Franz Beckenbauer ist verstorben. Wie die Familie der deutschen Fußball-Ikone der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Montag bestätigte, ist der „Kaiser“ im Alter von 78 Jahren verstorben. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bestätigte die Information dem SID am Montag.
Franz Beckenbauer ist tot
„In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist“, teilte die Familie der dpa mit. „Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen.“
Beckenbauer wurde im September 1945 im Münchner Stadtteil Giesing geboren. Bereits im Alter von 13 Jahren schloss er sich dem FC Bayern an, wo er große Teile seiner Spielerkarriere absolvierte. Auch beim Hamburger Sportverein und Cosmos New York stand Beckenbauer unter Vertrag.
Beckenbauer 1974 Weltmeister mit Deutschland
Seine aktive Laufbahn krönte Beckenbauer, der seit seinem 21. Lebensjahr als Nationalspieler auflief, mit dem Weltmeistertitel 1974. Viermal wurde der Verteidiger zu Deutschlands Fußball des Jahres gekürt, zweimal gar zu Europas Fußballer des Jahres.
1990 führte er die DFB-Elf dann als Teamchef zum dritten Weltmeistertitel der Verbandsgeschichte, ist so nur einer von drei Menschen überhaupt, denen das besondere Kunststück als Spieler und Trainer gelang.
So stieg Beckenbauer zu einer der größten Fußballer-Persönlichkeiten des Landes auf, was unter anderem mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt wurde.
Schon seit längerer Zeit hatte sich Beckenbauer überwiegend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, sein Gesundheitszustand war aufgrund diverser Herz-Operationen, eines Augeninfarktes und weiterer Diagnosen erheblich belastet.
Das Leben von Franz Beckenbauer im Überblick:
Franz Anton Beckenbauer
geboren am 11. September 1945 in München, gestorben am 07. Januar 2024
Karriere als Sportler:
Vereine: SC 1906 München (1951 bis 1958), Bayern München (1958 bis 1977 - 427 Spiele in der 1. Mannschaft/60 Tore, davon 396 Bundesliga-Spiele/44 Tore), Cosmos New York (1977 bis 1980 - 80/17), Hamburger SV (1980 bis 1982 - 28/0), Cosmos New York (1983 - 25/2)
Nationalmannschaft: 103 Spiele/14 Tore
Erfolge als Sportler:
Weltmeister 1974, WM-Zweiter 1966, WM-Dritter 1970, Europameister 1972, EM-Zweiter 1976, Weltpokalsieger 1976, Europapokalsieger der Landesmeister 1974, 1975, 1976, Europapokalsieger der Pokalsieger 1967, deutscher Meister 1969, 1972, 1973, 1974 und 1982, DFB-Pokalsieger 1966, 1967, 1969, 1971, US-Meister 1977, 1978, 1980
Karriere als Trainer:
Teamchef der deutschen Nationalmannschaft von 1984 bis 1990, Cheftrainer/Technischer Direktor Olympique Marseille 1990/91, Interimstrainer FC Bayern 1994 (ab 7.1.) und 1996 (ab 29.4.)
Erfolge als Trainer: Weltmeister 1990, WM-Zweiter 1986, UEFA-Pokal-Sieger 1996, deutscher Meister 1994, französischer Meister 1991
Karriere als Funktionär:
Vizepräsident des FC Bayern (1991 bis 1994), Präsident des FC Bayern (1994 bis 2009), Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Vorsitzender des Bewerbungskomitees für die Fußball-WM 2006 (1998 bis 2010), Präsident des Organisationskomitees für die Fußball-WM 2006 (2000 bis 2006), Mitglied des Exekutivkomitees des Fußball-Weltverbandes FIFA (2007 bis 2011)
Ehrungen/Auszeichnungen: u.a. Europas Fußballer des Jahres (1972, 1974), Deutschlands Fußballer des Jahres (1966, 1968, 1974, 1976), Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft (1982), Silbernes Lorbeerblatt (1966, 1967), Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2006), Bayerischer Verdienstorden (1982), Niedersächsischer Verdienstorden 1. Klasse (2008), Ehrendoktor der Nationalen Sportakademie Sofia (2004), Goldene Sportpyramide der Deutschen Sporthilfe 2006
Privates:
Geboren in München-Giesing als Sohn des Postobersekretärs Franz Beckenbauer und dessen Frau Antonie. In dritter Ehe verheiratet mit Heidi Beckenbauer (Kinder Joel und Francesca), drei Söhne aus vorherigen Beziehungen (Stephan/gest. am 31. Juli 2015, Thomas, Michael).