters Meisterschaft von Torwart Kasper Schmeichel die Krone aufgesetzt
© IMAGO/Sportimage
Claudio Ranieri unterschreibt bei Mats Hummels‘ Roma - und lässt damit alte Legenden wieder aufkeimen. Wie der Italiener vom „Nearly-Man“ zur Legende wurde.

Er ist zurück aus dem Ruhestand und soll die Roma zurück in die Erfolgsspur bringen. Im Alter von 73 Jahren will Claudio Ranieri seiner Trainerlaufbahn beim Klub von Mats Hummels ein weiteres Erfolgskapitel hinzufügen - eines, wie er es vor gar nicht allzu langer Zeit mit einem englischen Fußball-Zwerg schrieb.

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Ranieris Zeit bei Leicester City nur als Erfolgskapitel zu bezeichnen, wäre allerdings eine grobe Untertreibung. Mit der Meisterschaft seiner Foxes in der Saison 15/16 hat sich der Italiener schließlich zu einer Legende der Fußballgeschichte gemacht.

Als das „größte Märchen, das der Fußball je gesehen hat“, bezeichnete die englische Zeitung The Independent den Titel der Foxes. Die spanische AS schrieb gar vom „Wunder des Jahrhunderts“. Natürlich gehört diese Errungenschaft nicht Ranieri allein, aber „King Claudio“, wie ihn die italienische Gazzetta dello Sport taufte, war der Hauptverantwortliche des Erfolgs.

Ranieri galt als „Nearly-Man“

Als er im Sommer 2015 bei Leicester anheuerte, galt seine Mannschaft als der Abstiegskandidat Nummer eins. Im Vorjahr waren die Foxes als Aufsteiger dem Abstieg nur dank eines sensationellen Schlussspurts entkommen. Dass Ranieri die Foxes zur Meisterschaft führen würde, hatte niemand kommen sehen.

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Dabei hatte der damals 63-Jährige durchaus eine beeindruckende Vita vorzuweisen, hatte er doch Weltklasse-Klubs wie Chelsea, Juventus, oder ebenjene Roma trainiert, bei der er jetzt auf Hummels treffen wird.

Doch unsterblich hatte sich Ranieri bei keinem seiner vielen Vereine gemacht, galt wegen seiner zahlreichen Vizemeisterschaften (Chelsea 2004, Juventus 2009, Rom 2010) in England sogar als „Nearly-Man“, als Beinahe-Meistercoach - doch das sollte sich ändern.

Was anfangs lediglich als ein überragender Saisonstart fehlinterpretiert wurde, entpuppte sich als ein denkwürdiger Lauf für die Geschichtsbücher - und als ein Beleg dafür, dass Geld allein im Fußball nicht alles entscheidet.

Ranieri brachte Vardy, Mahrez und Kanté an die Weltspitze

Bei seiner Ankunft wollte der Italiener eigentlich einen kontrollierten Fußball nach italienischer Art implementieren, doch davor hätten die Spieler „Angst gehabt“, wie er später erklärte. Gemeinsam mit der Mannschaft einigte er sich auf einen anderen Ansatz, der im tödlichen Konterfußball mündete.

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In diesem Konzept blühte das pfeilschnelle Offensiv-Duo aus Jamie Vardy und Riyad Mahrez auf, dahinter schaffte ein gewisser N‘Golo Kanté aus dem Nichts den Sprung zu einem der weltweit besten Box-to-Box-Spieler. Top-Torjäger Vardy wurde am Ende der Saison zum Spieler des Jahres gewählt, seine beiden Teamkollegen folgten auf Platz zwei und drei.

Im Folgejahr gewann Kanté die Auszeichnung im Trikot von Chelsea, Mahrez räumte bei Manchester City später reihenweise weitere Titel ab. Ihren endgültigen Durchbruch haben alle einem Mann zu verdanken: Claudio Ranieri.

Ranieri feierte das Wunder ausgerechnet in Rom

Unvergessen bleibt auch die Geschichte, wie der Ranieri die Meisterschaft selbst erlebte. Denn als Leicester „von der Couch aus“ Meister wurde, weil Verfolger Tottenham Punkte liegen ließ, bekam Ranieri davon erstmal überhaupt nichts mit.

Stattdessen befand er sich in rund 10.000 Metern Höhe, weil er sich mit seiner Mutter zum Essen in Rom verabredet hatte. Genau in jener Stadt, in der er nun das womöglich letzte Kapitel seiner Trainer-Laufbahn schreiben wird.

Ein besonderer Investor: „Die Seele von Leicester City“

Eine so unwahrscheinliche Erfolgsgeschichte darf man aber nicht nur an einem Trainer und seiner Mannschaft festmachen. Einen nicht zu vernachlässigenden Anteil trug auch der thailändische Besitzer Vichai Srivaddhanaprabha bei, der 2018 tragisch bei einem Helikopter-Absturz ums Leben kam.

Im Gegensatz zu vielen anderen Investoren hatte es Srivaddhanaprabha geschafft, sich nie von den Fans zu entfremden. In Leicester wurde der Milliardär zum Sympathieträger, sogar zum Volkshelden, vor allem aufgrund seiner Großzügigkeit.

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Für die Anhänger der Foxes gab es nach der Meisterschaft geschenkte Dauerkarten, Freibier und die Kostenübernahme für Auswärtsfahrten.

Leicester-Besitzer schenkte allen Spielern Autos

Den Spielern schenkte er nach der Meisterschaft Autos der Mercedes B-Klasse Electric Drive (41.000 Euro pro Auto) und lud die Mannschaft nach Las Vegas ein.

Ein paar Monate stellte er dann sogar 19 blau lackierte BMW i8 vor die Geschäftsstelle gestellt (126.000 Euro pro Auto). Und auch die Gemeinschaft profitierte vom großzügigen Srivaddhanaprabha, der zwei Millionen Euro an ein Krankenhaus spendete.

„Für mich bist du eine Legende, ein außergewöhnlicher Mann mit dem größten Herz. Die Seele von Leicester City“, schrieb Vardy nach Srivaddhanaprabhas Ableben. Der Thailänder hatte den Klub, der nun von seinem Sohn geführt wird, 2010 in der zweiten Liga übernommen.

15.000 Fans hatten sich in der Folge bei einem emotionalen Trauermarsch von ihrem geliebten Besitzer verabschiedet. Auch Ranieri, der Leicester zu dieser Zeit schon verlassen hatte, kehrte später noch einmal zum Stadion zurück und erwies seinem ehemaligen Boss die letzte Ehre.