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Jürgen Klopp: Diese Aussagen erscheinen nun in neuem Licht

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Jürgen Klopp: Diese Aussagen erscheinen nun in neuem Licht

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Klopp-Aussagen in neuem Licht

Jürgen Klopp wird „Head of Global Soccer“ bei Red Bull. Die Nachricht sorgt für Empörung bei vielen Fans. Bereits in der Vergangenheit hatte es bei Klopps Ex-Klub BVB immer wieder Anfeindungen gegen RB gegeben, auch ein Mainzer Weggefährte hatte den Schritt des 57-Jährigen nicht kommen sehen. Doch wie äußerte sich Klopp in früheren Jahren?
In einem Interview aus dem Juli 2022 spricht Jürgen Klopp über Red Bull. Jetzt, im Oktober 2024, verkündet er seinen Job als Fußballchef im RB-Imperium.
Jürgen Klopp wird „Head of Global Soccer“ bei Red Bull. Die Nachricht sorgt für Empörung bei vielen Fans. Bereits in der Vergangenheit hatte es bei Klopps Ex-Klub BVB immer wieder Anfeindungen gegen RB gegeben, auch ein Mainzer Weggefährte hatte den Schritt des 57-Jährigen nicht kommen sehen. Doch wie äußerte sich Klopp in früheren Jahren?

Jürgen Klopp und Red Bull, wie passt das zusammen? Wie etliche Reaktionen in sozialen Medien zeigen, ist der Schritt des Kulttrainers, ab Januar 2025 einen neuen Job als „Head of Global Soccer“ bei RB anzutreten, vor allem unter Fans äußerst umstritten. Viele Anhänger des 57-Jährigen zeigen sich tief enttäuscht. Nach seinen Engagements bei den Traditionsvereinen FSV Mainz 05, Borussia Dortmund und dem FC Liverpool scheint es für viele unverständlich, wie sich Klopp dem von vielen verhassten Konstrukt anschließen kann.

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Dabei zeigte Klopp über die vergangenen Jahre immer wieder großes Interesse an dem „Projekt“, wie er es in einigen Interviews selbst nannte. Die Enttäuschung - und teilweise Empörung - vieler Fans dürfte mit der langen Vorgeschichte zu tun haben, die insbesondere die deutschen Vereine mit den Klubs der Red-Bull-Dynastie verbindet.

Christian Heidel, Klopps ehemaliger Chef aus Mainzer Zeiten, hatte etwa noch im Jahr 2022 gesagt: „Jürgen ist ein hochemotionaler Mensch, der Spektakel und Emotionen benötigt und genießt.“ Daher, so mutmaßte er in der Süddeutschen Zeitung, wäre er vermutlich kein Trainer „für einen Retortenverein“, bei dem er die Unterstützung der Leute nicht in derselben Form empfinden würde wie bei seinen Ex-Klubs.

Watzke und BVB-Fans schossen gegen RB Leipzig

In der Vergangenheit war sowohl von Fanseite als auch der Funktionärsebene immer wieder gegen Red Bull geschossen worden. Bei Klopps Ex-Klub Borussia Dortmund wurden Aufeinandertreffen zwischen dem BVB und RB Leipzig nicht selten zum Duell Tradition gegen Kommerz stilisiert, Gut gegen Böse.

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Bereits zu Zeiten, in denen Klopp noch BVB-Coach war (2008 bis 2015), arbeitete sich sein damaliger Klubboss Hans-Joachim Watzke mehrfach an Leipzig ab. Als RB noch nicht in der Bundesliga angekommen war, kritisierte er 2013 auf einer Spobis-Podiumsdiskussion zunächst das vermeintliche Sponsoring bei der TSG Hoffenheim und den VfL Wolfsburg - um dann provokant zu sticheln: „Der liebe Gott möge es verhindern, dass bald noch Rasenschach Leipzig dazu kommt.“

2016 legte Watzke in der Sport Bild noch einmal schärfer nach: „Bei RasenBallsport, wie sie ja tatsächlich heißen, haben wir das erste Mal - auch im Gegenteil zu Hoffenheim oder Wolfsburg - den Fall, dass da nichts, aber auch gar nichts historisch gewachsen ist. Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen.“

Auch in der BVB-Fanszene - aber nicht nur da - gibt es seit Jahren Anfeindungen gegen den Klub aus Sachsen. Plakate wie „Ganz Dortmund hasst RB“ oder „Red Bull verpisst euch“ waren bei BVB-Heimspielen gegen Leipzig bereits gezeigt worden. 2017 kam es am Rande eines Spiels sogar zu Ausschreitungen. Einige gewaltbereite Anhänger warfen mit Steinen und Dosen auf RB-Fans.

In einer bundesweiten Kampagne tauchten in den vielen Bundesligastadien Banner mit dem Spruch „Nein zu RedBull! Für euch nur Marketing - für uns ein Lebenssinn!“ auf.

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Klopp zeigte Sympathie für Red-Bull-Idee

Klopp hingegen, der für viele Fans für Authentizität, Emotionen und Herzblut steht, machte in den vergangenen Jahren keinen Hehl daraus, Sympathie für die RB-Ambitionen zu haben. „Ich weiß, wie sehr die Idee Rasenball, Red Bull, in der Kritik steht bei Traditionalisten im Fußball. Und ich bin auch einer“, sagte er in einem DFL-Interview 2022. „Nur finde ich, dass Leipzig keinem Traditionsverein irgendwas weggenommen hat, sondern dass sie einfach einen neuen Weg gegangen sind“, so Klopp.

Am Anfang, als Leipzig noch in der dritten, vierten Liga gespielt habe, möge Geld eine große Rolle gespielt haben, erklärte der Trainer. Doch das sei schon lange nicht mehr so. „Leipzig hat keinen Deut mehr Geld als andere Bundesligavereine.“

Der Etat sei nicht höher als der von Dortmund und „schon gar nicht als Bayern“. Das Prinzip der RB-Klubs sei es, junge Spieler aufzubauen. So wie es auch in dem österreichischen RB-Klub FC Red Bull Salzburg der Fall sei, wo Talente auch bei dessen Farmteam FC Liefering Erfahrung sammeln könnten. „Die ganze Idee ist eine Fußball-Idee und nicht eine Geld-Idee“, schwärmte Klopp.

Klopp: „... das habe ich schon immer bewundert“

Vor einem Testspiel seines FC Liverpool 2020 gegen Salzburg hatte er ebenfalls sehr positiv von der Mannschaft gesprochen. „Die Art und Weise, wie sie Fußball spielen lassen, das habe ich schon immer bewundert. Das ist wirklich ein hochinteressantes Projekt“, so Klopp bei ServusTV. Mit dem FC Liverpool habe er zudem eine bestimmte Art Fußball zu spielen, die „gar nicht so unähnlich der Salzburger Idee oder der Red-Bull-Idee“ sei. Klopp lobte auch das RB-Scouting in mehreren Interviews.

Und bereits 2016, einem Jahr nach seinem Abgang beim BVB, äußerte sich Klopp lobend zu Leipzig und der TSG Hoffenheim. „Die Art und Weise, wie speziell in beiden Vereinen gearbeitet wird, so ungern das von vielen ja gesehen wird in Deutschland, verdient allerhöchsten Respekt. Das ist Qualität gepaart mit Ruhe“, sagte er dem WDR Hörfunk.

Das Fußballnetzwerk des Energy-Drink-Herstellers umfasst neben RB Leipzig, Salzburg und Liefering auch die New York Red Bulls, Braganca Paulista in Brasilien und Omiya Ardija aus Japan. Am Premier-League-Klub Leeds United hält Red Bull ebenfalls Anteile.

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Klopp hatte zum Ende der vergangenen Saison seine Trainerlaufbahn beim FC Liverpool beendet und das mit fehlender Energie begründet. Sein Vertrag wäre noch bis 2026 gelaufen. Er kündigte nach der Saison an, wohl auch in Zukunft keinen Klub mehr als Trainer übernehmen zu wollen. Noch im Juni hatte der Berater des gebürtigen Stuttgarters eine Pressemeldung, Klopp werde „Head of Global Soccer“ bei RB, dementiert und als „totalen Quatsch“ bezeichnet.

Watzke reagierte am Mittwoch beim SID knapp auf Klopps Zukunftspläne: „Ich wünsche Jürgen, wie eigentlich immer, eine glückliche Hand in seinem neuen Job.“ Der Schritt habe ihn nicht überrascht, da er bereits zuvor mit dem 57-Jährigen darüber gesprochen hatte.