Ein deutscher Weltmeister tritt ab!
Was beim Özil-Rücktritt erstaunt
Mesut Özil hat seine Karriere mit sofortiger Wirkung beendet. Das gab der 34-Jährige, der zuletzt in der Türkei für Basaksehir Istanbul spielte, in einem emotionalen Statement in den sozialen Medien bekannt.
„Nach reifer Überlegung kündige ich meinen sofortigen Rücktritt vom professionellen Fußball an. Ich hatte das Privileg, für fast 17 Jahre professioneller Fußballer sein zu dürfen und bin unglaublich dankbar für diese Möglichkeit“, schrieb der 92-malige deutsche Nationalspieler, der mit dem DFB-Team 2014 den WM-Titel in Brasilien gewann.
Es sei eine großartige Reise mit unvergesslichen Momenten gewesen. „Ich möchte meinen Klubs - Schalke 04, Werder Bremen, Real Madrid, FC Arsenal, Fenerbahce, Basaksehir und den Trainern und Teamkollegen, die mich unterstützt haben, danken“, schrieb der Mittelfeldspieler.
Özil ignoriert DFB-Elf
Brisant: Die DFB-Elf erwähnt Özil mit keiner Silbe, obwohl er immerhin neun Jahre lang das Trikot mit dem Adler auf der Brust getragen hatte. Bundestrainer Hansi Flick hatte den früheren DFB-Spielmacher am Mittwoch in den höchsten Tönen gelobt.
„Mesut Özil war einer unserer herausragenden Nationalspieler“, sagte Flick auf der Verbadns-Homepage: „Er hat die Nationalmannschaft fast ein Jahrzehnt lang mitgeprägt, der Höhepunkt war der Gewinn des Weltmeistertitels 2014, zu dem auch er entscheidend beigetragen hat.“
Özil habe „in seiner erfolgreichsten Zeit“ zu den „besten Fußballspielern der Welt“ gehört.
Die Trennung von der Nationalmannschaft erfolgte allerdings im Unfrieden. Nachdem es vor der WM 2018 Kritik an einem Foto von Özil (und Ilkay Gündogan) mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gegeben hatte, trat er nach dem erfolglosen Turnier in Russland zurück.
In einem Statement holte er außerdem zu einem Rundumschlag gegen Kritiker, die Medien und den damaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel aus. Nicht nur rund um seinen Rücktritt sah sich Özil rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.
Özil, der seine erfolgreichste Zeit bei den Königlichen (Spanischer Meister 2012) und den Gunners (viermal englischer Pokalsieger) erlebte, dankte in seinem Rücktritts-Statement den Fans, die ihn trotz der Umstände und egal, bei welchem Klub er spielte, unterstützt hätten.