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Was, wann, wo? Die Klub-Weltmeisterschaft als große Unbekannte

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Was, wann, wo? Die Klub-Weltmeisterschaft als große Unbekannte

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Das nebulöse Prestigeprojekt

Die FIFA schwärmt, die Profis klagen - und vieles ist ungewiss: Die neue Klub-WM erweist sich neun Monate vor dem Start als große Unbekannte mit reichlich Konfliktpotenzial.
UEFA Champions League, FIFA Klub-WM, nationale Ligen und Pokalwettbewerbe: Langsam wird es zu viel, sagt u.a. Manchester Citys Rodri. Der Europameister beschwert sich öffentlich über den vollgepackten Spielplan und droht sogar mit Streik. Aber: Ist der juristisch überhaupt machbar? Wir haben mal beim Fachmann nachgefragt.
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Die FIFA schwärmt, die Profis klagen - und vieles ist ungewiss: Die neue Klub-WM erweist sich neun Monate vor dem Start als große Unbekannte mit reichlich Konfliktpotenzial.

Gianni Infantino rührt mal wieder unermüdlich die Werbetrommel. Ungeachtet aller Fragezeichen preist der FIFA-Boss seit Monaten sein milliardenschweres, aber noch immer äußerst nebulöses Prestigeprojekt „als riesigen Erfolg“ an - und gewann dabei schon so manchen Fürsprecher. Die neue Klub-WM, betonte etwa auch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kürzlich, werde „garantiert durch die Decke gehen“.

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Die Schwärmereien täuschen aber keineswegs darüber hinweg, dass das Turnier neun Monate vor dem Start eine große Unbekannte mit reichlich Konfliktpotenzial ist. Etliche elementare Fragen sind ungeklärt: Wo wird überhaupt gespielt? Woher kommen die Millionen, die den Klubs versprochen wurden - etwa die angeblichen rund 100 Millionen Dollar für den Gewinner? Und lassen sich die Klagen vieler Profis inklusive Streikdrohung ignorieren?

Probleme mit Übertragungsrechten und Sponsoren

Die Probleme stapeln sich jedenfalls, klar ist bislang nur: Die neue Klub-WM wird künftig mit 32 Teams aus Afrika, Asien, Europa, Amerika und Ozeanien veranstaltet, darunter Bayern München und Borussia Dortmund. Die Premiere findet vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 in den USA statt. Dazu enthüllte die FIFA ein Logo und stellte „Freed from Desire“ als offiziellen Song vor. So weit, so gut.

Ansonsten ist vieles ungewiss. Die Vergabe der Übertragungsrechte, die gewöhnlich riesige Summen in die Kassen spült, stockt. Laut englischer Medienberichte hat Infantino kürzlich sogar selbst bei potenziellen TV-Anstalten die Vorzüge des Wettbewerbs präsentiert, nachdem ein Deal mit Apple TV geplatzt sein soll. Auch zu Sponsoren ist kaum etwas bekannt. Der Plattform SportingIntelligence zufolge könnte Saudi-Arabien, designierter WM-Gastgeber 2034, unter bestimmten Voraussetzungen als Geldgeber einspringen.

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Spieler drohen mit Streik

Ein womöglich noch größeres Problem droht der FIFA aber mit denjenigen, die die Massen begeistern sollen. Der Streit zwischen der Spielergewerkschaft FIFPro und den Ligen mit dem Weltverband ist längst eskaliert. Von einem „übersättigten Terminkalender“, der ein „Risiko für die Gesundheit der Spieler“ darstelle, ist die Rede. Deshalb kämpfen die Vertreter der Ligen und Profis inzwischen auch mit rechtlichen Mitteln gegen die Klub-WM. Mancherorts wird gar mit einem Streik geliebäugelt.

Auch ManCity-Star Rodri äußerste sich zuletzt in diese Richtung und bemängelte die wachsende Belastung im internationalen Fußball. Der spanische Mittelfeldspieler warnte dabei eindringlich vor den negativen Auswirkungen auf die Spieler und das Spielniveau. Durch das neue Champions-League-Format und die reformierte Klub-WM könnten die Zahl der Spiele pro Saison auf bis zu 80 erhöhen.

Für Rodri ist das eine gefährliche Entwicklung: „Meiner Erfahrung nach kann ein Spieler zwischen 40 und 50 Spielen auf höchstem Niveau spielen. Danach fällt man ab, weil es unmöglich ist, das physische Niveau zu halten.“

Doch die Befürworter des neuen Formats bleiben (noch) cool. Watzke betonte, der Wettbewerb sei „evident“ und ergebe „einfach Sinn“ - ganz im Sinne Infantinos. Der Schweizer sieht in der aufgeblähten Klub-WM eine „wichtige Entwicklung“ für den Sport und ein Turnier, das das Spiel verändern und in den kommenden Jahren einen „festen Platz im Fußballkalender“ haben werde. Bis dahin wartet aber noch viel Arbeit.

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