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Klopps echte Liebe - alles nur ein Bluff?

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Klopps echte Liebe - alles nur ein Bluff?

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Klopps echte Liebe - nur ein Bluff?

Jürgen Klopps Engagement im RB-Imperium löst wütende Reaktionen seiner früheren Anhänger aus. Viele fühlen sich getäuscht vom vermeintlichen Pöhler, der den BVB-Slogan der echten Liebe verkörperte wie kein anderer. War alles nur Schein? Businesscoach Mounir Zitouni ordnet die Gemengelage bei SPORT1 ein.
Jürgen Klopp zieht es zu Red Bull, viele Fußballfans können diesen Schritt nicht nachvollziehen. Haben sich alle in Klopp getäuscht?
Jürgen Klopps Engagement im RB-Imperium löst wütende Reaktionen seiner früheren Anhänger aus. Viele fühlen sich getäuscht vom vermeintlichen Pöhler, der den BVB-Slogan der echten Liebe verkörperte wie kein anderer. War alles nur Schein? Businesscoach Mounir Zitouni ordnet die Gemengelage bei SPORT1 ein.

Der Postillon treibt es mal wieder auf die Spitze.

Jürgen Klopp sei der überbordenden Heldenverehrung überdrüssig gewesen, schrieb der Satire-Blog, nachdem die Meldung vom neuen Engagement des 57-Jährigen bei Red Bull publik wurde. Daher habe er sich den schlimmstmöglichen Plan ausgedacht, um diejenigen, die ihn anhimmeln, vor den Kopf zu stoßen.

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Hundewelpen zu ertränken oder die Bayern zu trainieren, würde seinem Image nicht genug schaden – also sei nur noch „die Ausgeburt der seelenlosen Kommerzialisierung“ geblieben: der Wechsel ins RB-Imperium.

Für die Fußballromantiker, vor allem die in Mainz, Dortmund und Liverpool, die ihren „Kloppo“ bedingungslos verehrten und sich nun verraten fühlen, wären andere Gründe als diese aberwitzige Persiflage wahrscheinlich auch nicht besser gewesen. So oder so gelingt es ihnen nicht, sich Klopps Entscheidung schönzureden.

„Da soll sich jeder mal überprüfen...“

Die Fragen, die viele Fans umtreibt: Sollten sie sich so sehr in ihrem Liebling getäuscht haben? Oder hat man in Klopp vielleicht nur die Bilder vom bodenständigen Pöhler samt echter Liebe hineinprojiziert?

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Einer, der diesen Fragen auf den Grund geht, ist Mounir Zitouni. Der 54-Jährige arbeitet seit 2018 als Businesscoach und betreut Führungskräfte in puncto Leadership, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung.

„Dass bei Kloppo jetzt dieser Aufruhr entstand, hat natürlich mit seinen früheren Vereinen zu tun“, sagt Zitouni im Gespräch mit SPORT1. „Aber letztlich übertragen wir Dinge, die wir für unser eigenes Leben gar nicht so streng sehen.“

Der frühere Kicker-Redakteur empfiehlt all denjenigen, die sich über Klopps Entscheidung aufregen, sich einen Spiegel vorzuhalten. „Da soll sich jeder mal überprüfen, bei welchen finanziellen Angeboten er sagen würde, dass ihm Werte wichtiger sind.“ Das beginne beispielsweise schon bei der Auswahl von Aktien.

RB-Fußball hat auch Deutschland besser gemacht

Zitouni findet es „ein Stück weit heuchlerisch, RB eine Kommerzialisierung vorzuwerfen, wenn du im Fußball siehst, dass es bei anderen Vereinen auch um Geld geht“. Die Moralkeule sei auch deswegen nicht angebracht, weil die RB-Schulen reihenweise Spieler entwickelt hätten, die ganze Nationen auf ein neues Level brachten. Ein Blick zu RB Salzburg und Österreich genüge da - und auch in der deutschen Nationalmannschaft sind die RB-Spuren deutlich erkennbar.

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Daher sei es ungerecht, dass Klopp „als Projektion für das Gute gerade eine ganze Menge abbekommt“. Bei näherer Betrachtung sei ein Wechsel zu Red Bull sowieso keine ganz große Überraschung – und sogar konsistent. „Auch in Liverpool hat er für einen Klub mit US-amerikanischem Investor gearbeitet“, sagt Zitouni. „Geld spielt immer eine Rolle im Fußball und das jetzt Kloppo vorzuwerfen, ist scheinheilig. Deswegen finde ich diese Reaktionen für überzogen und wenig hilfreich.“

Ohnehin hatte Klopp in seiner Zeit bei den Traditionsklubs von Dortmund und Liverpool nie ein schlechtes Wort verloren, wenn er über die Fußballprojekte von Red Bull gefragt wurde – im Gegenteil. Während sich vor allem sein langjähriger Chef, BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, wiederholt am Brauseimperium abarbeitete, machte Klopp keinen Hehl daraus, Sympathie für die RB-Ambitionen zu hegen.

Klopp? „Er ist sich treu geblieben“

Ein Jahr nach seinem Wechsel zum FC Liverpool bekräftigte er das in einem WDR-Interview: „Die Art und Weise, wie speziell in beiden Vereinen (Leipzig und Hoffenheim, d. R.) gearbeitet wird, so ungern das von vielen ja gesehen wird in Deutschland, verdient allerhöchsten Respekt. Das ist Qualität gepaart mit Ruhe.“

Dementsprechend nehme Zitouni es Klopp auch ab, dass dieser sich nun voller Begeisterung in eine neue Aufgabe stürzt, die vornehmlich abseits des Rasens stattfindet und eher strategischer Natur ist. „Ich glaube, dass er auch bei einem anderen Verein solch ein Job angenommen hätte“, sagt Zitouni. „Ich weiß allerdings nicht, wie viele Jobs es weltweit gibt, die das alles verbinden.“

Mehr als Klopps Wechsel zu Red Bull überraschte Zitouni ohnehin die kurze Auszeit des ehemaligen Liverpool-Coaches. „Ich dachte, dass er sein Sabbatical noch länger nutzt, um Abstand zu nehmen. Nun hat er aber offenbar wieder Lust, etwas zu tun, aber nicht in der vordersten Reihe. Er ist sich insofern treu geblieben, als er nichts machen wird, was er vorher ausgeschlossen hat ..“

Und genau das hatte Klopp auch mit seinem Wechsel zum RB-Konzern nicht getan - auch wenn sich seine Anhänger noch so getäuscht fühlen.