Nach rund neun Monaten ist die erste Cheftrainer-Station von Miroslav Klose Geschichte!
Kloses Scheitern wirft Fragen auf
Der WM-Rekordtorschütze wurde am Montag von seinen Aufgaben als Trainer des SCR Altach entbunden. Die Vorarlberger zogen damit die Konsequenzen aus dem anhaltenden Negativlauf des Tabellenletzten der österreichischen Bundesliga.
Die Verpflichtung Kloses, der vorher Co-Trainer des FC Bayern unter Hansi Flick war, hatte im Nachbarland im vergangenen Sommer für große Euphorie gesorgt. Diese ist spätestens seit Montag Geschichte. „Man muss kein großer Prophet oder Wissenschaftler sein“, skizzierte Herbert Pumann die Gründe für das Klose-Aus in den SPORT1-News.
„Die Resultate sprachen gegen Klose“
Der Chefreporter von Ligaportal.at betonte: „Du kassierst in 22 Bundesligaspielen 13 Niederlagen und holst gerade mal vier Siege, was einen Schnitt von 0,77 Punkten macht, kassierst mit 44 Gegentoren die meisten der Liga und verlierst beide Derbys - die Resultate sprachen gegen ihn.“
Am Mensch Klose habe dessen Scheitern nicht gelegen, erklärte der Österreich-Experte.
„Er war in Altach ein Sympathieträger. Er war umgänglich, das hört man von allen Seiten, das kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen“, sagte er und erzählte eine Anekdote: „Als sie in Linz spielten, nahm er sich nach der Pressekonferenz extra nochmal Zeit und stellte sich ganz professionell. Und das, obwohl sie hoch verloren hatten.“
Wacklige Defensive ein großes Problem
Klose habe taktisch viel probiert, öfter auch die Grundordnung verändert, „mal mit dem 4-2-3-1 begonnen, dann wieder mit der Fünferkette agiert.“ Zudem habe der 44-Jährige auch viel in die Mannschaft hineingehorcht.
„Diese Mannschaft kennt ja Abstiegskampf. Klose wollte seine Philosophie vom Offensivfußball hineinbringen, die ihn als aktiven Spieler ja auch ausgezeichnet hat. Das hat irgendwo nicht gepasst“, erklärte Pumann.
Am Anfang habe es noch gut ausgesehen, von den ersten vier Bundesliga-Partien verlor Altach unter Klose nur eine.
„Sein Hüne (Atdhe Nuhiu, Anm. d. Red.), den er vorne im Angriff hat, hat vorher noch nie so viele Tore geschossen wie in dieser Saison“, erklärte Pumann. Allerdings sei auch die wacklige Defensive ein großes Problem gewesen.
Pumann konstatierte, das Projekt Klose habe seine Zeit gebraucht, doch „die bekommst du halt im Tagesgeschäft Fußball nicht.“