Das DFB-Team rehabilitiert 114 Tage nach dem WM-Debakel von Katar!
Füllkrug entscheidet DFB-Neustart
Im ersten Länderspiel des Jahres 2023 gewann die DFB-Auswahl ihr Testspiel gegen Peru im Mainzer Stadion mit 2:0 (2:0). „Es kann heute nicht alles funktionieren, aber was wir heute sehen wollen, ist Leidenschaft. Das habe ich den Jungs auch so gesagt“, kündigte Bundestrainer Hansi Flick schon vor dem Spiel im ZDF an.
Insbesondere „Neuner“ Niclas Füllkrug stach am Samstagabend heraus: Mit einem Doppelpack krönte sich der Bremer zum einzigen Torschützen des Abends, hatte gar noch den Hattrick in der ersten Hälfte auf dem Fuß. Auch Verletzungssorgen um Serge Gnabry und Nico Schlotterbeck waren jedoch ein Aufreger.
Marc-Andre ter Stegen sagte nach dem Spiel: „Die Leute haben sich glaube ich wieder gefreut die Nationalmannschaft zu sehen. Es ist wichtig, dass man wieder gut reinkommt. Das war das Ziel heute.“
Das Thema im Vorfeld: Ausnahmsweise nicht Julian Nagelsmann, eher die ungewöhnliche DFB-Nominierung seines Bayern-Vorgängers: Jamal Musiala, Thomas Müller oder auch Leroy Sané fehlten; dabei bot Hansi Flick direkt einen der sechs erstmals Nominierten auf: Mit Marius Wolf durfte der zuletzt formstarke BVB-Profi von Beginn an ran und kam mit 27 Jahren zu seinem A-Länderspieldebüt.
Eingewechselt wurden zudem die Debütanten Kevin Schade und Mergim Berisha. Bei Peru saß der ehemalige Frankfurt-Verteidiger Carlos Zambrano nur auf der Bank, kam erst spät ins Spiel.
„Leidenschaft, Mut und Wille sind unsere Tugenden“, lautete das Motto der Choreographie, die Völler auf der Tribüne an der Seite von DFB-Präsident Bernd Neuendorf verfolgte. Und die 25.358 Zuschauenden im ausverkauften Mainzer Stadion wurden wie bestellt mit dem Anpfiff laut.
Der Bann Perus war ohnehin früh gebrochen: Bereits in der 12. Spielminute wurde Havertz im Strafraum angespielt, übergab an Füllkrug, der mit einem Rechtsschuss das erste DFB-Tor 2023 erzielte.
„Marius Wolf hat sehr viel Speed auf der Außenbahn und bringt viel Dynamik rein“, sagte Bundestrainer Flick im Vorfeld der Partie und er sollte Recht behalten: Mit einer temporeichen Vorarbeit von rechts bediente der BVB-Verteidiger passgenau für den „Neuner“ vor, Füllkrug vollstreckte zum 2:0 und seinem fünften DFB-Treffer im fünften Länderspiel.
Füllkrug mit Beinahe-Hattrick
Beinahe wäre es gar noch ein lupenreiner Hattrick geworden. Erneut setzte sich ein DFB-Akteur, diesmal Havertz über rechts durch und legte zentral sieben Meter von das Tor, wo Füllkrug wartete. Einziger Unterschied: Diesmal stand Luis Advíncula von den Boca Juniors auf der Linie und konnte den Ball klären.
Und wehe dem, der nach der Pause unter Beobachtung von Ex-Nationaltrainer Joachim Löw Goretzka, Götze und Gnabry bringen kann. Gnabry hätte aufgrund einer blutigen Nase das Spielfeld zwar schon nach zehn Minuten fast wieder verlassen müssen, letztlich reichte aber nach dem Duell mit Gallese und Bekanntschaft mit dessen Faust der Tausch der Spielkleidung, die das triefende Blut der Nase des Bayern-Offensivmannes abbekommen hatte.
In der 64. Minute dann der nächste Aufreger: Nach einem Foul an Nico Schlotterbeck im peruanischen Strafraum musste erst der VAR eingreifen, um der Schiedsrichterin Maria Ferrieri Caputi in ihrem ersten Länderspiel zu einer Entscheidung zu verhelfen: Elfmeter für Deutschland.
Kai Havertz jedoch setzte den Ball in Abwesenheit des Stammschützen Ilkay Gündogan an den rechten Pfosten, und versenkte erst den Nachschuss. Ohne die zwischenzeitliche Gegnerberührung war dies allerdings regelwidrig, die 3:0-Vorentscheidung wurde somit korrekterweise abgepfiffen.
Nico Schlotterbeck musste zu allem Überfluss in der 86. Minute auch noch mit besorgter Miene im Hinblick auf das Topspiel des BVB gegen den FC Bayern am 01. April aufgrund eines bandagierten Oberschenkels ausgewechselt werden.
Deutschland trifft am Dienstag in der abschließenden Testpartie der Länderspielpause in Köln auf Belgien.