Gibt der Deutsche Fußball-Bund zu viel Geld für seine Bundestrainer aus? Geht es nach einem Ex-Weltmeister, sollten die Gehälter deutlich herunter geschraubt werden.
Lahm kritisiert Nagelsmann-Gehalt
„Vier oder sechs Millionen Jahresgehalt für den Job des Bundestrainers - das ist zu viel! Diese Aufgabe sollte als Ehre empfunden werden“, sagte Philipp Lahm der Bild am Sonntag bei einer Frage zu Julian Nagelsmann.
Der ehemalige Bayer-Coach soll laut der Bild 400.000 Euro im Monat verdienen - was deutlichen finanziellen Einbußen entsprechen würde, nach seiner Freistellung in München hatte er auch ohne Job mehr verdient.
Lahm: Weniger Millionen-Prämien, mehr Gemeinwohl
„Der DFB ist zurzeit finanziell angeschlagen und daher muss der Verband es aus meiner Sicht schaffen, dass das Gehalt eines Bundestrainers in Zukunft weiter deutlich nach unten geschraubt wird“, betonte Lahm, Turnierdirektor der EM 2024, dennoch.
„Der Verband steht für Nachwuchs, Frauenfußball, Ehrenamt, Schiedsrichterwesen, Amateurfußball, kurzum: Er steht für das Gemeinwohl. Diese Bereiche müssen in Zukunft wieder mehr gestärkt werden, dafür sollte investiert werden“, meinte Rio-Weltmeister Lahm.
Gleichzeitig brachte er die Idee ins Spiel, auch ausgelobte Titel-Prämien für Nationalspieler "deutlich zurückzuschrauben und dafür mehr in die gerade genannten Bereiche zu investieren".
Sportlich gehe es für Nagelsmann nun darum, „einen Kern zu finden, eine Mannschaft, in der sich eine Hierarchie entwickelt“, sagte Lahm, ist aufgrund der geringen Erfahrung des 36 Jahre alten Trainers noch skeptisch: „Ob er das kann, vermag ich nicht zu beurteilen: Er ist relativ jung, hat diese Erfahrung noch nicht. Ich bin gespannt.“