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"Warum habe ich da nicht schon aufgeschrien?" Podcast "Flutlicht an!" mit Lisa Kalina

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"Warum habe ich da nicht schon aufgeschrien?" Podcast "Flutlicht an!" mit Lisa Kalina

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Marathon zur Gleichberechtigung

Gesellschaftliche Veränderungen sind kein Sprint, sondern ein Marathon. Lisa Kalina hat genau das erkannt. Die „Flutlicht an!“ Porträt-Kolumne #82.
Gesellschaftliche Veränderungen sind kein Sprint, sondern ein Marathon, weiß Lisa Kalina
Gesellschaftliche Veränderungen sind kein Sprint, sondern ein Marathon, weiß Lisa Kalina
© team equaletics
Gesellschaftliche Veränderungen sind kein Sprint, sondern ein Marathon. Lisa Kalina hat genau das erkannt. Die „Flutlicht an!“ Porträt-Kolumne #82.

Gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen zu wollen, das ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wer sich da auf den Weg macht, braucht Unterstützung, Partner*innen. Für die Hamburgerin Lisa Kalina wird während des Studiums an der Deutschen Sporthochschule Köln Kommilitonin Lisa Steffny zu einer solchen Partnerin.

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„Warum habe ich da nicht schon aufgeschrien?“

Beide verbindet viel mehr als ihr Vorname: Im Sport groß geworden, haben sie als Mädchen dieselben strukturellen Begrenzungen erlebt. Das an sich ist den Frauen unterwegs durchaus bewusstgeworden.

Was ihnen aber erst jetzt, gereift und in einer Phase der Selbstreflexion, klar wird, ist wie viele unangenehme Momente sie weggelächelt und so mitgetragen haben.

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„Warum habe ich da nicht schon aufgeschrien?“, beschreibt Kalina das Bewusstwerden von Momenten, in denen sie sexistische Sprüche nicht angesprochen oder strukturelle Hindernisse als gegeben akzeptiert hat.

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Im Austausch wird den beiden Sportbegeisterten klar, wie sehr sich für viele Mädchen und Frauen bestimmte Erfahrungen wiederholen. Das möchten sie sichtbar machen – und starten das Blog „Fan von Dir“.

Blog für Chancengerechtigkeit

So entsteht online ein Raum, in dem Frauen voneinander erfahren und lernen, ihre eigene Geschichte im Sport erzählen und von Erfahrungen Gleichgesinnter profitieren können.

Den Austausch beschreibt Kalina als absolut zentral, auch, weil es helfe, zu merken: Mit den eigenen Erfahrungen ist man nicht allein. Und: Das Problem sind die Strukturen.

Auch die Hamburgerin selbst lernt auf jedem Schritt des Weges dazu. Anders würde sie heute sicher den Zuschnitt des Blogs angehen, erzählt sie, weil der binäre Blick im Sport etwas ist, wovon sie sich verabschiedet hat.

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Denn auch andere nicht cis männliche Personen sind betroffen von strukturellen Diskriminierungen. Sich selbst und anderen den Raum für Entwicklung zuzugestehen, auch das ist ein wichtiges Learning für Kalina.

Gründung des Vereins Equaletics

Ein Jahr nach dem Start des Blogs gründen Kalina und Steffny zusammen mit anderen, die sich im Sport für mehr Chancengerechtigkeit einsetzen wollen, den Verein Equaletics. Ihre Mission ist ein Mix aus politisch-aktivistischer Arbeit und der Bekämpfung intersektionaler und patriarchaler Unterdrückung. Um das zu erreichen, entwickeln sie Bildungsangebote für Vereine und Verbände, aber auch ein „Utopie-Magazin“ zu perfektem Sport und mehr.

All das passiert im Ehrenamt und es ist Kalina aus gutem Grund wichtig, darauf immer wieder zu verweisen. Denn viele, die in einem Bereich, wo Sport, strukturelle Ungerechtigkeiten und der Widerstand gegen diese Strukturen sich treffen arbeiten, steigen irgendwann wieder aus. Nicht, weil ihnen die Überzeugung abhandenkommt, sondern weil die Kraft endlich ist.

Lücke im System

Auch in ihrem Team ploppe die Frage immer mal wieder auf, sagt Kalina offen, aber bislang sei die Antwort stets eindeutig: Weil ihnen bewusst ist, dass sie mit ihrer Arbeit eine Lücke schließen, ist auch klar, die würden sie aufreißen, sollten sie aufhören. Diese Verantwortung nehmen sie an, was unter anderem deshalb funktioniert, weil sie ein sehr gutes Team sind.

Übrigens eines, das komplett auf Unabhängigkeit von den Strukturen innerhalb des Sports setzt, sich also keinem Verband oder größeren Verein anschließen würde. Ihre Arbeit, betont Kalina, habe nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie den kritischen Blick von außen beibehalten können. Und natürlich, wenn sie immer mehr Menschen von ihren Themen überzeugen.