Lewy-Geniestreich entscheidet Clásico
Am 25. Spieltag von La Liga hat der FC Barcelona dank eines späten Geistesblitzes des Ex-Bayern-Stürmers mit 2:1 gegen Real Madrid gewonnen. Es war der 100. Sieg der Katalanen über den Erzrivalen. Damit bleibt die Blaugrana Tabellenführer, Real Madrid folgt auf Rang zwei mit 12 Punkten Abstand. Barca kann mit Nationalkeeper Marc-Andre ter Stegen somit für den 27. Titelgewinn planen.
Ein Eigentor von Ronald Araujo hatte Real auf die Siegerstraße gebracht, ehe Sergi Roberto für Barca ausglich. In der 92. Minute war es dann Franck Kessié, der nach Hacken-Assist von Lewandowski für den Siegtreffer sorgte.
Barca-Trainer: „Waren weit überlegen“
„Der Sieg ist verdient“, betonte Barca-Trainer Xavi nach der Partie selbstbewusst: „Wir haben dieses Ergebnis verdient, denn es spiegelt den Charakter des Spiels wider, in dem wir Real Madrid weit überlegen waren. Wir haben dominiert, wir hatten mehr Chancen und waren besser als sie.“
Das sah sein Gegenüber Carlo Ancelotti anders. „Ich denke nicht, dass wir die Niederlage verdient haben“, sagte Reals Coach laut realtotal.com.
Auch die Meisterschaft wollte der Italiener noch nicht abschreiben. „Dass es vorbei ist, würde ich nicht sagen. Wir haben einen größeren Nachteil als vor der Partie. Es ist schwieriger, aber das bedeutet nicht, dass wir den Rest der Liga jetzt nicht entsprechend angehen. Wir werden jedes Spiel ans Maximum gehen, so wie wir es heute getan haben.
Titelrennen in Spanien scheint entschieden
Real-Keeper Thibaut Courtois konstatierte dennoch nach dem Spiel: „Klar kämpfen wir bis zum Ende, aber es sind jetzt schon vier Spiele, die Barca Vorsprung hat“.
Sergi Roberto, Barcelonas Rechtsverteidiger, hingegen zeigte sich glücklich: „Gegen Madrid gibt man besser nie auf, auch wenn wir zwölf Punkte Vorsprung haben, aber wir haben eine super Ausgangsposition. Es wird eher schwer für uns, die zu verspielen.“
Auch Toni Kroos‘ Bruder Felix ordnete die Real-Niederlage realistisch ein: „Für mich ist das die Entscheidung, auch weil Barca einfach so konstant punktet. Real müsste jedes Spiel gewinnen, und selbst dann. Das kann ich mir nicht vorstellen.“
Araujo-Eigentor leitet schlechten Barca-Start ein
Dabei begann das prestigegeladene Duell für die Hausherren, die zuletzt vor vier Jahren die Meisterschaft gewonnen hatten, denkbar ungünstig.
Schon nach neun Minuten geriet Barca durch ein Eigentor von Ronald Araujo, der eine Real-Hereingabe von Vinicius Junior per Kopf unhaltbar für ter Stegen ins eigene Tor lenkte, in Rückstand.
Kurz vor der Pause allerdings sorgte Sergi Roberto für Barcelonas Ausgleich (45.). Nach dem Seitenwechsel suchten sowohl Barca als auch Real lange vergeblich nach Möglichkeiten für den entscheidenden Treffer.
Lewandowski und Benzema zunächst blass
Die Torjäger Robert Lewandowski und Karim Benzema konnten sich entsprechend nicht in Szene setzen. Erst Franck Kessié erlöste die Platzherren in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit seinem Siegtreffer. Kroos war 28 Minuten vor Spielende ausgewechselt worden.
Der Erfolg bedeutete für Barcelona den dritten Sieg im vierten Clasico der laufenden Saison. Das Hinspiel hatten die Blancos aus der Hauptstadt noch mit 3:1 gewonnen.
Danach allerdings siegten ter Stegen und Co. zunächst in Saudi-Arabien im Finale des spanischen Supercups ebenfalls mit 3:1 und zu Monatsbeginn in Madrid im Halbfinal-Hinspiel des spanischen Pokal-Wettbewerbs mit 1:0.
Das Rückspiel findet am 5. April in Barcelona statt. Dafür machte Courtois Mut: „Wir dürfen jetzt nicht anfangen zu kapitulieren. In der Champions-League und in der Copa haben wir noch Chancen“
Clásico ohne Real-Präsidenten
Real-Präsident Florentino Pérez war zum ersten Mal seit 20 Jahren bei einem Clásico nicht im Camp Nou. Trotz gesundheitlicher Probleme und auch der Corona-Pandemie war Pérez in den vergangenen Jahren immer vor Ort.
Nun blieb er dem Topspiel nach AS-Informationen auf persönlichen Wunsch nach Barcas vermeintlichen Verwicklungen um den Schiedsrichter-Vizeboss Negreira fern. Zusätzliche Brisanz hatte das für die Meisterschaft wegweisende Duell der Giganten genau dadurch.
In dem Skandal um jahrelange Millionenzahlungen der Katalanen an einen Schiedsrichterfunktionär des nationalen Verbandes will Real für den Fall eines Prozesses als Partei auftreten.
Barcelonas Präsident Joan Laporta bestreitet seit Enthüllung der anrüchigen Vorgänge ein Fehlverhalten seines Klubs.