Die englische U21-Nationalmannschaft hat sich in einem irren Finale gegen Spanien zum U21-Europameister gekrönt.
Komplett irres U21-Finale
Die Jungstars der Three Lions setzten sich nach einem turbulenten Spiel mit 1:0 durch - dabei roch es tief in der Nachspielzeit extrem nach Verlängerung, weil Spanien nach VAR-Eingriff in Person des Deutschen Unparteiischen Christian Dingert ein Last-Minute-Foulelfmeter zugesprochen wurde.
Doch Abel Ruiz scheiterte in der 99. Minute an Englands James Trafford, der dann auch noch einen Nachschuss abblockte und ausgelassen jubelte, als ein weiterer Abpraller über das Tor segelte. Die Triple-Chance zum Ausgleich, England hatte sie überstanden. Und war am Ziel.
„Wir sind alle sehr stolz auf unsere Leistung“, sagte Matchwinner Trafford dem englischen TV-Sender Channel 4: „Ich habe heute Morgen allen gesagt, dass ich einen Elfmeter halten werde, und das ist passiert. Wir sind eine großartige Mannschaft und haben immer daran geglaubt, dass niemand gegen uns ein Tor schießen würde.“
Zwei Platzverweise, viele Gelbe Karten in einer Halbzeit
Nach dem Strafstoß lagen die Nerven blank. Antonio Blanco sah Gelb-Rot, aber auch Englands Morgan Gibbs-White musste vom Platz.
Es waren nicht die ersten Platzverweise.
Für den goldenen Treffer hatte Liverpool-Profi Curtis Jones gesorgt, der einen Freistoß mit dem Rücken in der Nachspielzeit der ersten Hälfte unhaltbar ins Tor verlängert hatte.
Im Anschluss jubelten die Engländer provokant vor der spanischen Bank. Das fanden die Spanier gar nicht lustig. Es kam zur Rudelbildung.
Für Englands U21-Stars ist es der erste Titel seit 39 Jahren. Die Spanier verpassten es hingegen, mit Triumph Nummer sechs Italien zu überflügeln und zum alleinigen Rekordtitelträger aufzusteigen.
Die Partie in der Adjarabet Arena am Schwarzen Meer begann wie erwartet mit viel Tempo. Doch von der Offensivpower beider Teams war nach den beiden Großchancen von Englands Morgan Gibbs-White (6.) und auf der anderen Seite Alex Baena (12.) lange wenig zu sehen.
Viel mehr häuften sich Fehlpässe, Fouls und Gelbe Karten - allein fünf in der ersten Halbzeit, dazu zwei Rote Karten gegen jeweils einen Co-Trainer - bei England traf es egende Ashley Cole - nach einer Rudelbildung nach dem Führungstreffer.
Baena im Platzverweis-Glück
Den erzielte Jones, indem er einen Freistoß von Manchester Citys Cole Palmer, der schon im Halbfinale mit drei Torbeteiligungen überragt hatte, in der gegnerischen Mauer stehend unhaltbar abfälschte. Zuvor hatte Baena Glück, nach einem taktischen Foul nicht mit seiner zweiten Verwarnung vom Feld zu müssen.
Englands Innenverteidiger Levi Colwill vom FC Chelsea setzte zudem einen Kopfball an die Latte (44.).
Direkt nach dem Seitenwechsel stand erneut der etwas übermotivierte Baena im Mittelpunkt, er trat nach einem Zweikampf nach - kam aber wieder mit einer Ermahnung davon (50.). Der vermeintliche Ausgleich durch Spaniens Abel Ruiz wurde wegen Abseits aberkannt (51.), eine weitere gefährliche Kopfballgelegenheit ließ der Toptorschütze und Kapitän liegen (69.).
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)