Spätestens jetzt kennen auch die Fans des FC Bayern ihn - aber nicht nur wegen seines Siegtors für Aston Villa am Mittwoch gegen die Münchener sollte man ihn sich merken. Der Kolumbianer Jhon Durán tut sich mehr und mehr als eines der heißesten Sturmtalente der englischen Premier League hervor und spielt sich nun auch international ins Rampenlicht.
Bayern-Schreck wird immer wertvoller
Schlagzeilen schreibt der in Medellin geborene Youngster schon länger: In der Heimat Durán spielte er schon mit 15 Jahren in der höchsten Spielklasse und wurde dort zum zweitjüngsten Torschützen der kolumbianischen Liga. Doch es war nicht nur sein Talent, das die Aufmerksamkeit auf ihn zog. Danach schrieb er auch mit einem Wechsel zu Chicago Fire in die MLS Geschichte, als zweitjüngster Neuzugang der US-Liga.
2023 zahlte dann Aston Villa für den damals 19-Jährigen 14,75 Millionen Pfund - eine Investition, die sich bislang mehr als gelohnt hat.
„Ich wusste, dass er ein großartiger Spieler werden würde, weil er an seine Überzeugungen glaubte und wusste, dass er Großes erreichen kann“, sagte Duráns Jugendcoach Wilberth Perea Mena der BBC - und wies dort auch daraufhin, dass Durán aus schwierigen Verhältnissen stamme und auch Probleme in der Schule hatte
Joker-Rolle bei Aston Villa
In den ersten 18 Monaten bei Aston Villa stand Duán zwar nur in zwei Liga-Spielen in der Startelf, füllt seine Jokerrolle aber mit beeindruckender Effektivität aus. Etwa alle 35 Minuten erzielt er ein Tor in der Premier League. In der laufenden Saison machte er sechs Tore in neun Spielen, fünf davon als Siegtreffer. Überhaupt hat er diese Saison schon einen Rekord inne: Kein Spieler hat in einer einzigen Premier League-Saison mehr Siegtreffer als Einwechselspieler erzielt.
Und seine Tore entscheiden nicht nur Spiele, sie sind auch echte Augenweiden. Erst im September bewarb sich der 20-Jährige mit seinem Siegtreffer gegen den FC Everton für das Tor des Monats - wenn nicht sogar der Saison. Aus etwa 25 Metern versenkt Durán aus dem Stand den Ball im Netz. Schon vergangene Saison war er in der engeren Auswahl für das Tor des Monats September.
Manchmal auch „ein kleiner Albtraum“
Mit einem Marktwert von etwa 35 Millionen Euro ist der Kolumbianer längst kein Geheimtipp mehr. Sein Name kursierte bei Vereinen wie Chelsea, West Ham und der AC Milan. Nach dem Sieg gegen den FC Bayern ließ Durán auch aufhorchen, als er CBS sagte: „Es ist wichtig für mich, gegen diesen großartigen Verein zu treffen, denn es ist einer der Vereine, die ich immer gesehen habe und bei dem ich gerne spielen würde.“
Doch Durán hat noch bis 2028 einen Vertrag in Birmingham und die Villains haben bislang keine Anstalten gemacht, ihn abzugeben - sie möchten gern noch viel haben von dem jungen Mann, dem sie eine große Zukunft prophezeien.
„Er kann einer der besten Stürmer der Welt werden“, sagte jüngst Emiliano Martínez, Argentiniens Nationaltorhüter in Diensten Aston Villas, der BBC: „Aber er muss mit den Füßen auf dem Boden bleiben und hart arbeiten.“
Dass man den jungen Durán bisweilen etwas bremsen muss, zeigte sich beim ersten Königsklassen-Spiel, als er nach einem später vom VAR kassierten Tor vor der gegnerischen Kurve auf die Werbebande sprang und aufreizend jubelte - seine Teamkollegen zogen ihn weg.
„Big Jhon ist ein bisschen verrückt“, umschreibt ihn Kapitän John McGinn: „Es ist manchmal ein kleiner Albtraum, ihn im Team zu haben.“ Oft genug aber eben auch ein wunderschöner.