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Fairness United: Kampf für Menschenrechte im Fußball - "Flutlicht an!" von Mara Pfeiffer

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Fairness United: Kampf für Menschenrechte im Fußball - "Flutlicht an!" von Mara Pfeiffer

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Kampf für Menschenrechte im Fußball

Stefan Schirmer setzt sich an der Seite einiger Freunde im Verein FC Ente Bagdad für die Menschenrechte im Fußball ein. Die Flutlicht an! Porträt-Kolumne #73.
Gegen die WM in Katar wurde viel protestiert
Gegen die WM in Katar wurde viel protestiert
© IMAGO/Christian Ohde
Stefan Schirmer setzt sich an der Seite einiger Freunde im Verein FC Ente Bagdad für die Menschenrechte im Fußball ein. Die Flutlicht an! Porträt-Kolumne #73.

Stefan Schirmer und seine Gymnasialkumpels haben schon miteinander gebrainstormt, als es das Wort 1973 hierzulande „noch gar nicht gab“. Das erzählt er mit einem Augenzwinkern in der Stimme, wenn es um die Gründung und Namenssuche des „FC Ente Bagdad“ vor über 50 Jahren in Mainz geht. „Wir waren alle junge Wilde, natürlich weltoffen und international orientiert.“

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Mit Ende ihrer gemeinsamen Schulzeit wollten die Freunde verbunden bleiben und gründeten darum einen Fußballclub. Beim Namen setzte sich die Ente unter anderem gegen „Schildkröte Damaskus“ durch. Sonst würden die Mitglieder heute statt gelber Gummi-Enten wohl Figuren der gemütlichen, langlebigen Kriechtiere an Freund*innen und Bekannte verschenken.

Spaß auf und Engagement abseits des Platzes

Neben dem Spaß auf dem Platz erwächst bald das Engagement daneben. „Das hat sich ganz automatisch ergeben“, erinnert sich Schirmer. Schnell ist in Mainz bei sozialen und politischen Themen auch mindestens eine Ente zu sehen und zu hören. Die Weltoffenheit, die sie für sich selbst als selbstverständlich empfinden, versucht der Hobbyclub mit dem Slogan „You‘ll never watschel alone“, über den Fußball an noch mehr Menschen zu bringen.

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Zu den lokalen Aktivitäten vor Ort kommt die Zusammenarbeit mit der Initiative !Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball. „Dass Auschwitz sich nie wiederhole“, dafür setzt sich die Gruppe seit nunmehr 20 Jahren ebenfalls über den Fußball ein.

„Wir versuchen, nicht nur in den Rückspiegel zu gucken, um den Leuten zu sagen, was alles passiert ist“, erläutert Schirmer, „sondern die Verbindung zur Gegenwart darzustellen und zu knüpfen, damit die Menschen auch sehen, dass die Gefahr besteht, dass es genau so noch mal geschieht“.

Als die Weltmeisterschaft für 2022 nach Katar vergeben wird, sind die Enten dabei, als sich das soziale Bündnis Boycott Qatar 2022 gründet. Der Zusatz der Jahreszahl sei sehr wichtig, beschreibt Schirmer damalige Überlegungen. Schließlich habe man nicht gegen ein Land und seine Bewohner*innen zum Boykott aufgerufen, sondern dagegen, dass die FIFA die WM vergibt, ohne sich um Menschenrechte vor Ort zu scheren. Eine wichtige Differenzierung.

Die Gruppe muss sich damals von vielen Seiten anhören, ihr Protest sei zu spät: Um etwas bewirken zu können, hätte man viel früher vom Wort in die Tat kommen müssen. Aus Sicht der Aktivist*innen steckte eine seltsame Form der Abwertung in diesem Vorwurf, zumal sich viele Fanszenen, gesellschaftliche Gruppen und Einzelpersonen am Boykott beteiligen, der extrem viel Aufmerksamkeit bekommt und diese auf wichtige Themen lenken kann.

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Fairness United: „Informationen in die breite Öffentlichkeit tragen“

„Was nun?“ sei die Frage nach Ende des Turniers gewesen, schildert Gründungsente Schirmer. Lange habe die Kerngruppe allerdings nicht gebraucht, um sich darauf zu verständigen, dass man neben den eigenen lokalen Aktivitäten auch in dieser Gruppe weiter aktiv bleiben wolle. Unter dem neuen Namen „Fairness United. Für Menschenrechte im Fußball“, engagieren sich die Verbündeten nun unabhängig von Großveranstaltungen.

So haben sie sich zum Ligainvestor zu Wort gemeldet, die EM 2024 samt Sponsoren in den Blick genommen – und positionieren sich schon jetzt gegen eine wahrscheinliche WM 2034 in Saudi-Arabien.

Ihr Kernanliegen beschreibt Schirmer mit einem Wort: Aufklärung. Und etwas ausführlicher: „Es geht nicht darum, den Leuten zu sagen, was sie tun müssen und was sie lassen müssen, sondern darum, gewisse Informationen in die breite Öffentlichkeit zu tragen, damit die Leute selbst entscheiden können, was sie damit machen.“