Home>Fußball>

"Frauen müssen sich gegenseitig unterstützen" | Podcast: "Flutlicht an!" mit FKM-Geschäftsführerin Julia Möhn :

Fußball>

"Frauen müssen sich gegenseitig unterstützen" | Podcast: "Flutlicht an!" mit FKM-Geschäftsführerin Julia Möhn :

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

„Frauen müssen sich unterstützen“

Julia Möhn, Geschäftsführerin der „Fußball kann mehr gGmbH“, spricht über ihren Schritt aus dem Sportjournalismus hinaus und ihre jetzige Rolle, in der Sie Diversität im Sport fördert. Die „Flutlicht an!“ Porträt-Kolumne #87.
Julia Möhn ist Geschäftsführerin der "Fußball kann mehr"-gGmbH
Julia Möhn ist Geschäftsführerin der "Fußball kann mehr"-gGmbH
© Caren Detje
Julia Möhn, Geschäftsführerin der „Fußball kann mehr gGmbH“, spricht über ihren Schritt aus dem Sportjournalismus hinaus und ihre jetzige Rolle, in der Sie Diversität im Sport fördert. Die „Flutlicht an!“ Porträt-Kolumne #87.

Seit Anfang des Jahres ist Julia Möhn Geschäftsführerin der „Fußball kann mehr“ gGmbH. Wer die Hamburgerin googelt, findet in den Top 5 der Ergebnisse nicht nur ihren aktuellen Job, sondern auch ein Interview aus einer 20 Jahre alten Folge „TV Total“. Darauf angesprochen, lacht Möhn herzlich – und erzählt, das Video erheitere ihre Familie bis heute.

{ "placeholderType": "MREC" }

Rund 20 Jahre hat die Journalistin für Frauenmagazine gearbeitet. Mit ihrem Kollegen Harald Braun hat sie zu Beginn dieser Zeit das Buch „Ersatzbank-Knigge“ geschrieben, den „Fußball-Survivalführer für Frauen“. Das Vorwort stammt von Krimiautorin Simone Buchholz, gelesen wird das Hörbuch von Hella von Sinnen. All das brachte die Einladung zu „TV Total“ ein.

Die entspannte, humorvolle Art, wie Möhn darauf zurückschaut, sagt viel über sie aus. Würde sie manche Themen heute anders behandeln als damals? Sicher. Aber Wachstum geschieht nur da, wo man sich selbst Raum dafür gibt – und wieso sollte man Entwicklung im Nachhinein verstecken wollen? Überhaupt war die Idee bei alldem eine Art Übersetzung.

Adieu Sportjournalismus! Möhn wählt neuen Weg

Und das kam so: In den Bereich „Frauenmagazine“ wechselt Möhn, als freie Sportjournalistin bestens vertraut mit Fußball, Anfang der 2000er.

{ "placeholderType": "MREC" }

So wie sie im Sport zuvor oft das Gefühl hatte, mit ihrem Wissen bei ihren Kollegen nicht mithalten zu können – was rückblickend womöglich gewollt war – ist ihr Eindruck nun, viele Kolleginnen kennen sich im Fußball wenig aus. Gleichzeitig sagen die Zahlen damals, immer mehr Frauen schauen die Turniere, also EM und WM. Wieso also nicht denen einen, nun ja, Fußball-Survivalführer erstellen?

Im Sportjournalismus zu bleiben, habe sie seinerzeit aber für sich nicht als Option empfunden. „Ich sah mich nicht so richtig noch weitere zehn Jahre da stehen und sagen: ‚Was macht das Knie?‘“ Für andere Rollen fehlen in der Branche weibliche Vorbilder. „Ich glaube, dieser Zugang zu: ‚Warum mag ich Fußball – und könnte ich mir vorstellen, das zu meinem Beruf zu machen, darüber zu schreiben?‘ ist jeweils in meiner Generation noch eher selten gewesen.“ Und dann sei Sportjournalismus damals auch weniger facettenreich gewesen als heute.

Ihren Aufgaben für Magazine wie Allegra, Emotion oder Working Woman, dass sie selbst mit entwickelt, geht Möhn mit Leidenschaft nach. Den gesellschaftlichen Blick darauf empfindet sie in Teilen als schief, weil wichtige Themen darin mit verhandelt werden. Das Kleinmachen der Magazine? „Kämpferisch gesagt, ist mir das immer auf die Nerven gegangen.“ Die Frage, wie wir arbeiten – und damit eng verknüpft: Wie wir leben wollen, sei für sie immer eine ganz zentrale gewesen, die sich nun auch in ihrer neuen Aufgabe wiederfindet.

FKM: Ein Schritt zu mehr Diversität im Sport

FKM beschreibt sie wie „konzentrische Kreise“, wobei sie im Alltag mit zwei Kolleginnen ein gemeinsames Aufgabenfeld hat. Sie schulen Fußballvereine zu Diversität, ein Begriff, der sich auch für Möhn selbst immer noch weitet, erzählt sie. Ein Lernprozess, der nie abgeschlossen ist.

{ "placeholderType": "MREC" }

Daneben geht es um die Stärkung der eigenen kommunikativen Sichtbarkeit von FKM, im Frühjahr hat das gesamte Team den ersten Hamburg Sports Summit veranstaltet und zuletzt im September nach dem Vorbild der All Bright-Berichte die „Lage der Liga“ veröffentlicht, die ersten umfassenden Zahlen zu Frauen in Führung im deutschen Profifußball.

Dabei, daneben und während alledem feiert Fußball kann mehr ganz explizit und lautstark die Errungenschaften von Frauen und anderen nicht cis männlichen Personen im Fußball, um Sichtbarkeit dafür zu schaffen. Denn eines habe sie früh gelernt, sagt Möhn: „Du solltest nicht auf den Moment warten, dass auch andere Gruppen das tun, sondern DU musst damit starten, dass sich Frauen gegenseitig helfen, unterstützen, Wissen teilen und vorwärtsbringen.“ Für Fußball kann mehr sei dieses Credo die Gründungsgeschichte.