Der Halbfinal-Einzug der kolumbianischen Nationalmannschaft bei der Copa América ist von hässlichen Szenen nach dem Spiel überschattet worden. Die Mannschaft um den einstigen Superstar James Rodríguez setzte sich gegen Uruguay knapp mit 1:0 durch, ehe es nach Abpfiff zu einem Eklat kam.
Liverpool-Star schlägt sich mit Fans!
Die Uruguay-Spieler Darwin Núnez, Ronald Araújo und José María Giménez begaben sich auf die Zuschauerränge und lieferten sich dort eine heftige Auseinandersetzung mit gegnerischen Fans.
Wie die Nachrichtenagentur EFE berichtet, soll es zuvor schon zu Streitigkeiten auf der Tribüne gekommen sein. In dem Bereich, in dem sich offenbar auch Familienangehörige der uruguayischen Spieler befanden, schritten die drei genannten Spieler dann ein.
„Das ist eine Katastrophe. Unsere Familie war in Gefahr und es war keine Polizei in der Nähe“, erklärte Uruguays Kapitän Giménez anschließend: „Wir mussten auf die Tribüne gehen, um unsere Liebsten mit winzigen neugeborenen Babys herauszuholen.“
Núnez schlägt um sich
Im Internet kursierende Videos zeigen, dass vor allem der kaum zu bändigende Liverpool-Star Núnez dabei heftig involviert war. Zu erkennen ist, dass der ehemalige Schützling von Jürgen Klopp nach einem Mann im Kolumbien-Trikot schlägt, ihn dabei allerdings nicht trifft. Sekunden später wird Núnez selbst von einem Schlag am Kopf getroffen.
Die beiden anderen Spieler befanden sich ebenfalls in dem aufgeregten Menschenknäuel, das von mehreren Ordnern erst nach einigen Minuten aufgelöst werden konnte.
Wie Mundo Deportivo schreibt, fühlten sich diverse Uruguay-Spieler schon unmittelbar nach Abpfiff von den Jubelszenen der Kolumbianer, die im Endspiel auf Weltmeister Argentinien treffen, provoziert.
„Das passiert bei jedem Spiel, weil es Leute gibt, die nicht wissen, wie man mit ein paar Getränken umgeht“, sagte Gimenez. Der Innenverteidiger von Atletico Madrid hoffe, dass „diejenigen, die das organisieren, in Zukunft ein bisschen vorsichtiger mit den Familien umgehen“.
Copa: Barca-Legende Suárez auch mittendrin
Auch der ehemalige Barca-Stürmer Luis Suárez legte sich nach dem Abpfiff mit einem Gegenspieler an und flüsterte ihm dabei wohl unschöne Worte ins Ohr. Die beiden Spieler mussten anschließend von Verantwortlichen getrennt werden, wodurch sich auch auf dem Platz eine kleine Rudelbildung entwickelte.
Mittlerweile hat sich der südamerikanische Verband und Copa-Veranstalter CONMEBOL dazu geäußert. Er würde „jegliche Gewalttaten, die den Fußball betreffen aufs Schärfste“ verurteilen. Zudem rief der Verband dazu auf, „Intoleranz auf und neben dem Platz keinen Platz“ zu bieten.
Sportlich wurde das Duell durch einen Kopfball von Jefferson Lerma entschieden - die Vorlage durch einen exzellent getretenen Eckball kam dabei von Rodríguez, der damit seinen sechsten Assist in der laufenden Copa verzeichnete. Wie viele Spieler seiner Mannschaft hatte der einstige Bayern- und Real-Spieler nach dem Schlusspfiff Tränen in den Augen.
„Ich habe das seit 13 Jahren gewollt“, sagte er in einem emotionalen Interview. Die schönen Bilder wurden dann jedoch von den hässlichen Szenen überschattet.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)