Wird in den europäischen Fußballligen bald tatsächlich gestreikt? Wenn es nach Rodri und weiteren bekannten Fußball-Stars geht, ist eine Arbeitsniederlegung durchaus eine Option, um auf die hohen Belastungen aufmerksam zu machen. Doch wie sieht die rechtliche Situation aus? Können die Spieler einfach so streiken? Ein Experte klärt auf.
Dürfen Fußball-Stars streiken?
Streiks von Fußball-Profis sind aus rechtlicher Sicht nicht ohne weiteres möglich, sagte Christian Solmecke, Rechtsanwalt und Autor, zu SPORT1.
Streik im Fußball? „Ansonsten drohen rechtliche Sanktionen“
„Einzelne Fußballspieler können zwar theoretisch ihre Arbeit niederlegen, wenn die individuelle Gesundheit akut gefährdet ist, das müssen sie aber auch individuell begründen und dann auch medizinisch nachweisen. Ansonsten besteht die Gefahr von rechtlichen Sanktionen“, erklärte der Jurist.
Ein flächendeckender Streik wird dementsprechend von Rechtslage eigentlich verhindert.
Dennoch: Rodris deutliche Worte trafen bei weiteren bekannten Fußballern auf Zustimmung. So unterstützte Jules Koundé vom FC Barcelona den spanischen Europameister: „Ich stimme Rodri absolut zu. Der Kalender wird immer enger, die Anzahl der Spiele immer höher und die Regenerationszeit immer kürzer.“
Rodri erhält Unterstützung weiterer Fußball-Stars
Der Barca-Verteidiger führte aus: „Irgendwann könnte es unvermeidbar sein zu streiken, weil das vielleicht die einzige Möglichkeit ist, um uns Gehör zu verschaffen und die Aufmerksamkeit auf unsere Anliegen zu lenken.“
Auch Willi Orban, langjähriger Innenverteidiger von RB Leipzig, zeigte Verständnis. Als Spieler von Manchester City, der in England keine Winterpause habe und zudem in allen Wettbewerben weit komme, seien die zusätzlichen Spiele der Klub-WM „für die Belastungssteuerung sehr, sehr schwierig und eigentlich Wahnsinn für die Spieler.“
City-Trainer Pep Guardiola hält es derweil nicht für ausgeschlossen, dass die Spieler zu dieser drastischen Maßnahme greifen. Sie seien die Einzigen, „die die nötige Macht haben“ etwas zu verändern.