Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht für eine mögliche Rückkehr des Rio-Weltmeisters Toni Kroos zur Heim-EM im nächsten Jahr keine Notwendigkeit.
So sähe Matthäus ein Kroos-Comeback
„Wenn Kroos Außenverteidiger spielen könnte - okay. Aber im Mittelfeld hat die deutsche Mannschaft den geringsten Bedarf“, schrieb Matthäus in seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender Sky: „So macht man ein Fass auf, das man gar nicht braucht.“
Im offensiven Mittelfeld gebe es schon Ilkay Gündogan, Jamal Musiala oder Thomas Müller, erläuterte der Weltmeister von 1990: "Ein Abräumer vor der Abwehr ist Kroos auch nicht, aber wenn Nagelsmann plötzlich in Kroos die Holding Six sieht, wird es wieder viele Diskussionen geben."
Auch Markus Babbel riet von einem Comeback des 33-Jährigen ab, wenngleich Kroos ein „begnadeter Fußballer“ sei.
Hoeneß: „Wäre ein ziemliches Titanic-Signal“
Allerdings. „Er ist kein Staubsauger, der alle weggrätscht. Du brauchst vor allem einen Sechser, der sich nicht zu schade ist, diese Dreckswege zu gehen und diese Zweikämpfe zu führen“, sagte der Europameister von 1996 bei der ran Bundesliga Webshow.
Uli Hoeneß winkte ebenso nur ab. „Das wäre ein ziemliches Titanic-Signal“, sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern bei „Sport und Talk im Hangar 7″ auf ServusTV gewohnt polemisch.
Vielleicht sieht der 71-Jährige darin also einen möglichen (nutzlosen) Hilfeschrei - oder dass die DFB-Elf, wie das damals größte Passagierschiff der Welt vor über 100 Jahren, auch mit Toni Kroos bei der anstehenden Heim-EM 2024 dem Untergang geweiht wäre.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte im ZDF-Sportstudio am vergangenen Samstag eine Rückkehr von Kroos einen „interessanten Gedanken“ genannt und damit die Spekulationen über ein Comeback in der Nationalmannschaft angeheizt.
Der Weltmeister von 2014 hatte seine Karriere in der DFB-Auswahl nach 106 Länderspielen nach der EM 2021 beendet.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)