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Jürgen Kohler: "Da habe ich den ein oder anderen Fehler begangen"- Leadertalk mit Mounir Zitouni

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Jürgen Kohler: "Da habe ich den ein oder anderen Fehler begangen"- Leadertalk mit Mounir Zitouni

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Kohler: „Habe Fehler begangen“

Jürgen Kohler wurde Welt- und Europameister, Deutscher wie italienischer Meister, Champions-League- und Weltpokalsieger zudem wurde er Fußballer des Jahres in Deutschland und in Italien. Im SPORT1-Podcast Leadertalk gewährt er tiefe Einblicke in seine von Armut geprägte Kindheit, reflektiert über seine Karriere und unterstreicht die Bedeutung, als junger Mensch Fehler machen zu dürfen.
Jürgen Kohler erklärt im Fantalk wie es zu seinem Spitznamen "Kokser" gekommen ist. Sein ehemaliger Mitspieler Maurizio Gaudino gab den Ausschlag.
Jürgen Kohler wurde Welt- und Europameister, Deutscher wie italienischer Meister, Champions-League- und Weltpokalsieger zudem wurde er Fußballer des Jahres in Deutschland und in Italien. Im SPORT1-Podcast Leadertalk gewährt er tiefe Einblicke in seine von Armut geprägte Kindheit, reflektiert über seine Karriere und unterstreicht die Bedeutung, als junger Mensch Fehler machen zu dürfen.

Anders als zu Zeiten seiner aktiven Fußballerzeit blieb Jürgen Kohler die Weltkarriere in der Laufbahn als Trainer und Fußballmanager verwehrt. „Ich habe ja auch nicht alles richtig gemacht. Ich habe vieles in meinem Fußballerleben richtig gemacht, in der Karriereplanung danach habe ich den einen oder anderen Fehler begangen. Den hefte ich mir ja selbst an. Das braucht mir keiner zu sagen. Da reflektiere ich schon ganz genau, wo was gut war und wo was weniger gut war“, so Kohler.

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Der ehemalige Abwehrspieler wundert sich nur über eines: „Das Seltsame an der Branche ist: Andere bekommen dann eine Chance, Ehemalige bekommen gar keine Chance, nie mehr. Dann sagt man mir: ‚Du warst ja schon paar Jahre draußen.‘ Ja, das ist richtig, aber die anderen waren noch nie drin.“

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Seine Trainer gehören zu den besten, die es je gab: Daum, Hitzfeld, Heynckes, Trapattoni, Lippi oder auch Beckenbauer.

„Die Top-Trainer waren in der Kommunikation, unter vier Augen, immer offen und ehrlich. Ich bin so ein Typ, ich brauche das, weil ich damit auch sehr gut umgehen kann. Meine guten Trainer waren immer so: Wenn es gut gelaufen ist, haben sie dir in den Allerwertesten getreten, und wenn es schlecht gelaufen ist, haben sie dich gepampert. Das ist ein Spiel, was man als Trainer beherrschen muss.“

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Kohler wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf

Was viele nicht wissen: Jürgen Kohler wuchs in ärmlichen Verhältnissen in der Nähe von Ludwigshafen auf. „Ich bin als Halbwaise aufgewachsen. Mein Vater ist vor meiner Geburt gestorben. Ich habe noch drei Geschwister gehabt, das war eine sehr harte Zeit für meine Mutter. Sie musste arbeiten gehen, um uns Kinder zu ernähren… Ich habe die Sachen von meinem Bruder getragen, nur mein Bruder ist zehn Jahre älter als ich. Da kann man sich vorstellen, wie das ausgesehen hat. Ich habe gesehen, was meine Mutter alles für uns machen musste, um uns über die Runden zu bringen. Das hat mir Respekt abverlangt.“

Kohler kommt heute zu dem Schluss: „Es ist egal, wer du bist, das Entscheidende ist, was machst du draus!“

Das Entscheidende für ihn, auch für die heutige Spielergeneration: Fehler machen zu dürfen. „Für junge Menschen ist es ganz wichtig, dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen. Sie müssen aus Fehlern lernen. Das muss man den jungen Menschen zugestehen. Ich habe mit 12 Jahren meine eigenen Entscheidungen getroffen. Meistens waren sie gut, manchmal auch nicht. Diese Erfahrungswerte braucht man auch. Wir müssen bereit sein, die jungen Leute auch mal Fehler machen zu lassen.“

Kohler: „Ich glaube, dass wir Europameister werden“

Fehler gehören dazu, für den, der lernt, aber auch für den, der führt, ist Kohler überzeugt. „Nur der entscheidet, macht auch Fehler. Wenn du nicht entscheidest, machst du keine Fehler. Aber wenn du gar keine Entscheidungen triffst, das finde ich viel katastrophaler“, so der Ex-BVB-Akteur.

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Zur EURO sagt er: „Vor der EM hat Nagelsmann Entscheidungen getroffen, Spielerpositionen anders zu besetzen. Das ist jetzt seine Mannschaft, damit hat er eine hohe Identifikation, deshalb glaube ich auch, dass wir Europameister werden. Er geht seinen Weg konsequent.“

Mounir Zitouni (53) war von 2005 bis 2018 Redakteur beim kicker und arbeitet seitdem als Businesscoach, betreut Führungskräfte in puncto Leadership, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. Der ehemalige Profifußballer (OFC, SV Wehen, FSV Frankfurt, Esperance Tunis) hat zuletzt die Autobiographie von Dieter Müller verfasst und veröffentlicht regelmäßig eine Kolumne auf www.sport1.de.