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FIFA-Zoff! Warum die mächtigen Berater Sturm laufen

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FIFA-Zoff! Warum die mächtigen Berater Sturm laufen

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FIFA-Zoff! Wieso Berater Sturm laufen

Die angedachten neuen FIFA-Regularien will die Berater-Branche nicht klaglos hinnehmen. Der DFB bekommt das nun schon zu spüren. Der Ausgang dieser Causa ist völlig offen.
Jürgen Klopp äußert sich zu den irren finanziellen Möglichkeiten, die die Vereine in Saudi Arabien haben. Zudem habe der Prozess auch etwas Gutes für die Entwicklung des Landes.
Die angedachten neuen FIFA-Regularien will die Berater-Branche nicht klaglos hinnehmen. Der DFB bekommt das nun schon zu spüren. Der Ausgang dieser Causa ist völlig offen.

Es knirscht mächtig im Gebälk im Hintergrund der Fußball-Welt. Während die Fans vor allem über die laufende Bundesliga-Saison und den Transfermarkt diskutieren, brodelt es hinter den Kulissen mächtig. Im Mittelpunkt: FIFA, DFB und Berater!

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FFAR: Das steckt hinter den FIFA-Berater-Regeln

Worum geht es in dieser delikaten Causa? Die neue FIFA-Spielerberater-Regel, genannt FFAR (FIFA Football Agent Regulations), soll ab 1. Oktober weltweit in Kraft treten. Die Kritik daran ist bereits gewaltig. Wettbewerbsgesetze würden verletzt, die wirtschaftliche Entfaltung von Beratern beschränkt, zudem würden Gehaltsobergrenzen beliebig verfügt.

Der Internationale Sportgerichtshof CAS, ein Schiedsgericht ohne viel Kartellkompetenz, hatte die Regeln rasch durchgewunken und für anwendbar erklärt.

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Dies wollte die Beraterbranche allerdings nicht auf sich sitzen lassen. In einem einstweiligen Verfügungsverfahren durch die Vermittler Ralf Bockstedte und Michael Frank wurde dieses Vorhaben vorerst gestoppt. DFB und FIFA mussten eine Niederlage vor dem Landgericht Dortmund einstecken.

„Hardcore-Cartell“: DFB und FIFA drohen Geldstrafen

Sollte der DFB das Urteil des Gerichts nicht richtig umsetzen, drohen eine Geldstrafe in Höhe von 150.000 Euro oder gar Haftstrafe für Präsident Bernd Neuendorf. Die Richter des LG Dortmund sprachen am 24. Mai von einem „Hardcore-Kartell“.

Im März hatte das Landgericht Mainz eine Klage deutscher Agenten bereits an den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg verwiesen.

Am 18. August hat das LG Dortmund auch der FIFA ein Verdikt in Höhe von 150.000 Euro aufgedrückt. Der Weltverband und DFB haben gegen dieses Urteil Berufung eingelegt, das Oberlandesgericht Düsseldorf wird bis Mitte Januar verhandeln. Aber was bedeutet das jetzige Urteil?

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Vereinfacht gesagt: Wenn eine in Deutschland ansässige Person einen Transfer im Ausland tätigt, sind die FFA-Regeln auch in einem anderen Land nicht anwendbar. Der deutsche Staat dürfte in diesem Fall einen enormen Zulauf von Agenturen und Beratern erwarten.

Berater haben Angst vor einer Aushöhlung der Demokratie

Die Vermittlerbranche wählt im Kampf gegen die neuen Regeln somit den Gang vor staatliche Gerichte. Wie die Süddeutsche Zeitung in einem bemerkenswerten Bericht vom 28. Juli unter der Headline „Der Haifisch will die Macht in der Haifisch-Branche“ enthüllte, habe der von Gianni Infantino geführte Verband zuvor in Paris eine Banklizenz erworben.

Über diese FIFA-Clearingstelle sollen zukünftig Gelder des Transfergeschäfts laufen. Es sei „vorerst beschränkt auf das Thema Ausbildungsentschädigung“. Ob es dabei in Zukunft auch bleibt? Offen! Es geht schließlich um ein Geschäft in Milliardenhöhe.

In Gesprächen, die SPORT1 mit Brancheninsidern führte, geht die Furcht vor der Aushöhlung der Demokratie um. Wenn sich eine Institution über staatliches Recht hinwegsetzen kann, dann wäre auch für andere Bereiche Tür und Tor geöffnet.

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Natürlich ist das Berater-Business ein teilweise schwer durchschaubares. Wenn ein Profi für 100 Millionen Euro wechselt und anschließend rund 40 Prozent der Ablöse in die Taschen des Agenten fließen, dann wirkt das ungesund.

In der Beraterbranche gibt es negative Einzelbeispiele

Zwischentransfers zu anderen Teams, bei denen Spieler dann nur wenige Tage registriert sind, um anschließend zu einem weiteren Klub zu wechseln, sollten unterbunden werden. Der Ärger über das Gebaren ist in einzelnen Fällen groß und nicht immer steht auf den ersten Blick die Entwicklung des vertretenen Spielers im Mittelpunkt. Es wäre aber falsch, ausgehend von solchen Einzelbeispielen die gesamte Zunft über einen Kamm zu scheren.

Neben den „schwarzen Schafen“ im Berater-Business gibt es nämlich sehr viele seriös arbeitende Agenten und Agenturen. Menschen, die studiert haben und mit ihrer Erfahrung komplizierteste Deals im In- und Ausland abwickeln.

Sie haben große Sorge, ihre Tätigkeit bald nicht mehr wie bislang gewohnt ausführen zu können.

DFB bietet schon wieder nächste Prüfung an

Der DFB nimmt bislang aber nicht die geforderten Einschränkungen vor. Im Gegenteil: Am 8. August versendete der Verband das SPORT1 vorliegende Schreiben mit der Überschrift „Informationen zum Football Agent Exam am 20. September 2023″.

Auf dem Bieberer Berg in Offenbach soll die auf zwei Stunden angelegte Prüfung stattfinden. Kostenpunkt: 300 Euro. Wer sie besteht, ist danach im Besitz einer FIFA-Beraterlizenz.

Damit ignoriert der DFB erneut das Urteil des LG Dortmund, denn die Fragen beziehen sich auf Regeln, die in Deutschland nicht umsetzbar sind. Zudem finden die Tests nur in englischer, spanischer oder französischer Sprache statt.

Normalerweise wäre der DFB in der Pflicht, eine Prüfung in deutscher Sprache und die bisherigen Regeln ausklammernd anzubieten. Eine solche Umsetzung gibt es aktuell nicht.

Gibt es am Ende nur Verlierer?

Die in diesem Beruf so wichtigen Aspekte wie Ausbildung, Erfahrung und Netzwerk spielen damit auf dem Papier keine Rolle mehr. Wenn sich der finanzielle Aufwand, einen Transfer abzuwickeln, für die seriös arbeitenden Spielervermittler in Zukunft allerdings nicht mehr lohnt, dann gibt es am Ende Verlierer auf vielen Seiten.