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Ballon d'Or: Die wohl offenste Frage des Fußball-Jahres

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Ballon d'Or: Die wohl offenste Frage des Fußball-Jahres

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Die wohl offenste Frage des Jahres

Das Rennen um den Ballon d‘Or scheint in diesem Jahr so offen wie vielleicht nie zuvor. Ein klarer Favorit ist kaum auszumachen.
Rice, Guehi und nochmal Rice: Drei Topchancen, aber kein Tor. England vergibt in der 90. Minute des EM-Finales den Machtball zur Verlängerung, weil sowohl Simon als auch Olmo spektakulär retten.
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Das Rennen um den Ballon d‘Or scheint in diesem Jahr so offen wie vielleicht nie zuvor. Ein klarer Favorit ist kaum auszumachen.

Mit der EM 2024 ist das größte Fußball-Ereignis des Jahres vorüber - das Rennen um den prestigeträchtigen Ballon d‘Or aber mitnichten. Bis zum 28. Oktober, wenn der Preis im Pariser Théâtre du Châtelet verliehen wird, dürfte munter darüber spekuliert werden, wer sich denn als Nachfolger von Lionel Messi einreiht, der im vergangenen Jahr seinen mittlerweile achten Titel gewonnen hat.

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Die Besonderheit: Weltweit war enorm viel los. Neben dem normalen Ligabetrieb ging es bereits im Januar und Februar beim Afrika-Cup sowie bei der Asienmeisterschaft zur Sache, im Sommer zogen die Europameisterschaft wie die Copa América nach. Gewöhnlich haben diese kontinentalen Turniere eine große Auswirkung auf die Wahl - gleiches gilt für die Champions League, wo sich einmal mehr Real Madrid krönen konnte.

Nach Jahren der Dominanz der beiden Superstar Messi und Cristiano Ronaldo, die bei 13 der letzten 15 Ausgaben gewannen, wirkt es diesmal so, als wäre das Rennen so offen wie nie zuvor. SPORT1 blickt daher auf die möglichen Kandidaten und befasst sich mit den wichtigsten Fragen: Wer kommt nach den jüngsten Finals bei der EM und Copa noch ernsthaft infrage? Wer hat sich selbst ins Aus geschossen? Und gibt es überhaupt einen Favoriten?

Wird Bellingham die EM zum Verhängnis?

Klar ist erstmal: Für Messi stehen die Chancen auf seinen neunten Ballon d‘Or eher schlecht. Zwar gewann der im Finale verletzt ausgewechselte Zauberfuß mit Argentinien die Copa, dafür spielte er vorher ausschließlich bei Inter Miami in der MLS - und konnte dort keinen bedeutenden Titel holen. Weil ihn seine wiederkehrenden Blessuren dazu ständig ausbremsten, käme ein neuerlicher Triumph einer Sensation gleich.

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Als ganz heißer Favorit auf den Award galt deshalb lange Jude Bellingham. Der 21 Jahre alte Engländer war im Sommer für satte 103 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Real Madrid gewechselt und sofort voll eingeschlagen. 23 Treffer in 42 Pflichtspielen sind herausragende Werte für einen Mittelfeldspieler, der seine Debüt-Saison bei den Königlichen zuletzt mit dem Gewinn der Champions League vergoldete.

Doch bei der EM schaffte es Bellingham nicht mehr, sein Niveau zu halten. Mit den spielerisch oft so enttäuschenden „Three Lions“ stolperte er immerhin ins Endspiel, unterlag da aber - ausgerechnet gegen seine neue Wahlheimat Spanien.

Frustriert zischte der Hoffnungsträger nach der wohl bittersten Pleite seiner Karriere ab und trat gegen eine in der Coaching-Zone aufgestellte Kühlbox. Die große Chance für zwei seiner Vereinskollegen, was den Ballon d‘Or angeht?

Auch ein Deutscher in der Verlosung

Schließlich dürfte auch Toni Kroos ganz weit vorn in der Verlosung sein. Während seiner letzten Saison als Profi-Fußballer erlebte der 34-Jährige seinen mittlerweile x-ten Frühling bei Real und holte wie Bellingham die spanische Meisterschaft sowie die Königsklasse. Zudem überredete ihn Bundestrainer Julian Nagelsmann zu einem Comeback im deutschen Nationalteam, wo er bei der EM einer der absoluten Schlüsselspieler war. Einziger Haken: Aus im Viertelfinale. Gegen Spanien.

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Wohl noch einen Tick mehr als Bellingham und Kroos darf Vinícius Júnior hoffen.

Anfangs bei Real noch leicht im Schatten von Bellingham, steigerte er sich im Laufe der Saison und war dann in den wichtigen Spielen stets da. Hattrick im Finale des spanischen Supercups gegen den Erzrivalen aus Barcelona, Treffer im Finale der Champions League, bärenstark schon im Viertel- und Halbfinale - es spräche vieles für den trickreichen Brasilianer, hätte es nur die Copa nicht gegeben. Da schied er mit der „Selecao“ schon im Viertelfinale aus.

Einer, der bei seinem kontinentalen Turnier wiederum groß aufspielte, ist Rodri. Spaniens Stratege sei während der EM wie ein „perfekter Computer“ gewesen, so hatte es sein Coach Luis de la Fuente erklärt und nachgeschoben: „Er steuert die Emotionen in der Mitte des Feldes, er erkennt alle Momente des Spiels. Großartig.“

Für ihn sei „Rodri der beste Spieler der Welt, bitte gib ihm jetzt den Ballon d‘Or“, stellte de la Fuente klar. Verdient wäre es allemal - ist der 28-Jährige doch nicht zum ersten Mal entscheidender Drahtzieher.

Rodri - oder doch ein anderer Spanier?

Alleine innerhalb des vergangenen Jahres wurde Rodri viermal zum besten Spieler eines Turniers gekürt - bei der EM, der Nations League, der Champions League und der darauf folgenden Klub-WM. Denn auch bei Manchester City sticht er längst heraus. Pep Guardiola erhob ihn gar zum besten defensiven Mittelfeldspieler der Welt - und zwar nicht einfach so, sondern mit Abstand.

Dank des Titels mit dem spanischen Nationalteam könnte es Rodri nun gelungen sein, die Jury des Ballon d‘Or auf den finalen Metern der Saison von sich zu überzeugen.

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Ebenso haben sich zwei weitere Spanier in den Kandidatenkreis katapultiert: Nico Williams und Lamine Yamal. Zwar haben beide Youngster im Klubfußball noch einen geringeren Einfluss als beispielsweise Rodri, ihre Leistungen bei der EM sind dagegen nicht hoch genug zu bewerten.

An Yamal ging die Auszeichnung zum besten jungen Spieler des Turniers. Williams sicherte sich nach seinem zwischenzeitlichen Treffer zur iberischen Führung im Finale den Award „Spieler des Spiels“.

Ballon d‘Or: Enges Rennen wie selten zuvor

Den hätte sicherlich auch Kylian Mbappé gerne mit nach Hause genommen, doch für ihn und die Franzosen war bereits im EM-Halbfinale Schluss.

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Das Ende einer überwiegend gebrauchten Saison, schon im Verein, bei Paris Saint-Germain, ging nach seinem ewigen Wechsel-Theater wenig. So dürfte der 25-Jährige Ende Oktober allenfalls als Außenseiter ins Rennen gehen.

Ähnliches sollte auf viele andere Stars wie Erling Haaland, Phil Foden, Jamal Musiala, Granit Xhaka oder Harry Kane zutreffen.

Klar scheint im Moment vor allem eines zu sein: Die Jury des Ballon d‘Or, bestehend aus den französischen Zeitungen France Football und L‘Équipe, hat eine so große Auswahl wie seit langer Zeit nicht mehr.

Aktuell dürften Rodri und Vinícius Jr. die Nasenspitze wohl ein kleines Stückchen vorne haben - das letzte Wort ist jedoch längst nicht gesprochen.