Rudi Völler sieht bei der Ausbildung junger Fußballer in Deutschland deutliches Verbesserungspotenzial und nimmt auch die Vereine in die Pflicht.
Auf diese Nation ist Völler neidisch
„Das ist eine Qualitätsfrage, die müssen wir wieder hinbekommen. Das fängt im Jugendbereich an“, sagte der DFB-Sportdirektor im Rahmen der U21-EM in Georgien und Rumänien: „Aber das ist nicht nur der DFB, da sind auch die Vereine mit im Boot. Die haben zuletzt nicht so ausgebildet, wie sich das gehört.“
In den Nachwuchsleistungszentren müsse "sicherlich etwas passieren in der Zukunft", so der 63-Jährige. "Das clevere Verhalten hat uns in Deutschland immer ausgezeichnet. Natürlich ist eine Spieleröffnung wichtig, aber heute wird in der Jugend vermittelt, dass jeder Innenverteidiger den Ball vier Meter nach links oder rechts spielen kann. Das muss man können, aber viel wichtiger ist Kopfballspiel, eins gegen eins und den Zweikampf zu gewinnen. Das ist die Basis."
Voller Neid blickte Völler bei diesem Thema auf das Nachbarland Frankreich, wo es zur Zeit ein Überangebot an jungen Talenten gibt.
U21-EM: Völler nennt Frankreich als Vorbild
„Frankreich ist die einzige Mannschaft, die mit ihrer Qualität über allen anderen in Europa steht. Normal hätten die in den letzten zehn Jahren jedes Turnier gewinnen müssen“, sagte Völler: „Sie haben den mit Abstand größten Fundus an Spielern.“
Dazu gehört mit Moussa Diaby auch ein Leverkusen-Star, den Völler aus seiner langen Zeit bei Bayer bestens kennt.
„Diaby, der in der Bundesliga teilweise rückwärts schneller ist als viele vorwärts, der ist nicht mal dabei bei den letzten Länderspielen. Das ist unglaublich, wie viele Topspieler die Franzosen haben.“