Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) drohen angesichts der angespannten Finanzlage harte Einschnitte.
Mega-Minus: DFB braucht Sanierungskurs
Der Verband, den zahlreiche Altlasten plagen, plant für das laufende Jahr ein Minus von 19,5 Millionen Euro. Das gab Schatzmeister Stephan Grundwald beim Rechenschaftsbericht von Präsident Bernd Neuendorf nach einem Jahr im Amt bekannt. Schuld an den wirtschaftlichen Problemen ist vor allem das schwache Abschneiden der Nationalelf bei den vergangenen Turnieren.
"Der DFB ist wirtschaftlich abhängig davon, wie die Nationalmannschaft performt. Ist sie erfolglos, geht es dem DFB auch wirtschaftlich nicht gut", sagte Grunwald - und wählte drastische Worte: "Es kann in den nächsten zehn Jahren nicht mehr so weitergehen, weil es dann den Verband nicht mehr gibt."
„Der Verband kann sich noch die Zeit nehmen“
Neuendorf zeigte sich trotz der roten Zahlen zwar optimistisch ("Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, dieses strukturelle Defizit zu beseitigen"), dennoch wartet auf den DFB ein harter Sanierungskurs. "Wir gucken uns sämtliche Projekte an", äußerte Grunwald: "Wir werden priorisieren müssen."
Der ebenfalls seit einem Jahr im Amt befindliche Grunwald („So hatte ich mir das nicht vorgestellt, das war in der Komplexität schon sehr herausfordernd“) gab immerhin zu Protokoll, dass er Einsparpotenziale sieht.
"Die Situation ist so, wie sie ist, und wir bekommen sie auch gelöst", sagte der Finanzchef: "Der Verband kann sich dieses Jahr noch die Zeit nehmen, um bewusst und richtig zu entscheiden."
Als ein Detail bei den Einsparungen deutete Grunwald Überlegungen an, wonach die Nationalspieler zukünftig bei der Vorbereitung auf die Länderspiele in den Zimmern des DFB-Campus übernachten könnten - und so nur der Tross aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten außerhalb untergebracht werden müsste.