Das schwarz-gelbe Shirt saß wie zu besten Zeiten, als Jürgen Klopp auf dem Gelände von Borussia Dortmund zum Abschlusstraining bat. Der frühere Erfolgscoach grinste breit, er plauderte mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und genoss das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Spielern sichtlich.
So lief Klopps “emotionale Rückkehr“
Eigentlich sollte Klopp anlässlich des Abschiedsspiels der beiden polnischen Ex-Profis Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek nur eine Nebenrolle übernehmen - und doch berichtete am Freitagabend selbst der englische Mirror von Klopps „emotionaler Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte in Dortmund“.
Und wer den von Borussia Dortmund veröffentlichten Videoclip vom Training auf dem Vereinsgelände sah, der fühlte sich automatisch zurückversetzt in jene glanzvollen Tage, als Klopp mit dem BVB den deutschen Fußball dominierte.
Klopp ließ mit seinen Übungen nicht nur den aktuellen Dortmunder Trainer Nuri Sahin schwitzen, auch die früheren Profis Marcel Schmelzer, Dede, Felipe Santana, Nelson Valdez und Erik Durm, aber auch aktuelle Dortmunder wie Julian Brandt waren dabei. Sie alle wollen in Form sein, klar, denn am Samstag (17.00 Uhr/Sky) sagen Piszczek und Blaszczykowski im Signal Iduna Park bei ihrem Abschiedsspiel „Tschüssikowski“.
Klopp wieder im BVB-Dress
Unter diesem Motto findet das „Abschiedszczspiel“ für das polnische Duo statt, mehr als 80.000 Fans kommen für ihre beiden früheren Helden und dürfen zusehen, wie Klopp seinen einstigen Stammplatz als Coach der „Kuba Allstars“ einnimmt. Doch damit nicht genug: Mats Hummels hat sich kurzfristig angekündigt.
Er wolle den beiden „nochmal zeigen, wie man richtig spielt“, sagte Hummels lächelnd in einem Videoclip, den er in den Sozialen Medien veröffentlichte. Piszczek bekräftigte: „Wir wollen viel Spaß haben, wichtig ist, dass alle gesund bleiben“. Und Blaszczykowski war „sehr glücklich, dass alle da sind. Es ist ein großer Spaß, mit euch Fußball spielen zu dürfen und mit dem Trainer zu trainieren“.
Ob Klopp kommt, war nie eine Frage. „Ich freue mich riesig - klar habe ich Zeit“, sagte der Meistertrainer. Anfangs war nur unklar, welche Mannschaft er betreuen soll. „Mir ist das scheißegal“, erklärte der 57-Jährige laut lachend in einer Videoschalte mit „Kuba“ und „Piszczu“, deren Ehrgeiz ihn erstaunt. „Und trainieren wollt ihr auch am Abend vor dem Spiel. Seid ihr völlig blöd, oder was?“
Klopp, der sein letztes Spiel als Trainer des BVB im Mai 2015 im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg verloren hatte, hat nach seinem Abschied vom FC Liverpool viel Freiraum. In Anfield schaute er sich ein Konzert von Taylor Swift an, besuchte EM-Spiele in seiner Heimat und schaute bei den Paralympics vorbei. Klopp unterstützte zuletzt in Paris seinen Kumpel Wojtek Czyz.
Und jetzt? Jetzt geht es zurück nach Dortmund, wo ihn offene Arme und bekannte Gesichter empfangen. Unter anderem Hummels ist dabei, der am Samstag verabschiedet wird. Danach stehen dann Piszczek und Blaszczykowski im Mittelpunkt.
Wie ein solcher Tag in etwa abläuft, weiß „Kuba“ schon. „Die polnische Nationalelf hat mich verabschiedet, mein Heimatklub Wisla Krakau auch. Klopp hat deswegen schon spaßeshalber gesagt, ich hätte schon mehr Abschiedsspiele gemacht als gute“, sagte er der WAZ.