Aufregung um Karim Adeyemi - doch auf seinen BVB-Teamkollegen sowie einen Debütanten aus Mönchengladbach ist Verlass: Die U21 hat auch dank Toptorjäger Youssoufa Moukoko die EM-Qualifikation weiter fest im Blick. Gegen Underdog Estland gewann das Team von DFB-Trainer Antonio Di Salvo in Paderborn hochverdient mit 4:1 (1:0) - für Gesprächsstoff sorgte aber vor allem einer, der überhaupt nicht vor Ort war.
Moukoko trifft: U21 auf EM-Kurs
Beziehungsweise genau deswegen: "Ich halte das für einen Fehler", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am ran-Mikrofon zur umstrittenen Absage von Dortmunds Adeyemi. "Man sollte stolz sein, den Adler auf der Brust zu tragen. Es ist ein Fingerzeig von ihm, wie wichtig er das nimmt."
Auch ohne Adeyemi sorgten der Hoffenheimer Shootingstar Maximilian Beier (39.), Lebensversicherung Moukoko (53.) mit seinem bereits sechsten Treffer in der laufenden EM-Quali und Debütant Rocco Reitz (88./90.+4) für den dritten Sieg im dritten Spiel. Danil Kuraksin traf vor 5493 Zuschauern für die Gäste (64.).
Am Dienstag (18.00 Uhr/ProSieben MAXX) kommt es in Essen zum Duell mit Polen, das nach dem 2:1 gegen Israel mit zwölf Zählern an der Tabellenspitze steht. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich sicher für die Endrunde 2025 in der Slowakei.
Der gebürtige Paderborner Di Salvo setzte bei seinem persönlichen Heimspiel wie schon beim 3:0 im Kosovo und 3:2 in Bulgarien mit Moukoko, Beier und Ansgar Knauff auf volle Offensivpower. Kapitän Eric Martel rückte nach seiner Verletzungspause wieder in die Startformation, neben ihm kam der technisch starke Mainzer Brajan Gruda zu seinem Startelfdebüt.
Die DFB-Auswahl legte sich die Gäste bei eisigen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt von Beginn an zurecht. Fast im Minutentakt ließ der Favorit beste Chancen liegen, Merlin Röhl scheiterte an der Latte (9.), Moukoko am Pfosten (12.). Erst eine Einzelleistung von Beier, der aus 20 Metern einfach mal abzog, sorgte für die Führung.
Di Salvo wirkte angespannt, der Platz wurde zunehmend schwerer bespielbar - umso wichtiger war der zweite Treffer: Moukoko jagte den Ball in den Winkel, es war bereits sein zwölfter Treffer im zehnten U21-Spiel.
Die Vorentscheidung? Nein! Estland kam aus dem Nichts über einen Konter nach Ballverlust des gerade eingewechselten Mönchengladbachers Reitz zum Anschlusstreffer, Deutschland musste unnötig zittern - dann aber machte Reitz seinen Fehler wieder gut.