Am 6. Spieltag der Baller League traten erneut allerhand Prominente vor die Mikrofone. Während Kommentator Robert „Robby“ Hunke über den Reiz der Hallenliga sprach, offenbarte Kevin-Prince Boateng, wie langweilig er die Bundesliga mittlerweile findet. Max Kruse äußerte sich erneut zur DFB-Kapitänsfrage. SPORT1 hat die Stimmen.
„Der Körper gibt es nicht mehr her“
Kevin-Prince Boateng (Käfigtiger):
... über eigene Einsätze in der Baller League: „Das kann ich leider nicht mehr machen, da bin ich ganz ehrlich. Ich hätte Lust und will zocken, aber der Körper gibt es einfach nicht mehr her. Deswegen muss ich mit einem weinenden Auge zuschauen.“
... über das sportliche Niveau der Hallenliga: „Hier spielen nur Athleten mit. Die sind alle richtig fit und können viel laufen - da gibt es riesige Unterschiede zu mir. Ich bin jetzt ein Jahr raus vom Fußball und habe wirklich gar nichts gemacht, weil ich mir die Pause gönnen wollte. Ich würde sagen, fußballerisch wäre ich immer noch der Beste in der Halle, läuferisch aber der Schlechteste - da ist der Abstand in der Mitte viel zu groß.“
... was die Baller League auszeichnet: „Es ist fair, hier fallen viele Tore, das Entertainment stimmt, die Leute haben Spaß und immer wieder überraschen Spieler, die vorher niemand auf dem Zettel hatte. Sowas ist einfach geil, das ist Straßenfußball. Früher, als ich im Käfig gezockt habe, war es auch so. Da dachten alle: ‚Was will der kleine schmächtige Junge hier?‘ Dann habe ich alle auseinander genommen.“
... über den 1. Spieltag der Bundesliga: „Vom Auftaktspiel Leverkusen gegen Gladbach habe ich die letzten 20 Minuten gesehen. Ansonsten bin ich eigentlich weg davon, mir die ganzen 90 Minuten komplett zu geben, weil es ein bisschen langweilig geworden ist.“
... zu den Diskussionen um den VAR: „Ich bin kein Fan davon. Wenn der VAR eingesetzt wird, muss er so funktionieren, dass die Entscheidungen mindestens zu 95 Prozent richtig sind. Und wenn nicht, schafft das Ding ab - kostet nur unnötig Geld.“
Max Kruse (Hollywood United):
... seine Aufgaben während eines Spieltages: „Viele Aufgaben habe ich nicht. Ich unterstütze mein Team, stelle die Jungs auf die Spiele ein, tauche im Stream auf und verbreite gute Laune - das ist auch ein Aspekt, für den die Baller League stehen soll. Neben attraktiven Fußball geht es darum, dass die Leute Spaß beim Zuschauen haben.“
... über seinen Manager-Partner Jens „Knossi“ Knossalla: „Es ist ein super Mix zwischen uns. Ich bin ein ehemaliger Profi, er sorgt immer für gute Stimmung und hat Sprüche auf den Lippen. Für die Jungs ist das klasse. Ich weiß noch, wie es früher bei mir selbst war. Auf einen Ex-Spieler zu treffen, wenn man selbst Fußball spielt, ist was ganz Besonderes. Und für die jungen Spieler, die mehr in die Streams schalten, ist es mit Knossi das gleiche.“
... über seine Aussage, dass er Niclas Füllkrug zum Kapitän des DFB-Teams ernennen würde: „Ich bin kein Profi mehr und verfolge alles jetzt aus der Fan-Sicht. Füllkrug verkörpert den Fußball. Bei ihm habe ich das Gefühl, dass er real ist und uns die Emotionen des Fußballs am besten rüberbringt. Das ist das, was dem DFB in den letzten Jahren aus meiner Sicht abhandengekommen ist. Er ist ein Straßenfußballer. So, wie er redet und so, wie er spielt, erinnert er mich auch ein bisschen an mich selbst. Ihn interessiert es nicht, was die Leute denken, er will nur auf dem Platz stehen und gewinnen.“
Robert „Robby“ Hunke (Kommentator):
... über den Reiz der Baller League: „Ich liebe alles an der Baller League. Mittlerweile habe ich 20 Jahre Bundesliga, Champions League und Europa League auf dem Buckel, aber wenn ich hier montags hinkomme, fühle ich das sehr. Es ist eng, es ist heiß, es kracht, es dampft, es gibt in fast jedem Spiel über zehn Tore. Dazu sitzt man als Kommentator verdammt nah am Feld dran. Vergangene Woche checkte zum Beispiel einer der Spieler einen Torhüter auf meinen Platz. Da hatte ich gerade meine Wasserflasche aufgeschraubt, für mich wurde es ganz schön nass.“
... welche Spieler er sich wünschen würde, bei der Baller League zu sehen: „Diego, der alte Zehner von Werder Bremen! Er wäre ideal für diese Art Fußball - wobei hier auch nicht alle technisch versierten Ex-Spieler zünden. Zvjezdan Misimovic hatte es letzte Saison mal probiert, das funktionierte überhaupt nicht. Wir haben aber schon coole Ex-Profis, die es sehr gut machen. Einer davon ist Maximilian Beister - für mich bei der Baller League sogar besser als zu Profizeiten unterwegs. Das gleiche gilt für Patrick Schönfeld.“
... ob er den Kommentatoren-Platz gerne mal verlassen und selbst mitspielen würde: „Total! Ich bin jetzt 40 Jahre alt, aber ich glaube, wenn ich mich ordentlich warm mache, kriege ich Fabian Klos (für das Team „Golden XI“ im Einsatz) auch noch kaltgestellt. Meine Kondition ist ganz gut. Ich würde die Nummer zehn fordern und habe schon überlegt, ob es möglich wäre, einfach mit Headset zu spielen.“