Nächste traurige Nachricht für den deutschen Fußball: Bernd Hölzenbein ist am Montagabend im Alter von 78 Jahren nach offenbar langer, schwerer Krankheit gestorben. Das bestätigte sein langjähriger Ex-Verein Eintracht Frankfurt.
Nächster deutscher Weltmeister tot
Der Weltmeister von 1974 (40 Länderspiele, fünf Tore) litt demnach an starker Demenz und sei durch seine gesundheitlichen Probleme eingeschränkt gewesen.
Erst vor wenigen Wochen war Andreas Brehme, Siegtorschütze beim deutschen WM-Sieg 1990, im Alter von 63 Jahren verstorben. Im Januar wiederum war Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren verschieden.
Hölzenbein hatte beim deutschen WM-Triumph im Finale gegen die Niederlande (2:1) den noch immer umstrittenen Foulelfmeter gegen Wim Jansen herausgeholt, den Paul Breitner zum zwischenzeitlichen 1:1 verwandelte, ehe Gerd Müller das Siegtor erzielte.
Hölzenbein: WM-Held 1974 nach Elfer-Wirbel
Allerdings war Hölzenbeins Fall im Strafraum seinerzeit durchaus umstritten: Für Oranje galt der frühere Flügelspieler mit dem Spitznamen „Holz“ dafür bisweilen gar als Erfinder der Schwalbe.
Trotz vieler Diskussionen um die Szene sprach Hölzenbein stets von einem „klaren Elfer“.
Auch im Vereinsfußball hinterließ der Offensivmann seine Spuren: Von 1967 bis 1981 absolvierte Hölzenbein 420 Spiele für Eintracht Frankfurt, in denen er 160 Tore erzielte.
Dreimal gewann Hölzenbein mit den Hessen den DFB-Pokal (1974, 1975 und 1981), holte zudem 1980 den UEFA-Pokal. Zudem half Hölzenbein in den frühen neunziger Jahren bei der SGE als Manager mit, später war er auch noch als Scout aktiv.
Eintracht-Legende und Rekordtorschütze
Axel Hellmann zeigte sich betroffen über den Tod des Ehrenspielführers und Rekordtorschütze der Eintracht.
„Bernd Hölzenbein hat unsere Eintracht fast 60 Jahre maßgeblich geprägt. Er steht ebenso für die ‚Goldenen 1970er Jahre‘ wie für den Europapokalsieg 1980 und auch den ‚Fußball 2000′, den unser Verein Anfang der 1990er Jahre gespielt hat und an dem er als Vizepräsident maßgeblichen Anteil hatte“, sagte der Eintracht-Vorstandssprecher.
Die SGE verlieren mit Hölzenbein „nicht nur eine der ganz großen Identifikationsfiguren unseres Vereins, sondern auch einen loyalen Mitarbeiter und einen liebenswerten Freund.“
DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte: „Bernd Hölzenbein war er ein überragender Fußballer und ein wundervoller Typ. Auf dem Rasen war er ein Schlitzohr, einer der Lösungen fand, die kein anderer gesehen hat.“
Hölzenbein wurde am 9. März 1946 in Dehrn in Mittelhessen geboren. 1955 begann er seine Fußballkarriere beim heimischen Turn- und Sportverein, bei dem er ab 1964 in der ersten Mannschaft spielte. 1966 wechselte er zur Eintracht.
Sein Bundesligadebüt gab „Holz“ am 4. November 1967 beim 1:1 gegen den Hamburger SV. Der junge Stürmer wurde schnell zum Star der Eintracht, bis 1981 lief er in der Bundesliga auf.