Mehr als sechs Jahre ist es inzwischen her, dass der FC Liverpool das Champions-League-Finale 2018 gegen Real Madrid im Olympiastadion von Kiew mit 1:3 verlor. Einer der umstrittensten Akteure seinerzeit: Sergio Ramos.
Eindeutige Klopp-Aussagen zu Ramos
Noch zwei Monate nach der Partie erklärte der damalige Liverpool-Coach Jürgen Klopp im Interview mit dem Guardian: „Wenn man sich das noch mal anguckt - und nicht für Real Madrid ist - dann denkt man schon, dass es rücksichtslos und brutal ist. Den Keeper mit dem Ellbogen angehen, den besten Torschützen wie ein Wrestler abräumen und dann das Spiel gewinnen. Das war die Geschichte des Spiels.“
Inzwischen haben alle Protagonisten die Partie längst hinter sich gelassen: Klopp ist nicht mehr Trainer der Reds, Ramos spielt nicht mehr bei Real. An der Meinung des Deutschen über den spanischen Verteidiger hat sich aber nichts geändert.
Klopp von Ramos nicht begeistert
Im Podcast „Einfach mal Luppen“, den der langjährige Real-Stratege Toni Kroos gemeinsam mit seinem Bruder Felix betreibt, war Klopp nun zu Gast und kam auf den Spanier zu sprechen.
„Ist das eigentlich ein netter Kerl, der Herr Ramos?“, fragte Klopp in Richtung von Toni Kroos. „Der Herr Ramos ist ein sehr guter Teamkollege“, antwortete der 34-Jährige. Die Antwort von Klopp in der Folge eindeutig: „Das fällt mir schwer zu glauben, also er wird nicht mein Favorit sein als Spieler.“
Auch auf eine erneute Nachfrage von Kroos, ob er Ramos nicht zumindest für sein eigenes Team genommen hätte, reagierte Klopp nicht unbedingt mit Zustimmung. „Ich fand meine Innenverteidiger immer gut genug, um mich nicht darauf einlassen zu müssen.“
„... habe dafür gesorgt, dass sie nicht mehr da sind“
Mit Blick auf seinen Superstar Mohamed Salah, der nach dem Duell mit Ramos seinerzeit ausgewechselt werden musste, stellte Klopp klar: „Was in der Welt da draußen als clever, abgezockt gilt ...natürlich kann der nicht wissen, dass der ihm die Schulter mehr oder weniger ruiniert, aber wir wissen alle, dass er das billigend in Kauf genommen hat. Und diese Mentalität konnte ich nie nachvollziehen.“
Der Ex-Trainer von Liverpool, Dortmund und Mainz fügte an: „Wir können durch meine Mannschaften gehen: solche Spieler hatte ich nie. Und wenn ich sie hatte, habe ich dafür gesorgt, dass sie irgendwann nicht mehr da sind. Das ist mir too much. Und dann die Tore, die wir kassiert haben. An dem Tag dachte ich: Was genau haben wir verbrochen, dass es so ablaufen muss? An dem Tag war es ungerecht, subjektiv empfunden.“
Klopp hat inzwischen als Head of Global Soccer bei Red Bull unterschrieben, Ramos ist seit dem Ende seines Vertrages beim FC Sevilla im Juli ohne Verein.