Mit 14 Jahren kam Artem Zaloha im Mai 2022 aus der Ukraine nach Theesen, einem Ortsteil der Stadt Bielefeld. Der junge Osteuropäer sprach zunächst kein Wort Englisch oder Deutsch, wie Paul Neu, WDR-Journalist und heutiger Trainer der U16 des VfL Theesen, auf Twitter verriet.
Fußball-Märchen um Ukraine-Teenie
Von den Kriegswirren sichtlich gezeichnet, versuchte sich Zaloha den neuen Gegebenheiten in einem fremden Land anzupassen - und das mit großem Ehrgeiz.
Der Ukrainer hat mittlerweile ein bewegendes Jahr hinter sich, das einem echten Märchen gleicht.
Angekommen in Ostwestfalen schloss sich der damals 14-Jährige dem Fußballverein VfL Theesen an. Nach dem Kriegsbeginn in seinem Heimatland konnte sich der Junge schnell in seinem neuen Umfeld integrieren. Zaloha kannte binnen weniger Tage alle seiner Teamkollegen beim Namen und sprach schon erste Worte Deutsch.
Über Theesen zur Arminia
In seiner ukrainischen Heimat spielte der mittlerweile 15-Jährige bereits in den U-Mannschaften von FK Dnipro und kam als Torhüter nach Deutschland. Schnell beeindruckte er mit guten Leistungen seine Trainer und wurde zu Beginn der laufenden Saison Stammtorhüter der U16.
Wie Neu berichtet, ist Zaloha ein echtes „Mentalitätsmonster“, der in jedem Spiel alles auf dem Platz gibt. Auch deshalb wurde er noch mitten in der Saison in die U17 des Vereins hochgezogen - und absolvierte parallel wöchentliche Trainings bei Arminia Bielefeld.
Der Zweitligist erkannte das Talent des Teenagers und gab im Winter seine Verpflichtung bekannt. Auch bei der Arminia rückte er als U16-Spieler direkt in die U17 auf und machte in der U17-Bundesliga West vor rund einem Monat beim 4:1 gegen Preußen Münster sein erstes Ligaspiel.
Durch die Verletzung des Stammtorhüters rückte Zaloha schneller als erwartet in den Fokus und fand sich auf einmal mitten im Rennen um die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren.
Zaloha jubelt vor heimischer Kulisse
Im Halbfinale bewies Zaloha dann gegen Schalke sein Talent und half dem Team, in das Endspiel gegen den VfL Wolfsburg einzuziehen. Und das Märchen des Artem Zaloha wurde perfekt! Die Ostwestfalen bezwangen den VfL vor heimischer Kulisse in der Schüco Arena mit 2:1 und bejubelten den Titel.
Paul Neu freute sich für seinen ehemaligen Schützling: „Was für ein Jahr! Es freut mich unendlich für den Jungen, der so viel investiert. Und hoffentlich eines Tages ganz oben ankommen wird... Ich bin stolz auf dich, Junge!“