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Der kuriose Neuanfang des "betrunkenen Pferdes!"

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Der kuriose Neuanfang des "betrunkenen Pferdes!"

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Der Neuanfang des Andy Carroll

Einst läuft Stürmer Andy Carroll für den FC Liverpool auf, nun will er einem abgestürzten Traditionsklub zu neuem Glanz verhelfen.
Andy Carroll floppte in Liverpool
Andy Carroll floppte in Liverpool
© IMAGO/HochZwei/International
Einst läuft Stürmer Andy Carroll für den FC Liverpool auf, nun will er einem abgestürzten Traditionsklub zu neuem Glanz verhelfen.

Im Januar 2012, rund ein Jahr nachdem Andy Carroll überstürzt von Newcastle United zum großen FC Liverpool wechseln musste, fällte Guardian-Kolumnis Barney Ronay über den britischen Angreifer ein vernichtendes Urteil. Er sei wie ein „betrunkenes Pferd“, sein Passspiel erinnere zudem an eine Person, die „eine alte Radkappe am Straßenrand vor sich her kickt.“

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Und viel schlimmer noch: Selbst wenn Carroll Erfolg hat, sei er nur eine „menschliche Kanonenkugel, ähnlich dem Kadaver eines toten Ochsen, der bei einer mittelalterlichen Belagerung über die Burgmauer katapultiert wurde“.

Mehr als nur harte Worte für einen jungen Spieler, der Newcastle einst nicht einmal verlassen wollte und dem erst durch die TV-Berichterstattung am Deadline Day klar wurde, dass er trotz der Unterzeichnung eines Fünfjahresvertrags die Magpies würde hinter sich lassen müssen.

Gut gegangen ist das ungewollte Abenteuer Liverpool für Carroll seinerzeit nicht, so war sein Engagement bereits nach eineinhalb Jahren beendet. Seitdem ist viel passiert.

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Misserfolg beim FC Liverpool

248 Mal stand der Angreifer in der Premier League auf dem Feld, auch für die englische Nationalmannschaft schnürte er seine Schuhe. Inzwischen ist der Mittelstürmer 35 Jahre alt und hat in den Endzügen seiner Karriere noch einmal überrascht. Mitte September wurde bekannt, dass er sich dem französischen Traditionsklub Girondins Bordeaux anschließt.

Ein klangvoller Name in der Fußball-Historie. Sechsmal gewann der Ex-Klub von Zinedine Zidane die französische Meisterschaft, Bayern-Fans dürften sich vor allem an das UEFA-Pokal-Finale 1996 erinnern, welches die seinerzeit von Franz Beckenbauer trainierten Münchner für sich entscheiden konnten.

Doch von den Erfolgen der Vergangenheit ist nichts mehr übrig. Im Sommer musste der Klub im Rahmen eines Insolvenzverfahrens – es herrschte eine Etatlücke in Höhe von 40 Millionen Euro - erstmals seit 87 Jahren seine Profi-Lizenz abgeben. Das Nachwuchsleistungszentrum wurde geschlossen, alle existenten Profiverträge aufgelöst. Nach einem Zwangsabstieg findet sich der Klub nun in der vierten französischen Liga wieder.

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Andy Carroll will Traditionsklub helfen

Der Star des Teams dabei: Andy Carroll. „Es ist ein schönes Projekt (...) Leider ist der Verein mehrere Ligen abgestiegen, aber es ist ein großer Verein und wir werden versuchen, ihn wieder dorthin zu führen, wo er hingehört“, erklärte der 35-Jährige im Gespräch mit RMC Sport.

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Zuvor hatte er beim Zweitligisten Amiens SC gespielt. Dass er sich freiwillig für einen Wechsel in die vierte Liga entschied, konnte nicht jeder Beobachter nachvollziehen.

Für Carroll war die Entscheidung für den Klub aus dem Südwesten Frankreichs dagegen alles andere als schwer. „Ich liebe einfach Fußball und es war eine Gelegenheit, für einen großen französischen Verein zu spielen. Es spielt letztlich keine Rolle, auf welchem Niveau man spielt.“

Engagement bei Girondins als Minusgeschäft

Bemerkenswert dabei: Der Klub kann dem Stürmer nur 3.500 Euro im Monat zahlen, was für den einstigen Großverdiener aber ebenfalls kein Problem darstellt. „Um ehrlich zu sein, kostet es mich sogar Geld, für Girondins zu spielen. Aber ich möchte Teil der Geschichte dieses Vereins sein und für mich geht es nicht um Geld. In meiner Karriere war es nie eine Frage des Geldes“, machte er deutlich.

Der Start bei seinem neuen Verein glückte dem Engländer, der einst einen Marktwert von 20 Millionen Euro hatte, in jedem Fall bestens. Im Ligaspiel gegen Chateaubriant sicherte er Bordeaux vor 10.000 heimischen Fans mit einem Doppelpack ein Unentschieden.

„Ehrlich gesagt war es fantastisch, die Fans waren wunderbar. Wir lagen in der ersten Halbzeit 0:2 hinten und sie haben uns gepusht. Ich habe es genossen, diese beiden Tore zu schießen, vor allem für die Fans dort. Es war ein großartiges Gefühl“, freute er sich nach dem Spiel.

Bordeaux mit zwei Nachholspielen

Und es kam noch besser. So zeigte er bei seinem zweiten Auftritt erneut seine Treffsicherheit. Und wie! Beim Auswärtsspiel gegen Olympique Saumur erzielte er erneut einen Doppelpack, Bordeaux gewann die Partie mit 2:1.

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Zwei Spiele, vier Tore – Andy Carroll ist bei seinem besonderen Projekt ein Einstand nach Maß gelungen. Nach zwei Unentschieden in den drei zuvor bereits gespielten Partien hat der abgestürzte Traditionsklub aktuell sechs Punkte auf dem Konto. Zwar steht der Verein damit nur auf Platz 14, allerdings hat Girondins aufgrund von zwei verlegten Spielen auch erst fünf und nicht wie die meisten Liga-Konkurrenten sieben Spiele auf dem Konto.

Und für die Nachholspiele kann es bekanntlich nicht schaden, einen treffsicheren Stürmer in den eigenen Reihen zu haben.