Home>Fußball>

Der erfolgreichste Jugendtrainer Deutschlands - Leadertalk mit Mounir Zitouni

Fußball>

Der erfolgreichste Jugendtrainer Deutschlands - Leadertalk mit Mounir Zitouni

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Deutschlands erfolgreichster Jugendcoach

Seit 2019 coacht Tobias Nubbemeyer die U19 in Hoffenheim. Im SPORT1-Podcast Leadertalk erzählt er, was er bei der TSG alles verändert hat - und warum ihn seine Zeit in Philadelphia besonders geprägt hat.
Tobias Nubbemeyer gelang etwas Außergewöhnliches
Tobias Nubbemeyer gelang etwas Außergewöhnliches
© Imago
Seit 2019 coacht Tobias Nubbemeyer die U19 in Hoffenheim. Im SPORT1-Podcast Leadertalk erzählt er, was er bei der TSG alles verändert hat - und warum ihn seine Zeit in Philadelphia besonders geprägt hat.

2023 übernahm der heute 31-jährige Tobias Nubbemeyer die U19 der TSG Hoffenheim. In nur einem Jahr gelang dem Westfalen etwas, was es zuvor im deutschen Nachwuchsfußball noch nie gegeben hat: Er führte seine U19 zum Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokal. Gegen den SC Freiburg setzte sich die TSG im Pokalfinale mit 3:2 nach Verlängerung durch, Borussia Dortmund schlugen die Hoffenheimer im Meisterschaftsfinale mit 3:1.

{ "placeholderType": "MREC" }

Mit einem beinahe perfekten Gegenpressing-Fußball ist der Hoffenheimer Nachwuchs aktuell das Maß aller Dinge in Deutschland. Nubbemeyer war zuvor vier Jahre Headcoach der U17 von Philadelphia Union in den USA, wohin ihn der einstige TSG-Sportchef Ernst Tanner geholt hatte.

Was der junge Trainer in den USA über sich und die Trainingsarbeit gelernt hat, wie wichtig die Unterstützung der Hoffenheimer Verantwortlichen zu Beginn der Saison 23/24 gewesen war und was er über die aktuelle Spielergeneration denkt, das erzählt der aktuell erfolgreichste Jugendcoach Deutschlands Business-Coach und Autor Mounir Zitouni in einer neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts LEADERTALK.

Nubbemeyer mit hoher Intensität

Die Verantwortlichen der TSG Hoffenheim um den einstigen Nachwuchschef Jens Rasiejewski hatten sich viele Gedanken gemacht, warum sie ausgerechnet Tobias Nubbemeyer als U19-Trainer installieren wollten. „Rasiejewski wollte back to the roots. Er wollte wieder mehr Ralf Rangnick in der U19 sehen“, erzählt Nubbemeyer.

{ "placeholderType": "MREC" }

Das hieß: mehr Pressing, mehr Tempo und Balleroberungen. „Die Intensität, die ich reingebracht habe, das war eine komplette Überforderung am Anfang für Spieler und Staff. Ich musste mit Gesprächen immer wieder versuchen, alle abzuholen. Die ersten zwei Monate waren harte Arbeit“, sagt Nubbemeyer. „Die Saison sucht ihresgleichen und dennoch war der Anfang konfliktreich. Ich werde geholt für eine gewisse Art von Fußball und bin keiner, der zu jedem Verein passt. Ein Verein muss sich genau überlegen, ob sie mich da haben wollen.“

Am Ende der Saison passte ein Rädchen zum anderen. „Auf einmal sahen die Jungs, dass es Bock macht, den Ball zu jagen, ihn zu gewinnen und mit drei Pässen vor dem Tor zu sein.“ Umso größer war die Freude, den Konkurrenten aus Dortmund im Finale der Deutschen Meisterschaft zu schlagen.

Zeit in Philadelphia als wichtige Erfahrung

„Die Umarmungen nach den Finals mit den Jungs waren besonders. Das wissen die auch. Wenn ich einen von den Deutschen Meistern sehe, ist klar, was uns miteinander verbindet und das auch ein Leben lang, aber ich konnte nach dem Finale gegen Dortmund kaum jubeln, weil ich so geschafft war“, erzählt der 31-Jährige.

Die aktuelle Spielergeneration möchte der Hoffenheimer Trainer gar nicht in Schubladen einordnen. Für ihn sind seine Spieler weder „Schwiegersöhne“ noch „Gangster“. „Die Jungs in der heutigen Zeit sind anpassungsfähig. Sie können die eine als auch die andere Schublade bedienen“, ist er überzeugt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Die vier Jahre als Trainer bei Philadelphia Union, wo er mit der U17 2022 den US-Titel gewann, waren wichtige Lehrjahre. „Die Amerikaner haben ein ganz anderes Bewusstsein dafür, wie Erfolg entsteht. In Philadelphia brauchte ich zwei Jahre, um überhaupt anzukommen. Fremder in einem anderen Land ist eine ganz andere Nummer. Die schauen dich an und denken: Was will der jetzt hier? Wir brauchen doch keinen Deutschen, um zu wissen, wie es geht.“

Mounir Zitouni (53) war von 2005 bis 2018 Redakteur beim kicker und arbeitet seitdem als Businesscoach, betreut Führungskräfte in puncto Leadership, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. Der ehemalige Profifußballer (OFC, SV Wehen, FSV Frankfurt, Esperance Tunis) hat die Autobiographie von Dieter Müller geschrieben und hat im Buch „Teams erfolgreich führen“ (Metropolitan-Verlag, 2024) die Erkenntnisse aus den Gesprächen im Podcast LEADERTALK zum Thema Leadership zusammengefasst.