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Wunderkind auf Abwegen: Jüngster Liverpool-Debütant verkauft jetzt Brathähnchen

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Wunderkind auf Abwegen: Jüngster Liverpool-Debütant verkauft jetzt Brathähnchen

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Niedergang eines Reds-Wunderkinds

Jerome Sinclair wird mit 16 Jahren zum jüngsten Debütanten in der Geschichte des FC Liverpool. Nach vielen enttäuschenden Leihgaben beendet er 2021 seine Karriere. Sein Geld verdient er nun auf schmackhafte Art und Weise
Jerome Sinclair debütierte mit 16 für die Profis des FC Liverpool
Jerome Sinclair debütierte mit 16 für die Profis des FC Liverpool
© Imago
Jerome Sinclair wird mit 16 Jahren zum jüngsten Debütanten in der Geschichte des FC Liverpool. Nach vielen enttäuschenden Leihgaben beendet er 2021 seine Karriere. Sein Geld verdient er nun auf schmackhafte Art und Weise

Er war der jüngste Debütant in der ruhmreichen Geschichte des FC Liverpool. Als 16-Jähriger streifte sich Jerome Sinclair erstmals das Profi-Trikot der Reds über, doch heute ist sein Glanz längst verblasst.

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Der Durchbruch bei Liverpool blieb ihm verwehrt, immer neue Ausleihen verliefen im Sande, ehe er 2021 vom FC Watford, seinem letzten Klub entlassen wurde.

Und so ist Sinclair heute, über zehn Jahre nach seinem geschichtsträchtigen Moment, Eigentümer einer Birminghamer Filiale der Morley‘s-Kette und verkauft Brathähnchen! Wie konnte es so weit kommen?

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16 Jahre und sechs Tage - Sinclair ist jüngster Liverpool-Debütant

2012 war der Stürmer 16 Jahre und sechs Tage alt, als er im Ligapokal gegen West Bromwich Albion zum ersten Mal für die Profis zum Einsatz kam. In der 81. Minute wurde er beim Stand von 1:1 für den Deutschen Samed Yesil eingewechselt und feierte den anschließenden 2:1-Erfolg der Liverpooler in der dritten Runde mit. Damit löste er Jack Robinson als jüngsten Spieler der Vereinsgeschichte ab.

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„Ich war einfach so glücklich, dort zu sein. Rodgers (Brendan Rodgers, damaliger Trainer, Anm. d. Red.) rief mich an und sagte: ‚Ich mag dich wirklich, du wirst mehr hier oben sein‘. Dann, im Hotel, fand ich heraus, dass ich gegen West Brom auf der Bank saß“, erinnerte sich Sinclair an diesen besonderen Tag im Mirror. (NEWS: Alles zur Premier League)

Trainer Rodgers warnte den jungen Spieler aber bereits damals: „Jetzt beginnt die harte Arbeit für Jerome. Es nützt nichts, der jüngste Spieler zu sein und dann abzudriften. Zum Glück ist er ein gutes Kind und er ist wirklich fokussiert. Der Hunger, zu lernen, kann einen weit bringen.“

Premiere League-Debüt gegen Chelsea

Ausgerechnet bei seinem Debüt-Gegner West Bromwich Albion hatte der Youngster zuvor die Akademie auf dem Weg zum Profifußballer durchlaufen. Für 200.000 Pfund (etwa 228.000 Euro) verpflichteten die Reds 2011 den Stürmer im Alter von 14 Jahren.

Zunächst kam er in der U16 zum Einsatz, bevor er in die U18 befördert wurde. Dort kam er in sechs Spielen zu acht Toren. Auch nach seinem Debüt im Ligapokal spielte er weiterhin in der Jugendmannschaft.

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Bis März 2015 absolvierte Sinclair eine erfolgreiche Saison in diversen Liverpooler Jugendmannschaften, nachdem er in der vorherigen Spielzeit von einer Verletzung gestoppt wurde. Anschließend wurde der damals 18-Jährige an Wigan Athletic ausgeliehen. Dort lief er lediglich einmal für acht Minuten auf - bei einer Niederlage gegen den FC Watford.

Bei seiner Rückkehr zu den Reds kam Sinclair schließlich zu seinem Premier-League-Debüt. Gegen den FC Chelsea wurde er im Mai 2015 in der 68. Minute für Rickie Lambert eingewechselt. Eine Woche später durfte der Stürmer im All-Star-Charity-Spiel von Steven Gerrard mit vielen bekannten Stars auflaufen.

Charity-Spiel-Einsatz mit Idol Henry

„Gerrard war sehr gut zu mir und gab mir das Gefühl, involviert zu sein. Er bat mich, in seinem All-Star-Charity-Spiel gegen Jamie Carraghers Team zu spielen. Ich habe mit Thierry Henry und Ryan Babel in einer Dreierreihe angefangen. Ich kann ihm nie genug dafür danken, dass er mir die Gelegenheit gegeben hat, mein Idol zu treffen“, zeigte sich Sinclair dankbar über die Möglichkeit, mit seinem Vorbild Henry spielen zu dürfen.

Sein erstes und einziges Tor für Liverpool erzielte der Stürmer in derselben Spielzeit - und zwar im FA-Cup gegen Exeter City. Kurz darauf gab er bekannt, dass er die Reds verlassen wolle.

Nach einem geplatzten Deal zum AFC Bournemouth wechselte Sinclair im Sommer 2016 nach Ablauf seines Vertrags zum FC Watford. Dort unterschrieb der Engländer einen Fünf-Jahres-Vertrag. Sein erstes Spiel absolvierte er für den Klub Anfang Dezember, als er in der Nachspielzeit eingewechselt wurde - wie bei seinem Debüt erneut gegen West Brom.

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Eine Reihe erfolgloser Leihgaben

Kurz darauf entschied sich Sinclair für einen erneuten Wechsel, nachdem er keine Spielzeit bekommen hatte. Zunächst lehnte Watford einen Wechsel ab, da er als Ersatz im Sturm eingeplant sei. Im Januar 2017 entschied man sich schließlich doch, den Engländer auszuleihen. Es war der Beginn eines Ausleihe-Marathons, der Sinclair zu fünf verschiedenen Vereinen führte. Bei Birmingham City blieb der ehemalige U17-Nationalspieler bis zum Ende der Saison 2017, wo er lediglich fünfmal zum Einsatz kam.

Im Sommer 2018 folgte dann ein erneuter Wechsel. Bei Sunderland blieb Sinclair ebenfalls nur für kurze Zeit. Weitere Leihstationen des Engländers waren Oxford United, VVV Venlo, sowie ZSKA Sofia. In Venlo kam der Stürmer zwar zum Einsatz, konnte allerdings kein Tor erzielen. Bei Sofia wurde der Engländer mit regelmäßigen Einsätzen bulgarischer Pokalsieger. Dort absolvierte er zudem sein letztes Pflichtspiel im Mai 2021.

Als der 26-Jährige zu Watford zurückkehrte, wurde er von dem Verein entlassen. Auch bei einem Probetraining in Oxford, wo er bereits von Januar bis Mai 2019 als Leihspieler zum Einsatz gekommen war, konnte das einstige Talent nicht mehr von sich überzeugen.

Schließlich ließ der Engländer seine Fußball-Karriere ruhen und zog zurück in seine Heimatstadt, wo er nun Brathähnchen an die Frau und den Mann bringt.

„Ich weiß, dass er in Birmingham lebt und einen guten Geschäftssinn hat. Er hat Interessen außerhalb des Fußballs“, sagte Oxfords Trainer Karl Robinson unlängst bei The Athletic. „Ich möchte nur, dass er glücklich ist. Ob das wieder Fußball spielt oder nicht, solange er glücklich ist, ist das alles, was zählt.“

Übrigens: Ein Redakteur der Birmingham Mail schaute in Sinclairs Morley‘s-Filiale vorbei - und freute sich in einem Bericht über den „besten Burger“.